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Die Frau des Highlanders

Die Frau des Highlanders

Titel: Die Frau des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Mayhue
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wiederholte Cate entschieden. »Nein, nein, nein. Ich weigere mich. Ich setze mich auf keinen Fall allein auf ein Pferd.« Sie senkte für einen Moment den Blick, und als sie ihn wieder hob, gestand sie trotzig: »Ich fürchte mich vor Pferden. Ich bin als Kind einmal heruntergefallen und seitdem nie wieder geritten. Tut mir leid, aber ich kann das nicht.« Sie ließ die Arme hängen.
    Ihr Geständnis überraschte ihn und weckte sein Mitgefühl. Eine ängstliche Frau war etwas, womit er umzugehen verstand – es war genauso wie bei einem verschreckten Pferd. Man musste sich langsam bewegen, leise sprechen und Autorität beweisen. Schließlich war er verantwortlich für sie. Er hatte geschworen, dafür zu sorgen, dass ihr nichts geschah.
    Cate wich zurück, als er sein Pferd auf sie zulenkte. In einer fließenden Bewegung beugte er sich herunter und hob Cate vor sich in den Sattel. Von Panik erfasst, schlug sie wie wild um sich.
    »Ruhig, ganz ruhig«, sagte er leise dicht an ihrem Ohr. »Ich habe Euch doch gesagt, dass ich Euch beschützen werde. Ihr reitet mit mir. Ich lasse Euch nicht fallen. Ihr könnt mir vertrauen.«
    Connor hielt sie fest umfangen, während ihr Atem sich allmählich normalisierte und sie sich schließlich gegen seine Brust sinken ließ. Er spürte, dass ihr Körper immer noch nicht gänzlich entspannt war, aber zumindest musste er jetzt nicht mehr fürchten, dass sie sich seinem Griff entwand und vom Pferd stürzte.
    Eine Weile ritten die vier schweigend dahin. Cates Haar an Connors Kinn ließ ihn ihre Gegenwart keinen Augenblick vergessen. Er hielt sich vor Augen, dass er sie nur aus reinem Pflichtbewusstsein im Arm hielt.
Hast du sie auch nur aus reinem Pflichtbewusstsein geküsst?
, stichelte sein Gewissen. Das war nur eine vorübergehende Schwäche aufgrund des Feenzaubers gewesen, und es würde sich nicht wiederholen, versicherte er sich selbst.
    Er richtete sich auf, rückte ein wenig von ihr ab. Sie setzte sich zurecht, und er atmete ihren Duft ein.
    Sie roch wie die exotischen Früchte, die er auf dem Kreuzzug im Morgenland kennengelernt hatte. Unwillig schüttelte er den Kopf und versuchte, seine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken.
     
    Cate war in ihrem ganzen Leben noch nie so dankbar gewesen, auf festem Boden zu stehen. Jeder Muskel tat ihr weh – ob von den Stunden auf dem Pferderücken oder von dem ständigen Bemühen, der Versuchung zu widerstehen, sich in Connor MacKiernans Umarmung zu entspannen, konnte sie nicht sagen.
    Die Ausstrahlung dieses Mannes war gefährlich, drohte sie zu verleiten, sich eine Sicherheit und Zugehörigkeit einzubilden, die es nicht gab.
    Sie half Rosalyn, das Lager für die Nacht zu bereiten, und dann saß sie am Feuer und schaute zu, wie die Kaninchen, die die Männer von der Jagd mitgebracht hatten, über dem Feuer brieten.
    Ich befinde mich tatsächlich im dreizehnten Jahrhundert.
Wie jedes Mal, wenn sie sich gestattete, daran zu denken, drohte sie durchzudrehen.
    Plötzlich hatte sie das Bedürfnis, allein zu sein, sich abseits von allem – und von
ihm –
Gedanken über ihre Situation zu machen, sich darauf einzustellen.
    »Ich gehe ein paar Schritte.«
    »Soll einer von uns Euch begleiten?« Es war das Erste, was Connor zu ihr sagte, seit er ihr hier auf dem Lagerplatz vom Pferd geholfen hatte.
    »Nein«, erwiderte sie schärfer als beabsichtigt und versuchte es mit einem »Aber danke für das Angebot« abzumildern.
    »Bleibt in der Nähe, geht auf keinen Fall weiter als bis zum Bach«, ermahnte er sie, schaute sie dabei jedoch kaum an und setzte seine Unterhaltung mit Duncan fort. Schon wieder redete ein Mann mit ihr wie mit einem Kind!
    Wütend stapfte Cate davon. Kaum zu glauben, dass sie eine herrische Art bei einem Mann jemals attraktiv gefunden hatte. Diesen kannte sie noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden, und schon führte er sich auf, als hätte er das Recht, ihr Vorschriften zu machen. Er war quasi aus dem Nichts aufgetaucht, hatte ihr Leben aus den Angeln gehoben, sie mit dem elektrisierendsten Kuss, den sie je bekommen hatte, verwirrt und dazu gebracht, nur noch an ihn zu denken, und sie dann völlig ignoriert, bis er es an der Zeit fand, ihr wieder einen Befehl zu erteilen.
    »Typisch Mann.«
    Vor sich hin murmelnd, umrundete sie eine Gruppe von Felsbrocken, hinter der gleich der Bach floss. Sie kniete sich ans Ufer, knöpfte ihre Jacke auf und wusch Gesicht und Hals.
    Das eiskalte Wasser kühlte sie äußerlich ab,

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