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Die Flusswelt Der Zeit

Die Flusswelt Der Zeit

Titel: Die Flusswelt Der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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er den Dingen erlaubte, einfach ihren Lauf zu nehmen. Auf der Erde war er als Leiter vieler Expeditionen bekanntgeworden, von denen sich ebenfalls keine dadurch ausgezeichnet hatte, daß sie unter einer allzu strengen Leitung stand. Dennoch, während des Krim-Krieges, als er Beatsons Freischärler angeführt und die wilde türkische Kavallerie trainiert und die Bashi-Bazouks ausgebildet hatte… Niemand konnte ihm etwas nachsagen. Er hatte seine Arbeit gut gemacht, viel besser als die meisten anderen. Vielleicht war er einfach zu streng mit sich selbst…
    Lev Ruach tauchte aus dem Wasser auf und rieb sich mit beiden Händen die Wassertropfen von seinem knochigen Körper. Burton folgte ihm und setzte sich. Alice wandte ihm den Rücken zu. War es Absicht oder Zufall?
    »Es ist nicht allein die neu errungene Jugend, die mir Spaß macht«, sagte Ruach in seinem stark akzentuierten Englisch. »Ich freue mich, daß ich dieses Bein wieder besitze.«
    Er klopfte auf sein rechtes Knie.
    »Ich verlor es bei einem Verkehrsunfall in New Jersey, als ich fünfzig Jahre alt war.« Er lachte und fuhr fort: »Es war irgendwie eine Ironie des Schicksals, daß mir das passierte. Zwei Jahre vorher, als ich in der Negev-Wüste nach Mineralien suchte, wurde ich von den Arabern gefangengenommen, verstehen Sie?«
    »Sprechen Sie von Palästina?« fragte Burton.
    »Die Juden gründeten 1948 einen eigenen unabhängigen Staat«, erklärte Lev.
    »Natürlich können Sie davon nichts wissen. Irgendwann könnte ich Ihnen die ganze Geschichte erzählen. Jedenfalls wurde ich gefangengenommen und von den arabischen Guerillas gefoltert. Ich habe keine Lust, in die einzelnen Details zu gehen; mir wird schlecht, wenn ich nur daran denke. In der gleichen Nacht gelang es mir, zu entfliehen. Ich ging allerdings nicht, ohne vorher den beiden Folterknechten mit einem Stein den Schädel eingeschlagen und zwei weitere erschossen zu haben. Die anderen machten sich sofort aus dem Staub, und so entkam ich. Ich hatte einfach Glück. Eine Patrouille der Armee las mich auf. Jedenfalls zwei Jahre später, als ich mich in den Staaten aufhielt und mich durch den Verkehr zu wursteln versuchte, raste einer von diesen riesigen Sattelschleppern in meinen Wagen und zerquetschte ihn auf der Stelle. Ich war ziemlich schwer verletzt, und man mußte mir das rechte Bein bis zum Knie hinauf abnehmen. Aber der Witz an der ganzen Geschichte war, daß der Lastwagenfahrer ein geborener Syrer war. Sie sehen also, daß die Araber mich letztlich doch noch erwischten, auch wenn ich dabei nicht draufging. Meinen Tod verdanke ich unserem Freund von Tau Ceti, auch wenn ich dazu sagen muß, daß er der Menschheit nicht mehr antat, als daß er ihren Untergang etwas beschleunigte.«
    »Was meinen Sie damit?« fragte Burton.
    »Millionen starben damals an einer weltweiten Hungersnot, und selbst die Vereinigten Staaten hatten eine Lebensmittelrationierung angeordnet. Das Wasser war vergiftet und das Land, und viele Menschen starben einfach an der Verschmutzung der Luft. Die Wissenschaftler behaupteten, daß zehn Jahre später der Sauerstoffgehalt der Erde um fünfzig Prozent reduziert sein würde, weil das Phytoplankton der Ozeane – das die Welt mit der Hälfte des benötigten Sauerstoffs versorgte – dabei wäre, abzusterben. Die Meere waren ebenfalls vergiftet.«
    »Die Meere?«
    »Sie glauben mir wohl nicht? Nun, Sie starben 1890, und da kann ich mir vorstellen, daß das für Sie unglaublich klingt. Aber es gab schon 1968 Leute, die genau das voraussagten, was 2008 eintraf. Ich glaubte ihnen, schließlich war ich selbst Biochemiker. Aber der größte Teil der Bevölkerung, speziell jener, auf den es ankam, nämlich die Politiker, weigerten sich, daran zu glauben, bis es zu spät war. Man versuchte in letzter Minute etwas gegen die drohende Katastrophe zu unternehmen, aber alles, was man tat, war entweder zu wenig oder zu ineffizient und wurde sogar noch von bestimmten Gruppen sabotiert, denen es an den Geldbeutel gegangen wäre. Es ist eine lange und traurige Geschichte«, seufzte er. »Aber wenn wir wirklich vorhaben, heute noch ein paar Unterstände zu bauen, sollten wir damit sofort nach dem Mittagessen beginnen.«
    Alice kam aus dem Wasser und wischte mit den Händen das Wasser vom Körper.
    Die Sonne und die Brise trockneten sie schnell. Zwar hob sie ihre Graskleider vom Boden auf, legte sie aber nicht an. Wilfreda erkundigte sich nach dem Grund, und sie erwiderte, daß sie zu arg

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