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Die Flotte von Charis - 4

Die Flotte von Charis - 4

Titel: Die Flotte von Charis - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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damit zu tun hat?«
    »Das könnte man wohl so ausdrücken.« Maigwair nahm wieder in seinem bequemen Sessel Platz. »Oder vielleicht sollte man sagen, es hat etwas damit zu tun, einen weiteren Aspekt zu identifizieren, der schiefgelaufen ist.«
    »Dann berichten Sie davon«, forderte ihn Duchairn auf, bevor Clyntahn erneut den Mund öffnen konnte.
    »Selbstverständlich habe ich für Sie alle Abschriften anfertigen lassen«, erklärte Maigwair und deutete zu den Papierstapeln hinüber, die auf den Schreibblöcken seiner Kollegen lagen. »Diese Depesche hat mich über Brief-Wyvern erreicht, nicht über die Semaphoren, deswegen enthält sie deutlich mehr Details. Und genau diese Details sind es, die mir besondere Sorgen bereiten. Vor allem, wenn man sie damit verbindet, was wir aus anderen Quellen hören.
    Im Prinzip ist die Lage noch schlimmer, als wir bislang angenommen haben. Die Charisianer setzten ihre ›Freibeuter‹ jetzt vor beiden Küsten von Howard ein, ebenso an der Ostküste von Haven. Und im Norden sind sie schon bis zur ›Sturmpassage‹ vorgestoßen. Es müssen Hunderte sein, und es sieht ganz so aus, als verfüge jedes ihrer Schiffe über diese neu entwickelte Artillerie. Selbst wenn sie formal als ›Freibeuter‹ bezeichnet werden, sind sie doch in Wirklichkeit nichts anderes als Kreuzer der Charisian Navy. Und wenn wir jetzt einfach mal kein Blatt vor den Mund nehmen: Sie richten verheerende Schäden an.«
    Duchairn legte die Stirn in Falten. Er hatte im Laufe der letzten Monate immensen Trost in seinem wiederentdeckten Glauben gefunden, der ihm eine gewisse Gelassenheit geschenkt hatte angesichts all der Katastrophen, die Gott seine Kirche erdulden ließ. Einige der anderen Vikare − diejenigen von ihnen, die nicht lautstark nach der Auflösung der ›Vierer-Gruppe‹ schrien (oder die deutlich größere Gruppe derer, die sich wünschten, den Mut zu haben, eben doch danach zu schreien) − schienen sich immer weiter zurückzuziehen, in eine Welt, in der sie sich einreden konnten, sie befinde sich nicht in einer Zeit gewaltiger und gewalttätiger Umwälzungen. Dass sich Duchairns jedoch erneut mit der Heiligen Schrift befasst hatte, hatte ihm deutlich vor Auge geführt, dass es in seiner Verantwortung lag, sich diesen gewalttätigen Umwälzungen zu stellen. Und von der gesamten ›Vierer-Gruppe‹ war er sich, als der Oberste Schatzmeister der Kirche, am meisten der Auswirkungen bewusst, die dieser massive Angriff seitens Charis’ auf den Handelsverkehr seiner Gegner hatte.
    Letztendlich konnte man wohl behaupten, Charis spiele ein gefährliches Spiel, wenn es sich als leuchtendes Beispiel in derartig tatkräftiger Freibeuterei erging. Schließlich war die gesamte Wirtschaft jenes Königreiches auf eigenen Seehandel angewiesen. Das mochte nicht nur eine gewaltige Schwäche darstellen, vielmehr versprach der reine Wert der im charisianischen Speditionsgewerbe beförderten Waren jedem anderen gewaltige Profite, dem es gelänge, die Schiffe von Charis erfolgreich anzugreifen − und es war unwahrscheinlich, dass die Gegner dieses Königreiches für alle Zeiten genau davor die Augen verschließen würden. Andererseits verfügten nur sehr wenige der Festlandreiche auch nur ansatzweise über derart viele ausgebildete Seeleute wie Charis, und das bedeutete, jeglicher Versuch, genügend Freibeuter zu bemannen, wäre mit immensen Schwierigkeiten verbunden − vor allem angesichts dieses neuen Flottenaufbaus, den die Kirche vorantrieb. Schließlich wären die Kapitäne jener Schiffe gezwungen, ihre Besatzung aus genau der gleichen Gruppe von Seeleuten zu rekrutieren.
    Abgesehen davon, dachte er ein wenig grimmig, vermute ich, dass es einen sehr guten Grund gibt, warum Cayleb den Bau derart vieler dieser verdammten Freibeuter-Schoner mit ihrer unverschämt großen Reichweite so begeistert vorangetrieben hat − und sogar ›zugelassen‹, dass für diese Schiffe jene neuen Kanonen überhaupt angeschafft wurden. Sobald denen erst einmal die Opfer ausgehen, werden sämtliche dieser Schiffe zur Gänze seiner Navy zur Verfügung stehen, und dann kann er sie seinerseits zur Freibeuter-Abwehr nutzen, oder etwa nicht? Deren Eigner werden diese Schiffe doch für ein Butterbrot verkaufen, sobald sie jeglichen anderen Seehandel vollständig ›abgeschöpft‹ haben. Sie mögen ja schnell sein, aber es ist unmöglich, dass ein typischer Freibeuter so viel Frachtraum besitzt wie ein typischer Frachter. Also werden

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