Die Foundation - Das Erdportal - Band 2 (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
Bildübertragungsfrequenzen von seinem Büro auf dem Platinum Atoll in den Senat in Bartolis Büro gereist und hatte auch vorgehabt, auf dem gleichen Wege zurückzureisen. Darum hatte er den Befehl gegeben, die Verbindung nicht zu unterbrechen. Nie hätte Bartoli vermutet, dass Coldur fähig gewesen wäre, einen Senator anzugreifen und zu verletzten oder gar zu töten.
Als Michael endlich landete, hatten sie die Suchaktion nach Coldur abgebrochen. Denn es war klar, dass dieser zurück auf dem Platinum-Atoll war. Michael hielt während des Anfluges Kontakt und war über alles informiert. Er sagte ihnen, sie sollten in Bartolis Büro auf ihn warten. Und Bartoli wollte er auch dabei haben. Der war aber inzwischen nicht mehr anwesend. Donata bat ihr Sencom um eine Verbindung mit Bartoli.
„Bartoli, wo bist du?“
„Im Krankenhaus. Ich bin in starker Sorge um Nowan direkt hierher gefahren .“
„Wir sind hier immer noch in deinem Büro. Michael kommt gleich. Er möchte dich sprechen .“
Alle waren froh, als Michael endlich ankam. Bartoli saß bekümmert an seinem Schreibtisch. Jeder hatte für sich überlegt, was nun zu tun sei. Aber Michael überraschte sie alle.
„Verisat, verbinde uns bitte mit Hochdekan Coldur.“
Darauf wäre keiner der anderen gekommen. Michael lächelte leise über ihre erstaunten Gesichter. „Du kennst ja die Verbindungsdaten .“
Es dauerte etwas länger als gewöhnlich, bis die Verbindung hergestellt war.
„Das Signal geht durch“, meldete der Verisat. Dann sahen sie Coldurs Büro. Der Hochdekan stand vor seinem Schreibtisch, mit gesenktem Kopf und verschränkten Armen. Dann hob er den Blick und sah sie an. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Er schwieg. Auch Michael schwieg und wartete ab. Das Schweigen schien sich hinzuziehen und wurde langsam drückend. Grant räusperte sich. Bartoli rutschte unruhig auf seinem Sessel herum. Donata überlegte, dass man Coldur in Allthania nie und nimmer anklagen könnte. Und wenn doch, dann würde er zu einer Therapie verurteilt werden.
Schließlich sagte Michael in seinem üblichen sanften Tonfall: „Warum seid Ihr so schnell abgereist? Hattet Ihr nicht bemerkt, dass ihr Senator Nowan tödlich verletzt habt? Erfordert nicht ein ethisches Verhalten dazubleiben und sich der Verantwortung zu stellen?“
„Glaubt mir, dass es mir leid tut um Senator Nowan. Es lag nicht in meiner Absicht, ihn zu verletzen. Es war ein bedauerlicher Unfall.“
„Verursacht durch euer Verhalten, verschlimmert durch eure Flucht. Den Titel Hochdekan verdient Ihr nicht mehr. Ich schlage vor, dass Ihr euch in sofortige Therapie begebt.“
„Darüber habt nicht Ihr zu entscheiden.“
Das wussten alle. Aber es war hart, das so unverblümt ins Gesicht gesagt zu bekommen. Sie konnten wirklich nichts gegen Coldur tun, solange er Hochdekan war. Und wäre er ein einfacher Bürger der Korallenwelten auch nicht, solange er im Meer auf den Atollen oder Riffen war.
„Ihr seid ausgerastet. Ihr seid nicht mehr Ihr selbst“, sagte Michael tonlos. Aber dennoch wirkte diese Tonlosigkeit intensiv. Denn die Behauptung, dass jemand nicht mehr Herr seiner Handlungen sei, war in den Korallenwelten und auf Allthania die häufigste Anklage. „Ihr dürft ab jetzt unsere Gebiete nicht mehr betreten. Auf dem gesamten Hoheitsgebiet von Allthania, auf dem gesamten Kontinent Waldonien ist Euch ab jetzt der Zutritt verboten.“
Das war eigentlich keine Strafe für einen Hochdekan. Denn dass Auftauchen eines Hochdekans ins Allthania war eine absolute Seltenheit. Sie waren ja alle überrascht worden von Coldurs Auftreten in Allthania und hatten dieses mit der gefährlichen Situation erklärt.
„Ich habe übrigens inzwischen sehr viele Daten über die Gewässerverschmutzung vor den Küsten Maldas erhalten“, fuhr Michael fort. „Demnach können wir erst einmal aufatmen. Denn direkte Gefahr besteht nur für das Smaragd-Atoll durch die Abwässer des Flusses Hesak, der ganz durch das Königreich Hesatas führt, an dessen Ufern, einschließlich der Zuflüsse und Nebenflüsse, ungeklärte Industriegifte von 5000 Industrieanlagen in den Fluss einfließen. Alle anderen 29 Fürstentümer verfügen nur über rudimentäre oder praktisch keine Industrie, da das Könighaus Hesatas seine technologische Vormachtstellung dadurch sichert, dass es den anderen Fürsten alles verbietet, was einmal ebenbürtig werden könnte. Das erreichen sie unter anderem durch sehr billigen Handel mit
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