Die Frau des Polizisten

Seite an Seite mit ihm zu arbeiten, über ihr kommendes Leben ohne sie. Helene hatte diese Seiten mit einem Skalpell aus dem Tagebuch entfernt, so akkurat, dass niemand, der es sah, auf den Gedanken gekommen wäre, dass sie jemals existiert hätten. Diese Seiten tat sie nun in einen leeren Blumenkrug und zündete sie an.
    Sie starrte auf die Flammen, die in der starken Brise rasch aufloderten und die Papierbögen verzehrten. Mit steigendem Entsetzen in der Magengrube hatte sie jede Zeile, die überBarbros Verschwinden geschrieben wurde, verschlungen. Die Erkenntnis, was sie ausgelöst hatte, hatte sie so in Angst versetzt, dass sie beinahe den Verstand verloren hätte. Und wann immer die blonde Polizistin Kontakt zu ihr aufgenommen hatte, war sie darauf gefasst gewesen, entlarvt zu werden.
    Als von den Bögen nur noch Asche übrig war, erhob sie sich, um einen Moment aufs Meer zu sehen. Es war Zeit, um zum Abendessen hinunterzugehen. Helene schloss für einen Moment die Augen und spürte Tonis Gegenwart so stark, wie sie es immerzu den ganzen Winter über seit seinem Tod gefühlt hatte. Ihr war bewusst, dass ihr nur noch kurze Zeit blieb, seine Gesellschaft zu genießen. Bald würde seine Seele sie verlassen und davonschweben. Wenn ihre Italienreise zu Ende sein würde, würde sie zu ihrer Schwester nach Kreta weiterreisen und mit ihr den Bau des neuen Hotels beaufsichtigen. Vielleicht würde sie auch ganz dort bleiben. Wer weiß.
    »Bleib bei mir, bis ich auf Kreta bin«, bat sie ihn und spürte, wie er neben ihr lächelte und seinen Arm unter ihren schob.

Dank an

    Jens Ahlstrand , Kriminalkommissar
    Nils Hassellöf , Architekt
    Kerstin Elfberg , Hundenärrin und Ausbilderin an der Hundeschule
    Gunilla Hedin , geduldige Leserin meines Manuskripts
    Ulrik Vinje , Psychologielehrer

Fiktion und Wirklichkeit
    Das Stadtbauamt ist renoviert worden und sieht heute nicht mehr so heruntergekommen aus, wie ich es beschrieben habe.
    Teile der Handlung dieses Romans spielen auf der Halbinsel Näset, einer Einfamilienhausgegend im südwestlichen Teil Göteborgs. Mit dem Recht der künstlerischen Freiheit habe ich die realen Gegebenheiten etwas verändert. Weder Eskos noch Einars Sommerhäuser existieren, und es gibt auch keine neugebaute Straße, die Nya Badvägen heißt, wodurch auch keine der Immobilien existieren, die ich dort angesiedelt habe. Das exzentrische Haus des Psychiaters gibt es allerdings wirklich, wenn auch an einem ganz anderen Ort.
    Und meines Wissens gibt es auch niemanden, der in seinem Garten draußen auf Smithska udden Mumintrolle sammelt …

Informationen zum Buch
    Der Feind in deiner Nähe
    Das Polizistenpaar Erika und Göran führt eine Bilderbuchehe, wenn es da nicht die Kehrseite gäbe, die Erika lange, viel zu lange geheim hält. Göran neigt zu Gewaltausbrüchen, schlägt und vergewaltigt sie, hält sie wie in einem Gefängnis und überwacht jeden ihrer Schritte. Am Abend vor Neujahr eskaliert die Situation.
    Erika flieht nach Göteborg zu ihrer Freundin Anna und dank der Vermittlung ihrer Chefin kann sie im dortigen Landeskriminalamt eine Stelle als Vertretung annehmen. Fängt jetzt ein neues Leben an?
    Sie übernimmt mit ihrem Kollegen Per, für den sie ein zartes Interesse entwickelt, den Fall um die vermisst gemeldete Architektin Barbro, die offenbar in korrupte Machenschaften verstrickt war. Doch schon bald taucht Göran wieder auf, der sie vor den Kollegen diffamiert und ihr das Leben zur Hölle macht. Erika erkennt, dass sie seinen Fängen nur entkommt, wenn sie ihm eine Falle stellt.
    »Nackte Angst und Panik sind geradezu greifbar.« Gefle Dagblad

Informationen zur Autorin
    Ingrid Elfberg ist im Norden Schwedens aufgewachsen und lebt heute mit ihrer Familie in Göteborg. 2004 gewann sie für ihre Erzählung »Stormen« einen schwedischen Literaturpreis. Außerdem bei atb lieferbar: »Das Lied des Schweigens«.
    Mehr zur Autorin unter www.ingridelfberg.se

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    Wem dieses Buch gefallen hat, der liest auch gerne …

    Elfberg, Ingrid
    Das Lied des Schweigens
    Rache für eine Kinderseele
    Nach der Festnahme des Mannes, der ihrem Sohn so großes Leid angetan haben soll, ist für Eva Segers der Alptraum noch lange nicht vorbei. Sie ist sich sicher, dass der Falsche verurteilt wurde und der wahre Täter frei herumläuft. Doch keiner glaubt ihr. Auch der Ermittler Per Henriksson ist zuerst skeptisch. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als auf eigene Faust nachzuforschen, denn sie spürt, der