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Die Fünfundvierzig

Titel: Die Fünfundvierzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas d. Ä.
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hätte, zur Zeit, wo der wahre Bussy noch lebte, eine solche Ruchlosigkeit zu begehen. Ich muß ihn einmal fragen, ob er den geheimen Stoß kenne, an dem einer von meinen Bekannten, ein gewisser David, in Lyon, gestorben ist. Pest, das Bürgertum ist großartig vertreten, aber der Adel ... Ah! Herr von Mayneville, Gott verzeihe mir! er drückt Nicolas Poulain die Hand, das ist rührend, man schließt Brüderschaft. Ah! ah! Herr von Mayneville ist also ein Redner. Er nimmt die erforderliche Stellung, um eine Rede zu halten. Seine Gebärde ist angenehm, und er verdreht die Augen sehr überzeugend.«
    Briquet sah, doch er konnte, wie gesagt, nicht hören; aber wir, die wir im Geiste den Verhandlungen der stürmischen Versammlung beiwohnen, wollen dem Leser kurz den Gang und Geist der Verhandlungen angeben.
    Zuerst beklagten sich Crucé, Marteau und Bussy über die Untätigkeit des Herzogs von Guise, insbesondere wies Marteau als Anwalt der Partei darauf hin, daß die Verschworenen Vermögen und Leben in die höchste Gefahr gebracht hätten und nicht länger warten wollten.
    Herr von Mayneville suchte sie vergeblich damit zu beruhigen, daß der Herzog seinen Bruder, den Herrn von Mayenne, nach Paris sende. Erfolgreicher war er in seinem Bemühen, als er erzählte, daß Frau von Montpensier in Paris weile und mit Einsetzung ihres Lebens Salcède abgehalten habe, das Komplott der Ligisten zu enthüllen. Damit gewann Herr von Mayneville das Spiel gegenüber den erbitterten und ungeduldigen Anhängern.
    Briquet erriet ihre Freude aus ihren Bewegungen, und diese Freude beunruhigte den würdigen Bürger ungemein, der plötzlich einen Entschluß zu fassen schien.
    Er ließ sich oben von seinem Trichter auf das Pflaster des Hofes hinabgleiten und wandte sich nach dem Tore, wo ihm der Pförtner auf die zwei Worte: Lothringen und Parma, den Ausgang freigab.
    Sobald Meister Robert Briquet auf der Straße war,atmete er so geräuschvoll, daß man merkte, er habe seit langer Zeit den Atem zurückgehalten.
    Die Beratung dauerte aber immer noch fort. Herr von Mayneville überbrachte namens der Guisen den künftigen Insurgenten von Paris den ganzen Plan des Aufstandes.
    Es handelte sich um nichts Geringeres, als alle wichtige Personen, von denen man wußte, daß sie beim König in Gunst standen, zu ermorden, mit dem Ausruf: »Es lebe die Messe! Tod den Politikern!« die Straße zu durchziehen und so eine neue Bartholomäusnacht mit den Trümmern der alten zu entflammen; nur sollten diesmal die schlimm denkenden Katholiken mit den Hugenotten aller Art daran glauben.
    Indem man so handelte, diente man zwei Göttern: dem, der im Himmel herrscht, und dem, der in Frankreich herrschen sollte. Dem Ewigen und Herrn von Guise.

Das Gemach seiner Majestät Heinrichs III. im Louvre.
    In seinem großen Gemach im Louvre, in das wir schon so oft mit unseren Lesern eingetreten sind, finden wir den armen König Heinrich III. nicht mehr als König und Herrn, sondern niedergeschlagen, bleich, unruhig und ganz und gar der Verfolgung aller Schatten preisgegeben, die bei ihm die Erinnerung unablässig unter diesen erhabenen Gewölben hervorruft.
    Heinrich III. war grausam heimgesucht worden. Alles, was er liebte, war nach und nach um ihn her gefallen. Nachdem, wie wir in der »Dame v. Monsoreau« erzählt haben, Schomberg, Quelus und Maugiron im Duelle durch Livarot und Antraguet getötet worden, wurde Saint-Megrin durch Herrn von Mayenne ermordet, die Wunden waren offen und blutig geblieben .... Seine Zuneigung für die neuenGünstlinge, Epernon und Joyeuse, glich der, die ein Vater, nachdem er seine besten Kinder verloren, auf die überträgt, die ihm noch bleiben; während er ihre Fehler vollkommen kennt, liebt er, schont er, behütet er sie, um dem Tod keine Gewalt über sie zu geben.
    Er hatte Epernon mit Gütern überhäuft, trotzdem hatte er fortwährend unter dessen Habsucht zu leiden, da er beständig die Schwäche des Königs ausbeutete und aus dem Günstlingstum ein Gewerbe machte. Dabei zwang ihn die Notwendigkeit, auf Füllung des königlichen Schatzes bedacht zu sein, damit er selbst daraus schöpfen könne, und so statt eines trägen Höflings ein tätiger Höfling zu sein.
    Viel reiner war das Verhältnis Joyeuses zum König. Aber Joyeuse war jung, feurig, verliebt, und wenn er verliebt war, selbstsüchtig; durch den König glücklich zu sein, hatte für ihn wenig Reiz, sonst glücklich zu sein, war alles für ihn.
    Brav, schön, reich,

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