Die Foundation Trilogie
früher schon geschehen, dass jemand ahnungslos eine Grenze überschritten hat. Es war ein bedauerlicher Irrtum.«
»Bedauerlich sicher«, quiekte der GroÃmeister. »Aber ein Irrtum? Der Frevler war ergriffen worden, und schon zwei
Stunden später fingt ihr Leute von Glyptal IV an, mich mit Bitten um Verhandlungen zu bombardieren. Ich war also vielfältig vor Ihrem Kommen gewarnt. Soll das eine wohlorganisierte Rettungskampagne sein? Sie haben zu viel vorausgesetzt  â ein bisschen zu viel für Irrtümer, seien sie bedauerlich oder anderer Art.« Verachtung war in den schwarzen Augen des Askoniers zu lesen. »Seid ihr Händler, die ihr von Welt zu Welt flattert wie verrückte Schmetterlinge, in solchem Ausmaà verrückt, dass ihr auf Askones gröÃter Welt, im Zentrum des Systems landet und sie für eine Siedlung von ahnungslosen Bauerntölpeln haltet? Nein, das seid ihr sicher nicht.«
Ponyets lieà sich nicht anmerken, dass er innerlich zusammenzuckte. Hartnäckig erklärte er: »Wenn der Versuch, Handel zu treiben, mit Vorbedacht erfolgte, Verehrungswürdiger, war das äuÃerst unvernünftig und gegen die strengsten Vorschriften unserer Gilde.«
»Unvernünftig war es«, bestätigte der Askonier knapp. »So unvernünftig, dass Ihr Kamerad es wahrscheinlich mit dem Leben bezahlen wird.«
Ponyets Magen krampfte sich zusammen. Hier gab es keine Unschlüssigkeit. »Der Tod, Verehrungswürdiger, ist ein so absolutes und unwiderrufliches Phänomen, dass es unbedingt eine Alternative geben muss.«
Erst nach einer Pause erfolgte die vorsichtige Antwort: »Ich habe gehört, die Foundation sei reich.«
»Reich? Gewiss. Aber unser Reichtum besteht in Waren, die anzunehmen Sie sich weigern. Der Wert unserer atombetriebenen Geräte â¦Â«
»Ihre Waren haben überhaupt keinen Wert, weil ihnen der Segen der Ahnen fehlt. Ihre Waren sind böse und verflucht, weil sie von den Ahnen verboten sind.« Der GroÃmeister intonierte die Sätze wie bei einem Ritual. Dann senkte er die
Augenlider und fragte bedeutungsvoll: »Habt ihr sonst nichts von Wert?«
Der Händler ging nicht darauf ein. »Ich verstehe Sie nicht. Was hätten Sie denn gern?«
Der Askonier spreizte die Finger. »Sie verlangen von mir, dass wir die Plätze tauschen und dass ich Ihnen meine Wünsche bekanntgebe. Das werde ich nicht tun. Ihr Kollege wird wohl die Strafe erleiden müssen, die das askonische Gesetz für ein Sakrileg vorsieht. Den Tod durch Gas. Wir sind ein gerechtes Volk. Der ärmste Bauer hätte im gleichen Fall nichts Schlimmeres zu gewärtigen, ich selbst nichts weniger Schlimmes.«
Ponyets murmelte hoffnungslos: »Verehrungswürdiger, wäre es erlaubt, dass ich mit dem Gefangenen spreche?«
»Das askonische Recht«, erwiderte der GroÃmeister kalt, »gestattet keine Kommunikation mit einem Verurteilten.«
Im Geist hielt Ponyets den Atem an. »Verehrungswürdiger, ich bitte Sie, Gnade für die Seele eines Mannes in der Stunde zu zeigen, in der sein Leben verwirkt ist. Die ganze Zeit, die sein Leben in Gefahr war, hat er keinen geistlichen Trost genossen. Jetzt eben muss er gewärtig sein, unvorbereitet vor dem Geist zu erscheinen, der alles regiert.«
Langsam und argwöhnisch fragte der GroÃmeister: »Sind Sie ein Pfleger der Seele?«
Ponyets senkte demütig den Kopf. »Ich bin dazu ausgebildet worden. In den leeren Weiten des Raums brauchen die wandernden Händler Männer wie mich, die sich der spirituellen Seite eines dem Handel und dem Erwerb weltlicher Güter gewidmeten Lebens annehmen.«
Der askonische Herrscher saugte nachdenklich an seiner Unterlippe. »Jeder Mensch sollte seine Seele auf die Reise zu den Geistern seiner Ahnen vorbereiten. Ich hätte jedoch nie gedacht, dass ihr Händler Gläubige seid.«
3
Limmar Ponyets betrat die Zelle, und die massiv verstärkte Tür fiel dröhnend hinter ihm ins Schloss. Eskel Gorov drehte sich auf seiner Pritsche herum und öffnete ein Auge. Dann sprang er auf die FüÃe und sprudelte hervor: »Ponyets! Man hat dich geschickt?«
»Reiner Zufall«, stellte Ponyets bitter fest, »oder das Werk meines eigenen bösartigen Dämons. Erstens gerätst du auf Askone in die ScheiÃe. Zweitens führt mich meine Verkaufsroute, wie dem Handelsministerium
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