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Die Frau des Highlanders

Die Frau des Highlanders

Titel: Die Frau des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Mayhue
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aber nicht innerlich. Noch immer empört über Connors Verhalten, stand sie auf, drehte sich um – und sah sich einem riesigen, zottigen Untier gegenüber.
    Sie tat das einzig Vernünftige, was ihr einfiel.
    Sie schrie.
     
    Getrieben von Schreckensphantasien stürmte Connor mit gezogenem Schwert zum Bach. Was war ihm nur eingefallen, einer schwachen, hilflosen Frau zu gestatten, allein in der Wildnis herumzuwandern? Dass ihre Gegenwart ihm das Denken erschwerte, war keine Entschuldigung. Er, und nur er, war für ihre Sicherheit verantwortlich.
    Als er die Felsen umrundet hatte, bot sich ihm ein Anblick, der ihn wie angewurzelt stehen bleiben ließ. Cate lag auf dem Rücken, und über ihr stand ein riesiger Hund. Connor wusste nicht, was ihn mehr verblüffte – Cates Kichern oder das riesige Tier, das ihr voller Begeisterung das Gesicht ableckte.
    »Wolf!«, rief er. »Lass das arme Mädchen in Ruhe!«
    Der Hund spitzte die Ohren und lief zu Connor, der ihn streichelte, während das Tier den Kopf an ihm rieb.
    »Wie ich sehe, habt Ihr meinen Freund kennengelernt. Vor Hunden fürchtet Ihr Euch also nicht.«
    Cate setzte sich auf und bürstete sich mit den Händen ab. »Ich liebe Hunde. Es tut mir leid, dass ich geschrien habe. Im ersten Moment habe ich das Monstrum einfach nicht als Hund erkannt.« Sie lachte verlegen. »Das ist der größte Wolfshund, den ich je gesehen habe.«
    Connor streckte ihr die Hand hin, um ihr aufzuhelfen. Die zarte Röte, die ihr Gesicht, ihren Hals und den Teil ihrer Haut färbte, den die geöffnete Jacke sehen ließ, war höchst reizvoll. Wie weit sie wohl reichte? Irritiert von dieser Überlegung, ließ er Cate los und rieb sich nervös die Hände.
    »Für gewöhnlich ist Wolf bei Fremden nicht so zutraulich.« Connor schüttelte den Kopf. »Ich habe schon erlebt, dass er jemanden bei der ersten Begegnung gebissen hat, aber noch nie eine solche Freude. Normalerweise hält er Abstand, wenn ich mit Leuten zusammen bin, die er nicht kennt. Seid Ihr verletzt?«
    »Nein, er war sehr liebevoll. Nachdem er mich umgeworfen hatte, zumindest.« Cate lächelte zu ihm auf. Sie wirkte so aufrichtig. Das ist nur eine Maske, ermahnte er sich. Er nahm Cates Arm, um ihr über einen Ast, der am Boden lag, hinwegzuhelfen, führte sie weiter an der Hand, bis sie, dicht gefolgt von Wolf, das Lager erreichten.
    Der Wolfshund wich Cate nicht von der Seite. Connor übersah es geflissentlich, als Cate dem Tier beim Abendessen immer wieder einen Happen zusteckte. Am Ende der Mahlzeit wurde offenbar, dass Wolf dem Gast aus der Zukunft verfallen war.
     
    »Hier? Auf der Erde? Im Freien?« Sie hätte es sich denken können. Schließlich befand sie sich im dreizehnten Jahrhundert. Da gab es keine Hotels entlang der Straße. »Haben wir nicht einmal ein Zelt?«
    Ihre drei Begleiter starrten sie an, als hätte sie den Verstand verloren.
    »Ihr werdet Euch damit abfinden müssen. Es gibt keine vornehmen Gasthäuser an unserem Weg, Milady.« Connors spöttischer Ton passte zu dem überheblichen Blick, mit dem er sie bedachte, als er ihr ein Bündel vor die Füße warf.
    Rosalyn und Duncan nahmen ähnlich aussehende Bündel auseinander und bereiteten in sicherem Abstand von dem eingedämmten Feuer ihr Nachtlager. Connor drehte Cate den Rücken zu und entfernte sich mit seinem Bündel unter dem Arm ein Stück.
    Sie hob das ihr zugewiesene Bündel auf und folgte ihm. »Ich erwarte kein vornehmes Gasthaus. Allerdings wäre mir jedes Gasthaus lieber als in der Wildnis unter freiem Himmel schlafen zu müssen.«
    Er antwortete nicht, schaute sie nicht einmal an, bereitete schweigend sein Lager, kroch dann zwischen die Decken und schloss die Augen.
    Sie war nicht bereit, sich schon wieder von ihm wie ein Kind wegschicken zu lassen.
    »Was ist, wenn es regnet?«
    »Dann zieht Ihr die Decke über den Kopf. Die Wolle wird Euch so gut wie trocken halten.« Seine Augen blieben geschlossen.
    »So gut wie trocken«, wiederholte sie. »Was ist, wenn etwas kommt?« Sie machte eine vage Geste in die Dunkelheit, die sie umgab.
    Er schnaubte gereizt. »Was soll denn kommen?«
    »Ich weiß es nicht. Tiere. Bären. Was immer es hier gibt.«
Käfer. Schlangen
. Oh, Gott, an die hatte sie bisher gar nicht gedacht.
    Endlich öffnete Connor die Augen und stützte sich auf einen Ellbogen. »Ihr habt Angst, ja?«
    »Nein.« Natürlich hatte sie Angst, aber erst, seit sie angefangen hatte, sich die möglichen Gefahren auszumalen, die da

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