Die Frau des Highlanders
von
hier
zu heiraten. Warum habt Ihr Euch nicht einfach eine Ehefrau mitgebracht, als Ihr nach Schottland heimgekehrt seid?«
Seine Züge verhärteten sich. »Als ich schwor, keine Frau von hier zu heiraten, meinte ich überhaupt keine Frau. Indem ich mich des Zaubers bediene, heirate ich zwar, habe aber keine Ehefrau. Ich möchte nicht an eine derartig durchtriebene Kreatur gekettet sein.«
»Und wie erklärt Ihr den Leuten mein Verschwinden nach der Eheschließung?«
»Wir werden sagen, Ihr hättet die Nachricht bekommen, dass Eure Mutter erkrankt sei und ich Euch für eine Weile zu ihr geschickt hätte, damit Ihr sie pflegen könnt.« Connor grinste. »Ihr mögt ein Geschenk sein, aber ich bin kein solcher Unmensch, dass ich Euch davon abhalte, am Bett Eurer Mutter zu sitzen.«
»Ich bin also ein
Geschenk
.« Cate verzog missbilligend das Gesicht. »Aus dem Heiligen Land. Dazu muss ich Euch allen sagen, dass ich keine gute Lügnerin bin. Ich muss so nahe wie möglich an der Wahrheit bleiben, sonst merkt jeder, dass etwas nicht stimmt. Und wie soll jemand glauben, dass ich aus dieser Region stamme? Ich spreche keine der Sprachen dort, ich kenne die Bräuche nicht, und ich sehe ganz sicher nicht wie eine Orientalin aus.«
»Viele gute christliche Ritter sind in
Outremer
geblieben, haben Familien gegründet und sich ein neues Leben aufgebaut. Ich habe mit einigen Seite an Seite gekämpft. Ihr könnt also die Tochter eines von ihnen sein. Außerdem werden Eure seltsame Sprache und Euer seltsames Benehmen und«, er musterte sie mit hochgezogener Braue, »Eure noch seltsamere Kleidung genügen, um die Leute von Eurer Fremdartigkeit zu überzeugen.«
Zum ersten Mal blickte Cate an sich hinunter. Sie hatte völlig vergessen, dass sie die Zeitreise in ihrem Seidenpyjama angetreten hatte. Gott sei Dank hatte sie die Jacke übergezogen. Trotzdem spürte sie glühende Röte in ihr Gesicht steigen. Dann fiel ihr das Hochzeitskleid ihrer Großmutter ein, das sie in letzter Minute mitgenommen hatte. »Einen Moment. Ich hatte etwas bei mir.«
»Ihr meint das Spitzengewand?« Rosalyn begann, das Koch- und Essgeschirr zu säubern. »Das habe ich eingepackt. Ihr bekommt es, wenn wir auf Dun Ard sind.«
»Das klingt aber anders als der Name, den Ihr mir als Euer Zuhause genannt habt«, sagte Cate zu Connor, der sich einige Gepäckstücke aufgeladen hatte.
»Weil es nicht mein Heim
ist
«, warf er ihr schroff über die Schulter hin und entfernte sich.
»Dun Ard Castle ist das Heim meines Bruders Artair. Unseres Lairds.« Rosalyn warf Duncan, der ihre letzten Worte mit einem Schnauben kommentierte, einen strafenden Blick zu. »Dort leben Mairi und ich, und dort werden wir bekanntgeben, dass Connor und Ihr heiratet. Ihr werdet bis zur Trauung dort bleiben.« Sie tätschelte beruhigend Cates Arm. »Connor hat von Sithean Fardach gesprochen, nicht wahr?« Als Cate nickte, fuhr Rosalyn fort: »Dort wohnt Connor, wenn er in Schottland ist. Es ist unser Stammsitz, der Ort, wo er aufwuchs. Das alte Castle liegt nur ein paar Meilen von dem neuen entfernt.«
»Und warum können wir nicht in Connors Heim wohnen?«
»Wenn Ihr vor der Hochzeit im Heim Eures zukünftigen Ehemanns wohntet, würde es Gerede geben.«
Cate stand auf, um Rosalyn beim Verstauen des Geschirrs und beim Löschen des Feuers zu helfen. »Wo sind die Männer?«, fragte sie mit einem Blick in die Runde.
»Sie holen die Pferde.«
Cate wurde blass. »Pferde?«, wiederholte sie mit erstickter Stimme.
Oh, Gott, bitte nur das nicht.
4
N ein!«, erklärte Cate kategorisch.
Die Frau ist verrückt.
Wie sie da in ihrer seltsamen Aufmachung, die Arme in die Seite gestemmt, und mit blitzenden, grünen Augen vor ihm stand, sah sie für Connor wie eine der Feen aus, in deren Tal sie sich befanden.
Wie wollte sie denn irgendwohin kommen, wenn sie nicht bereit war, auf ein Pferd zu steigen? Andererseits musste man ihr zugutehalten, dass sie in ihrer Zeit sicherlich anderes gewohnt war.
Der Gedanke weckte die Erinnerung an seinen Besuch in ihrem Schlafzimmer. Als er sie mit ihren nackten Schultern und den sie umschmeichelnden Locken neben dem Bett hatte stehen sehen, war ihm für einen Moment völlig entfallen, weshalb er gekommen war. Auch bei ihrer ersten Begegnung hatte sie diese kämpferische Haltung eingenommen, womit sie jedoch, anstatt ihn einzuschüchtern, seine Phantasie beflügelte. Doch daran zu denken, würde ihn jetzt nicht weiterbringen.
»Nein«,
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