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Die Flotte von Charis - 4

Die Flotte von Charis - 4

Titel: Die Flotte von Charis - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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auf die Gastfreundschaft und den Schutz meines Hauses vertrauen zu können. Unter den gegebenen Umständen obliegt es mir zweifellos, Ihnen zu zeigen, dass dieses Vertrauen nicht unangemessen war und ist, nicht wahr?«
    »Da Ihr Euch entschlossen habt, derart offen zu sprechen, Euer Majestät«, erwiderte Pine Hollow, und es schien fast, als umspiele zur Antwort auch seine Lippen ein Lächeln, »gestehe ich, dass dieser Gedanke − und diese Hoffnung − mir tatsächlich mehr als einmal durch den Kopf gegangen ist, seit meine Galeone in charisianische Gewässer vorstieß.«
    »Nun, Sie können sich darauf verlassen, dass man Ihnen jegliche Höflichkeit zukommen lässt, die einem offiziellen Gesandten zusteht, trotz der … ungewöhnlichen Aspekte für Ihre Reise hierher nach Tellesberg.«
    »Ich danke Euch, Euer Majestät.«
    »Zumindest was das betrifft, geschieht es gerne«, erwiderte Cayleb, dann deutete er mit der Hand auf den Mann, der rechts neben seinem Thron stand. Der betreffende Mann trug die schwarzgoldene Uniform der Charisian Royal Guard. »Captain Athrawes wird Sie zu Ihrem Gemach geleiten, Mein Lord, und dafür sorgen, dass die Wachen des Turms über Ihren Status informiert sind und Ihnen jeglichen angemessenen Wunsch erfüllen werden.«

.VII.
    Der Tempel, Zion, die Tempel-Lande
    »Also gut, Allayn …« In Zahmsyn Trynairs Stimme schwang deutlich mehr Verärgerung mit, als er sich normalerweise anmerken ließ, während Rhobair Duchairn an dem Konferenztisch Platz nahm. »Jetzt sind wir vollzählig. Können Sie uns jetzt erklären, worum es hier überhaupt geht?«
    Allayn Maigwair mochte Trynair vielleicht intellektuell gesehen nicht ebenbürtig sein, doch selbst er hatte keinerlei Schwierigkeiten, die Schärfe in der Stimme des Kanzlers zu bemerken, und so schürzte er kurz die Lippen. Doch dann drehte er den Kopf zur Seite und blickte Trynair unverwandt an.
    »Ich habe gerade weitere Depeschen über die Lage am Golf von Dohlar erhalten.« Er gestattete sich, seine eigene Stimme ein wenig übermäßig geduldig klingen zu lassen. »Ich dachte mir, es könne von Interesse sein, was Herzog Fern darüber zu berichten hat. Ich versichere Ihnen, es war eine … interessante Lektüre. Aber wenn Sie natürlich zu wenig Zeit haben …«
    Man muss schon sehr genau hinschauen, um zu bemerken, wie sich Trynairs Wangen ein wenig verfärben, ging es Duchairn durch den Kopf. Doch alleine schon das war ein Zeichen von ungleich mehr Zorn, als Trynair sich unter normaleren Umständen für eine derart kindische Provokation hätte anmerken lassen. Andererseits waren die Umstände derzeit alles andere als normal, nicht wahr?
    »Selbstverständlich haben wir die Zeit, uns jegliche Informationen anzuhören, die sachdienlich und wichtig sind, Allayn«, hörte der Schatzmeister der Kirche sich selbst sagen. Die beiden anderen Vikare blickten nun ihn an, und seine Lippen verzogen sich zu einem milden Lächeln. »Ich bin mir sicher, Sie hätten niemals ein Treffen von uns allen Vieren einberufen, wenn Sie der Ansicht wären, auf die Depeschen, die Sie erhalten haben, treffe nicht beides zu«, sprach er dann weiter. »Andererseits haben wir alle hinreichend drängende Verpflichtungen, dass wir ein wenig … reizbarer sind, als Gott das von uns vielleicht erwünscht.«
    Eine oder zwei Sekunden lang starrte Maigwair ihn nur schweigend an, dann nickte er, und Trynairs sichtbar aufgeflammter Ärger schien zu verebben.
    »Ich danke Ihnen, Rhobair«, sagte der Kanzler. »Wie stets, haben Sie auch damit durchaus recht. Allayn …« Trynair wandte den Blick wieder Maigwair zu. »Sollte ich übermäßig brüsk geklungen haben, so bitte ich um Verzeihung. Rhobair hat recht. Für uns alle gibt es viel zu viele Dinge, die allesamt unsere unmittelbare Aufmerksamkeit fordern, aber das entschuldigt nicht diesen Mangel an Höflichkeit meinerseits.«
    »Machen Sie sich darüber keine Sorgen.« Maigwair lachte leise in sich hinein. »Um ehrlich zu sein: Im Laufe der letzten Monate habe ich auch dem einen oder anderen den Kopf abgerissen. Es ist schwer, die Geduld zu wahren, wenn so viele Dinge gleichzeitig schieflaufen.«
    »Dann ist es unsere Aufgabe als Statthalter Gottes, dafür zu sorgen, dass sie wieder in die richtigen Bahnen kommen«, sagte Zhaspahr Clyntahn. Wie immer schien der Großinquisitor nicht sonderlich erpicht darauf, etwaige Wogen zu glätten. »Und ich darf doch wohl davon ausgehen, dass Ihre Bitte um ein Treffen irgendetwas

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