Die Frau, für die ich den Computer erfand
… Eins zu eins, das ist auch binär eine gerechte Lösung … Genug für heute, ich werde müde … Na, stehen Sie auf, ich gehe. Ich mach Schluss, das Diktat ist beendet, Sie sind entlassen, Herr Biograf! … Wie schön, wenn der Himmel langsam heller wird. Die Sonne wird über dem Soisberg aufgehen, schätz ich … So lange durchzuhalten, das hatte ich mir vorgenommen. Durchhalten bis zum ersten Morgenlicht. Man muss sich Ziele setzen, die fast unmöglich sind, aber nur fast … Das war der letzte Spruch aus dem Speicherwerk meiner Altersweisheiten. Mehr kriegen Sie heute nicht serviert. Schluss! Die Sonne muss das jetzt alleine schaffen. Seh ich Sie dann zum Frühstück? So gegen zehn? … Ja, uns macht man hier um zehn noch Frühstück … Nun drücken Sie schon, oder sind Sie zu müde? Oder wollen Sie noch aufnehmen, was die Vögel zwitschern? …
Nach diesen Sätzen sah ich ihn nicht wieder.
Ein Gespräch mit Konrad Zuse (1910 – 1995) über heimatkundliche Fragen im Sommer 1985, sein (offenbar verschollener) Vortrag «Faust, Mephisto und der Computer», den ich im Oktober 1994 in der FU Berlin gehört habe, und sein Buch «Der Computer – Mein Lebenswerk» . (1984) haben mich zu diesem Roman angestiftet. Weitere Anregungen verdanke ich Renate Chotjewitz-Häfner, Uwe Herms, Ute Hoffmann, Bernd Mahr und Joseph Weizenbaum.
F. C. D.
Informationen zum Buch
Wie kam es zu dem Gerät, das heute auf allen Schreibtischen steht? Alles fing an in einer Wohnung in Berlin-Kreuzberg, wo der geniale Konrad Zuse handgesägte Einzelteile zu einer «Universal-Rechenmaschine» zusammensetzte. Doch das Leben lässt sich weit weniger gut programmieren als ein Computer. Bis diesem Apparat der Durchbruch gelang, musste sein Erfinder so einige Höhen und Tiefen durchmachen …
Friedrich Christian Delius erzählt in diesem raffinierten und höchst unterhaltsamen Roman die unglaubliche Geschichte des Konrad Zuse (1910 - 1995) und davon, wie das digitale Zeitalter begann.
Die Erfindung des Computers und die Erfindung einer unmöglichen Liebe.
«Eine höchst spannende Geschichte.» . (Die Zeit)
«Nie war Delius so heiter, entspannt und politisch unkorrekt.» . (Berliner Zeitung)
Informationen zum Autor
Friedrich Christian Delius, geboren 1943 in Rom, in Hessen aufgewachsen, lebt heute in Berlin und Rom. Mit zeitkritischen Romanen und Erzählungen, aber auch als Lyriker wurde Delius zu einem der wichtigsten deutschen Gegenwartsautoren. Bereits vielfach ausgezeichnet, erhielt Delius zuletzt u. a. den Schubart-Literaturpreis, den Deutschen Kritikerpreis und den Joseph-Breitbach-Preis.
Mehr unter www.fcdelius.de
Weitere Veröffentlichungen:
Kerbholz
Ein Held der inneren Sicherheit
Himmelfahrt eines Staatsfeindes
Selbstporträt mit Luftbrücke
Amerikahaus und der Tanz um die Frauen
Deutscher Herbst
Die Birnen von Ribbeck
Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde
Der Spaziergang von Rostock nach Syrakus
Die Flatterzunge
Der Königsmacher
Warum ich schon immer Recht hatte – und andere Irrtümer
Die Minute mit Paul McCartney
Bildnis der Mutter als junge Frau
Mein Jahr als Mörder
Impressum
Rowohlt Digitalbuch, veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, Oktober 2009
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Konvertierung Koch, Neff & Volckmar GmbH, KN digital – die digitale Verlagsauslieferung, Stuttgart
ISBN Buchausgabe 978 - 3 - 499 - 25239 - 6 (1. Auflage 2011)
ISBN Digitalbuch 978 - 3 - 644 - 10181 - 4
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