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Die Fünfundvierzig

Titel: Die Fünfundvierzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas d. Ä.
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glauben werde.«
    »Und Ihr habt unrecht, lieber Herr Poulain, ich weiß nichts anderes, haltet mich nicht länger zurück, ich bitte Euch, denn ich würde die Frau Herzogin nicht mehr finden.«
    Als Borromée den Weg frei sah, warf er Nicolas Poulain leichthin einen guten Abend zu und enteilte durch die geöffnete Gasse.
    »Oh! oh! abermals etwas Neues,« sagte Nicolas Poulain zu sich selbst, während er dem allmählich im Schatten verschwindenden Jakobiner nachschaute; doch welches Bedürfnis habe ich, in des Teufels Namen! alles zu erfahren, was vorgeht? Sollte ich etwa Geschmack an dem Handwerk finden, das ich zu treiben verdammt bin? Pfui doch!«
    Und er legte sich zu Bette, nicht mit der Ruhe eines guten Gewissens, sondern mit der Ruhe, die uns in allen Lagen dieser Welt die Unterstützung eines Stärkeren, als wir sind, gewährt.
    Mittlerweile setzte Borromée seinen Lauf noch eiliger fort und kam, ganz schwitzend und schnaufend, im Hotel Saint-Denis in dem Augenblick an, als der Herzog, nachdem er mit Frau von Montpensier ihre wichtigen Angelegenheiten besprochen, sich von seiner Schwester verabschiedete, um nun jene Dame der Cité besuchen zu können, über die sich Joyeuse, wie wir wissen, zu beklagen hatte.
    Nach mehreren Bemerkungen über den Empfang des Königs und über den Plan der Bürger, kamen Bruder und Schwester dahin überein: der König habe keinen Verdacht und sei immer leichter angreifbar.
    Das Wichtigste sei, die Lige in den nördlichen Provinzen zu organisieren, während der König seinen Bruder im Stiche lasse und Heinrich von Navarra vergesse.
    Von den beiden letzteren Feinden sei der Herzog vonAnjou allein mit seinem dumpfen Ehrgeiz zu fürchten; von Heinrich von Navarra wisse man durch gutunterrichtete Spione, daß er sich nur um seine Liebesangelegenheiten mit seinen drei oder vier Mätressen bekümmere.
    »Paris ist vorbereitet,« sagte Mayenne laut; »doch ihre Verbindung mit der königlichen Familie gibt den Politikern und den wahren Royalisten Kraft; man muß einen Bruch zwischen dem König und seinen Verbündeten abwarten; bei dem unbeständigen Charakter Heinrichs kann dieser Bruch nicht lange ausbleiben. Da jedoch nichts drängt, so warten wir.«
    »Ich,« sagte die Herzogin ganz leise, »hatte zehn Männer nötig, um Paris zu dem Streiche aufzuwiegeln, auf den ich sinne; ich habe diese zehn Männer gefunden und verlange nichts mehr.«
    So weit waren sie, als Mayneville plötzlich eintrat und meldete, Bruder Borromée wolle den Herrn Herzog sprechen.
    »Borromée?« sagte der Herzog erstaunt, »wer ist das?« – »Gnädigster Herr,« antwortete Mayneville, »es ist der Mann, den Ihr von Nancy schicktet, als ich Eure Hoheit um einen Mann voll Energie und Geist bat.«
    »Ich erinnere mich; ich antwortete Euch, ich hätte beides in einem, und schickte Euch den Kapitän Borroville. Hat er seinen Namen verändert und heißt jetzt Borromée?« – »Ja, gnädigster Herr, den Namen und die Uniform. Er nennt sich Borromée und ist Jakobiner.«
    »Borroville Jakobiner?« – »Ja, Herr Herzog.«
    »Und warum ist er denn Jakobiner? Der Teufel muß sehr gelacht haben, als er ihn unter der Kutte erkannte.« – »Warum er Jakobiner ist, Ihr sollt es später erfahren, es ist nicht unser Geheimnis, Monseigneur, und mittlerweile hören wir ihn an!«
    »Ja, um so mehr, als mich sein Besuch beunruhigt,« sagte Frau von Montpensier.
    »Und mich auch, ich gestehe es,« fügte Mayneville bei.»So führt ihn also, ohne einen Augenblick zu verlieren, ein,« rief die Herzogin.
    Der Herzog schwebte zwischen dem Verlangen, den Boten zu hören, und der Furcht, das Rendezvous bei der Geliebten zu versäumen. Er schaute nach der Tür und auf die Uhr.
    »Ei! Borroville,« rief der Herzog, der sich trotz seiner üblen Laune des Lachens nicht enthalten konnte, »wie seid Ihr verkleidet, mein Freund!«
    »Gnädigster Herr,« sagte der Kapitän, »es ist mir in der Tat sehr unbehaglich unter dem verteufelten Rock, aber was sein muß, muß sein, wie Herr von Guise, der Vater, sagte.«
    »Ich habe Euch nicht in diesen Rock gesteckt,« erwiderte der Herzog; »und Ihr dürft mir deshalb nicht grollen.«
    »Nein, die Frau Herzogin hat es getan, doch ich bin ihr darum nicht böse, weil ich in ihrem Dienste darin stecke.«
    »Gut, empfangt meinen Dank, Kapitän; und nun laßt hören, was habt Ihr uns noch so spät zu sagen?«
    In Eile berichtete Borromée, der König habe Joyeuse mit dreitausend Mann seinem Bruder

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