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Die Frau mit dem roten Herzen

Die Frau mit dem roten Herzen

Titel: Die Frau mit dem roten Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Qiu Xiaolong
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Haiguang mitzunehmen,  aber Gu rief mich an und bestand darauf, mich allein zu treffen, und zwar eher als verabredet. Deshalb sind wir so früh zum Abendessen erschienen, anschließend habe ich mich mit Gu getroffen.«
    »Von dieser Verabredung haben Sie mir gar nichts gesagt«, warf Catherine ein.
    »Ich hatte keine Ahnung, was Gu loswerden wollte, und anschließend blieb keine Zeit, Sie zu informieren. Kleiner Zhou war bereit, mich unverzüglich nach Suzhou zu fahren. Liu hatte noch spät eine Geschäftsbesprechung. Ich wartete in seinem Haus auf ihn, und nachdem wir miteinander geredet hatten, brachen wir bei Tagesanbruch zum Flughafen auf. Wir haben es gerade noch geschafft.« Chen hielt inne, um Atem zu holen, und verfiel dann unvermittelt in einen offizielleren Ton. »Inspektor Rohn, können Sie uns im Namen der U.S. Marshals eines versprechen?«
    »Was denn, Oberinspektor Chen?«
    »Daß Sie sofort nach Ihrer Ankunft in den Vereinigten Staaten Wen und Feng eine neue Unterkunft zuweisen werden?«
    »Das hatten wir ohnehin vor. Aber warum diese Dringlichkeit, Oberinspektor Chen?«
    »Weil die Verbrecher alles versuchen werden, um Wen Schaden zuzufügen, selbst wenn sie wieder mit Feng zusammen ist.«
    »Warum?« Yu holte sich eine Zigarette aus der Packung.
    »Das ist eine lange Geschichte. Die Fliegenden Äxte haben im Januar von Fengs Abmachung mit den Behörden in den Staaten erfahren, bereits Wochen bevor Wen ihren Paßantrag stellte. Sie wollte lieber in Fujian bleiben, als mit Feng zusammenzuleben. Doch sie zwangen Wen zur Kooperation. Sie sollte zu Feng in die Staaten reisen und ihn dann vergiften. Dafür versprachen sie, Wen anschließend in Ruhe zu lassen, und sie ließ sich darauf ein. Nicht etwa, weil sie Feng ausreichend haßte, um ihn töten zu wollen, sondern weil sie wußte, was die Verbrecher mit ihr anstellen würden, falls sie sich weigerte. Inzwischen hat sich die Situation noch weiter kompliziert«, fuhr Chen fort, ohne auf die Reaktion zu achten, die seine Ausführungen bei den Hörern hervorrief. »Sobald sie in den USA ankommt, ist sie nicht nur durch die Fliegenden Äxte, sondern auch noch durch den Grünen Bambus bedroht, diese Triade hat nämlich eine Zweigorganisation in den Vereinigten Staaten. Sie stellt eine ernstzunehmende Gefahr für Wen dar.«
    »Wovon reden Sie?« fragte Yu. »Was hat denn der Grüne Bambus mit der Sache zu tun?«
    »Der Grüne Bambus ist eine international operierende Geheimgesellschaft, viel größer und einflußreicher als die auf Fujian beschränkten Fliegenden Äxte. Sie planten, Wen als Geisel zu nehmen, um Feng wichtige Informationen über den Menschenschmuggel abzupressen, da sie dieses Geschäft in der Provinz Fujian an sich ziehen wollen. Es waren also gar nicht die Fliegenden Äxte, sondern die Leute vom Grünen Bambus, die in den Vereinigten Staaten Kontakt mit Feng aufgenommen haben. Und sie stellten auch die maskierten Kämpfer, die uns in Changle angegriffen haben.«
    »Wie haben Sie das alles herausgekriegt, Oberinspektor Chen?« fragte Li.
    »Das werde ich nach und nach erklären, Parteisekretär Li«, sagte Chen und wandte sich an Wen. »Genossin Wen, ich verstehe jetzt, warum Sie sich die Sache mit dem Paßantrag anders überlegt haben, warum Sie bei Liu bleiben wollten, und auch, warum Sie darauf bestanden, nach Fujian zurückzukehren. Wenn Sie in die Staaten reisten, würden Sie das Gift brauchen, das die Fliegenden Äxte Ihnen gegeben hatten. Sie hatten es zurückgelassen, als Sie am fünften April aus dem Dorf flohen.«
    Wen äußerte sich dazu nicht, doch als Liu sanft ihre Schulter berührte, verbarg sie das Gesicht in den Händen und begann zu schluchzen.
    »Feng hat Ihr Leben ruiniert. Die Banditen ließen Ihnen keine Wahl. Die lokalen Polizeikräfte haben Sie nicht ausreichend geschützt. Sie mußten an Ihr Baby denken«, sagte Chen und resümierte: »Jede Frau in Ihrer Lage hätte diesen Ausweg erwogen.«
    »Aber das geht nicht, Wen«, mischte sich Liu mit erregter Stimme ein. »Du mußt ein eigenes neues Leben beginnen.«
    »Liu hat so viel für Sie getan, Wen«, sagte Catherine. »Bedenken Sie, was ihm zustoßen könnte, wenn Sie unüberlegt handeln.«
    »Ich sage das nicht etwa, um Ihnen angst zu machen«, erklärte Chen. »Aber Sie haben einige Zeit bei ihm verbracht, und die Leute werden annehmen, Sie hätten das gemeinsam mit ihm geplant. Liu wird zur Verantwortung gezogen werden.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß Liu

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