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Die Frucht des Bösen

Die Frucht des Bösen

Titel: Die Frucht des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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gab dem Krankenpfleger ein Zeichen, der die mitgebrachte Krankentrage zurechtrückte.
    «Augenblick», schaltete sich D. D. ein. Dass Lightfoot bei Bewusstsein war, gleichzeitig aber alle Anzeichen auf einen schweren epileptischen Anfall hindeuteten, erinnerte sie an einen Fall, von dem sie gelesen hatte. Sie ging zum Tisch und schnupperte an der Eistee-Flasche. Nichts. Mit der Fingerspitze tippte sie einen Tropfen an, die am Flaschenhals hing, und führte den Finger auf die herausgestreckte Zunge. Sie schmeckte …
    Tee, etwas Grasiges, Zitroniges und darunter, kaum wahrnehmbar, eine bittere Note.
    «Das muss sofort untersucht werden», informierte sie den Arzt. «Ich tippe auf Strychnin.»
    «Rattengift?», sagte Greg, der im Flur stand.
    «In der Flasche?», stutzte Karen. Die Mitarbeiter der Station tauschten Blicke und starrten dann wieder auf Lightfoot am Boden.
    «Das würde die Symptome erklären.» Und an den Arzt gewandt: «Hypersensitivität, Muskelkrämpfe, und das anfänglich bei vollem Bewusstsein …»
    «Könnte hinkommen», entgegnete der Arzt. «Also Beeilung, ehe die Atmung versagt. Nur gut, dass wir in einem Krankenhaus sind.»
    Die MC s packten mit an, um Lightfoot auf die Trage zu heben. Dann rannten sie los in Richtung Fahrstuhl. Als er sich öffnete, trat Alex mit einem Turm aus Pizzakartons daraus hervor. Erschrocken starrte er in die Runde.
    «Was ist denn hier los?», flüsterte er.
    «Gute Frage», erwiderte D. D.
     
    Kaum hatte sich die Fahrstuhltür geschlossen, fragte D. D.: «Woher hat Lightfoot seinen Tee?»
    «Keine Ahnung. Ich glaube, er hat ihn selbst mitgebracht.» Karen schaute sich unter ihren Mitarbeitern um, die damit angefangen hatten, im Aufenthaltsbereich für Ordnung zu sorgen und die Tische wieder an ihren Platz zu rücken. Mehrere rieben sich die Arme, als wäre ihnen kalt.
    «Sind Sie sicher, dass er den Tee nicht aus Ihrer Küche hat?»
    «Ziemlich sicher.»
    «Dann vielleicht aus der Cafeteria im Erdgeschoss?»
    Karen schüttelte den Kopf. Danielle schien mehr zu wissen. «Es ist Andrews Tee, seine Marke jedenfalls, Koala, biologisch sauber und fair gehandelt. Ich glaube, den kriegt man nicht bei uns im Haus.»
    «Dem Himmel sei Dank für kleine Gefälligkeiten», murmelte D. D., denn ihr stand im Augenblick nicht der Sinn danach, die Kollegen von der Kriminaltechnik auf die Cafeteria anzusetzen. «Hatte Lightfoot eine Tasche oder einen Beutel dabei?», fragte sie und glaubte sich zu erinnern, dass ihr ein brauner Ledergurt aufgefallen war, den Lightfoot über die Schulter geschlungen hatte, als sie und Alex ihm bei ihrer Ankunft begegnet waren. «Vielleicht eine Umhängetasche?»
    Karen führte sie ins Büro, wo Lightfoot einen braunen Ranzen deponiert hatte. D. D. öffnete ihn und fand darin einen mit griechischem Joghurt gefüllten Behälter und eine Tüte Sonnenblumenkerne. Sie nahm beides an sich und kehrte in den Aufenthaltsbereich zurück, wo das Personal nervöse Blicke tauschte, offenbar besorgt, es könne jeden Augenblick zu einem weiteren medizinischen Notfall kommen.
    «Hat jemand von Ihnen Eistee?», fragte D. D.
    Alle schüttelten den Kopf.
    «Wer hat hier zu Abend gegessen?»
    Vier Mitarbeiter hoben zaghaft die Hand. Danielle und Greg gehörten, wie D. D. bemerkte, nicht dazu.
    «Wann?»
    Die MC s hatten um sieben gegessen und später, gegen neun und halb zehn, noch einen Snack zu sich genommen.
    «Gut zu hören», sagte D. D. «Da Sie noch auf den Beinen stehen, sind Sie offenbar verschont geblieben. Strychnin ist nämlich ein sehr schnell wirkendes Gift. Die ersten Symptome zeigen sich schon fünf Minuten nach der Einnahme. Und das passt zum Ablauf: Lightfoot hat seine Flasche geöffnet, einen Schluck daraus genommen, mit der Meditation begonnen und zwischendurch immer wieder getrunken. Ich würde sagen, spätestens acht Minuten nach dem ersten Schluck …»
    «Fingen die Krämpfe an», ergänzte Karen mit gedämpfter Stimme. Alle starrten auf den Tisch, auf dem Lightfoot gesessen hatte.
    «Strychnin ist geruchlos», klärte D. D. das betretene Kollegium auf, «hat aber einen leicht bitteren Nachgeschmack. Falls Sie demnächst etwas essen sollten, das nicht ganz koscher schmeckt, stellen Sie es bitte sofort weg. Ich lasse jemanden vom Labor kommen, der das Wasser untersucht und in der Küche nach dem Rechten sieht. Aber das kann noch eine Weile dauern. Wann werden die Kinder wieder essen?»
    «Nicht vor dem Frühstück», antwortete

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