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Die Flotte von Charis - 4

Die Flotte von Charis - 4

Titel: Die Flotte von Charis - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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protestierte Nahrmahn.
    »Zunächst einmal hätte Seine Majestät Euch niemals die Bedingungen angeboten, die nun einmal Bestandteil dieses Abkommens sind, wenn er der Ansicht wäre, er könne Euch nicht trauen. Ihr habt gerade erst die Informationen gesehen, auf denen seine Einschätzung Eurer Person basieren, und ich versichere Euch, er ist nicht leichtfertig zu dieser Einschätzung gekommen. Zweitens: Glaubt Ihr wirklich, nach allem, was Ihr gerade erfahren habt, ihm könne entgehen, falls Ihr doch der Versuchung erliegen solltet, Ränke gegen ihn zu schmieden? Und drittens, Euer Hoheit: Kaiser Cayleb und Kaiserin Sharleyan − und auch ich, falls das in irgendeiner Weise von Belang ist − glauben, dass Ihr tatsächlich meint, was Ihr über die ›Vierer-Gruppe‹ gesagt habt, über die Korruption in Mutter Kirche und die unausweichlichen Konsequenzen der Geschehnisse, die Clyntahn und Trynair hier in Bewegung gesetzt haben. Kurz gesagt, wir glauben, dass Ihr keinerlei Grund hättet, jegliches Vertrauen zu missbrauchen oder zu verraten, das die Krone in Euch setzt, und Ihr habt jeden Grund, die Krone gegen Clyntahn und seine Spießgesellen zu verteidigen. Aber seid versichert, dass weder der Kaiser noch die Kaiserin so töricht sind, jemals zu vergessen, Euch … im Auge zu behalten, bis sie zu der Ansicht gelangen, dass ihre Einschätzungen tatsächlich gerechtfertigt sind. Aber wie der Kaiser bereits angemerkt hat: Nachdem Ihr so viele Jahre ›das große Spiel gespielt‹ habt − ich glaube, so hattet Ihr es gelegentlich ausgedrückt −, wäre es töricht anzunehmen, Ihr könntet einfach von einem Tag auf den anderen davon ablassen, wie sehr Ihr dazu auch entschlossen sein mögt. Da dem so ist, zieht er es vor, sich Eure natürlichen Neigungen zunutze zu machen, indem er sie mit einer nützlichen Aufgabe verknüpft, statt zuzulassen, dass eben jene Euch dazu verleiten, sich in etwaigem … Unfug zu ergehen.«
    »›Unfug‹, ja?«, wiederholte Nahrmahn und schnaubte belustigt, und Wave Thunder zuckte mit den Schultern.
    »Um ehrlich zu sein, Euer Hoheit, ich glaube, der eigentliche Wortlaut, mit dem er es der Kaiserin erklärt hat, lautete: ›Wir werden niemals dafür sorgen können, dass das Gehirn dieses Mannes zu funktionieren aufhört, ganz egal, was wir tun. Also bin ich der Ansicht, wir können entweder Mittel und Wege finden, ihn für uns arbeiten zu lassen, oder wir trennen sein Hirn − und den Kopf, in dem es nun einmal steckt − vom Rest seines Körpers. Und das ist immer so eine ›Schweinerei.‹«
    Unwillkürlich lachte Nahrmahn laut auf. Er konnte sich sehr gut vorstellen, wie Cayleb ganz genau diese Worte aussprach, sah sogar, wie die braunen Augen des Kaisers dabei funkelten.
    Und tatsächlich hat er noch nicht einmal unrecht. Ich habe wirklich vor, mich hier anständig zu benehmen, aber selbst ich bin mir nicht ganz sicher, dass mir das auch gelingen wird. Aber trotzdem …
    »Mein Lord«, sagte er dann offenherzig, »ich bin mir nicht sicher, ob Seine Majestät hier nicht einen gewaltigen Fehler macht. Und wie auch immer ich darüber denke, ich vermute, zumindest einige Angehörige des Adels werden nicht gerade begeistert sein, ausgerechnet mich plötzlich in dieser Position zu sehen. Aber trotzdem muss ich gestehen, dass mich diese Möglichkeit … neugierig macht.«
    »Mir ist bewusst, dass Euch das ein wenig überraschen muss«, sagte Wave Thunder in herzhafter Untertreibung. »Ganz offensichtlich werdet Ihr darüber nachdenken müssen, und auch das ist Seiner Majestät bewusst. Tatsächlich empfiehlt er, dass Ihr darüber mit Eurer Frau Gemahlin sprecht. Sowohl er als auch die Kaiserin haben beachtlichen Respekt vor dem Intellekt Eurer Frau Gemahlin, und sie kennt Euch zweifellos besser als jeder andere auf der Welt. Einschließlich, und ich hoffe Ihr verzeiht mir, wenn ich das so sage, Euch selbst. Hört Euch an, was sie dazu zu sagen hat, bevor Ihr dem Kaiser Eure Antwort mitteilt.«
    »Also, Mein Lord«, entgegnete Nahrmahn Baytz in völliger Ernsthaftigkeit, »das scheint mir eine ausgezeichnete Idee.«

.IV.
    Der Tempel, Zion, die Tempel-Lande
    Rhobair Duchairn fragte sich, ob er jemals wieder den Platz der Märtyrer überqueren könnte, ohne an die blutigen Schrecken von Erayk Dynnys’ Hinrichtung zurückdenken zu müssen. Herbstliche Eiseskälte lastete schwer auf Zion, obschon es ein sonniger Tag war, doch der Schauer, der Duchairn über den Rücken lief, hatte nichts mit

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