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Die Frau und der Sozialismus: Erweiterte Ausgabe (German Edition)

Die Frau und der Sozialismus: Erweiterte Ausgabe (German Edition)

Titel: Die Frau und der Sozialismus: Erweiterte Ausgabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: August Bebel
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5 Millionen Hektar kultiviert, das Land hat aber 96 Millionen Hektar fruchtbaren Boden zur Verfügung. Der für Weizenbau geeignete Boden Südamerikas, der noch brach hegt, wird auf mindestens 200 Millionen Hektar geschätzt, die Vereinigten Staaten, Österreich-Ungarn, Großbritannien und Irland, Deutschland und Frankreich zusammengenommen, haben aber für Halmfrüchte nur ungefähr 105 Millionen Hektar in Anbau. Carey behauptete vor vier Jahrzehnten, daß allein das 360 Meilen lange Orinokotal Nahrungsmittel in solcher Menge zu liefern vermöge, daß die ganze Menschheit davon erhalten werden könnte . Nehmen wir nur die Hälfte an, so ist das überreichlich. Jedenfalls könnte allein Südamerika das Mehrfache der Menschenzahl, die gegenwärtig auf der Erde wohnt, ernähren. Der Nährwert eines mit Bananenbäumen bepflanzten Terrains und eines gleich großen, auf dem Weizen gebaut wird, stellt sich wie 133 zu 1. Während unser Weizen in günstigem Boden zwölf- bis zwanzigfältige Frucht trägt, gibt der Reis in seiner Heimat das 80- bis 100fache, der Mais das 250- bis 300fache seiner Saat, und von manchen Gegenden, wie zum Beispiel von den Philippinen, wird die Ertragsfähigkeit des Reises auf das 400fache geschätzt. Es handelte sich auch bei all diesen Nahrungsmitteln darum, sie durch die Zubereitung möglichst nahrhaft zu machen. In den Ernährungsfragen hat die Chemie ein unerschöpfliches Feld der Entwicklung vor sich.
     
    Zentral- und Südamerika, insbesondere Brasilien, das allein nahezu so groß wie ganz Europa ist – Brasilien hat 8.524.000 Quadratkilometer mit etwa 22 Millionen Einwohnern gegen Europa mit 9.897.010 Quadratkilometer mit ungefähr 430 Millionen Einwohnern –, strotzen von einer Üppigkeit und Fruchtbarkeit, die das Staunen und die Bewunderung aller Reisenden erregt, auch sind diese Länder an Erzen und Metallen unerschöpflich reich. Aber für die Welt sind sie fast noch unerschlossen, weil ihre Bevölkerung indolent ist und an Zahl zu gering und an Kultur zu niedrig steht, um der gewaltigen Natur Herr zu werden. Wie es in Afrika aussieht, darüber haben uns die Entdeckungen der letzten Jahrzehnte belehrt. Wird auch ein großer Teil Innerafrikas für europäische Bodenkultur nie verwendbar sein, so sind andere Territorien von großem Umfang in sehr hohem Grade ausnutzbar, sobald nur vernünftige Kolonisationsprinzipien zur Anwendung kommen. Andererseits gibt es in Asien noch weite, fruchtbare Länder, die ungezählte Millionen ernähren können. Die Vergangenheit hat uns gezeigt, wie dort in gegenwärtig unfruchtbaren, fast wüsten Gegenden das milde Klima reichste Nahrung dem Boden entlockt, wenn der Mensch es versteht, ihm das segenspendende Wasser zuzuführen. Mit der Vernichtung der großartigen Wasserleitungen und Bewässerungsanlagen in Vorderasien, den Ländern des Tigris und Euphrat usw., in wüsten Eroberungskriegen und durch wahnsinnige Bedrückung der Bevölkerung verwandelten sich Länder von Tausenden von Quadratmeilen in wüsten Sandboden . So wie in Asien auch in Nordafrika, Mexiko, Peru. Schafft zivilisierte Menschen millionenweise herbei und unerschöpfliche Nahrungsquellen werden erschlossen. Die Dattelpalme gedeiht in Asien und Afrika in kaum glaublicher Fülle und braucht dabei so wenig Platz, daß 200 Dattelbäume einen Morgen Landes bedecken. Die Durrha trägt in Ägypten mehr als 3.000fältige Frucht, und doch ist das Land arm. Nicht infolge des Überflusses an Menschen, sondern infolge eines Raubsystems, das es fertig brachte, daß von Jahrzehnt zu Jahrzehnt die Wüste immer weiter sich ausdehnte. Welche großartigen Resultate mitteleuropäischer Acker- und Gartenbau in allen diesen Ländern erzielte, entzieht sich jeder Berechnung.
     
    Die Vereinigten Staaten Nordamerikas können, nach dem heutigen Stande der Ackerbauproduktion gemessen, bequem das Fünfzehn- bis Zwanzigfache ihrer gegenwärtigen Bevölkerung (85 Millionen), also 1.250 bis 1.700 Millionen, ernähren; Kanada könnte in demselben Verhältnis statt 6 Millionen mehreren hundert Millionen Nahrung geben. Ferner haben wir Australien, die zahlreichen, zum Teil großen und außerordentlich fruchtbaren Inseln des Großen und Indischen Ozeans usw. Die Menschen vermehren , aber nicht sie vermindern, ist der Ruf, der im Namen der Kultur an die Menschheit ergeht.
     
    Überall sind es die sozialen Einrichtungen – die bestehende Erzeugungs- und Verteilungsweise der Produkte –, die Mangel

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