Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Fünfundvierzig

Titel: Die Fünfundvierzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas d. Ä.
Vom Netzwerk:
Crucé?« – »Anzukommen.«
    »Wo?« – »Bei unserem Ziele; wir haben auch unsern Plan.« –
    »Dann ist es etwas anderes,« versetzte Mayenne; »wenn ihr euren Plan habt, vermag ich nichts mehr zu sagen.« – »Ja, gnädigster Herr; doch können wir auf Eure Unterstützung rechnen?«
    »Ganz gewiß, wenn dieser Plan mir und meinem Bruder genehm ist?« – »Das ist wahrscheinlich, Monseigneur.«
    »So laßt euren Plan hören!«
    Die Ligisten schauten sich an; zwei oder drei bedeuteten Lachapelle-Marteau durch ein Zeichen, er möge sprechen.Lachapelle-Marteau trat vor und schien den Herzog um Erlaubnis zu bitten, sich erklären zu dürfen.
    »Sprecht!« sagte der Herzog.
    »Hört!« begann Lachapelle-Marteau. »Der Gedanke ist Leclerc, Crucé und mir gekommen. Wir haben unsern Plan wohl überlegt, und es ist wahrscheinlich, daß sein Erfolg gewiß ist.«
    »Zur Sache, Herr Marteau, zur Sache!«
    »Es gibt mehrere befestigte Knotenpunkte in der Stadt, das kleine und das große Chatelet, den Palast des Temple, das Stadthaus, das Arsenal und den Louvre.« – »Das ist wahr,« sagte der Herzog. – »Alle diese Punkte werden durch stehende Garnisonen verteidigt, die jedoch zu überwinden sind, da sie nicht auf einen Handstreich gefaßt sein können.« – »Ich gebe auch dies zu.«
    »Die Stadt wird jedoch überdies vom Hauptmann von der Scharwache mit seinen Bogenschützen verteidigt. Wir haben nun folgendes ersonnen:
    »Wir nehmen den Hauptmann von der Scharwache in seiner Wohnung fest. Der Handstreich läßt sich ohne Lärm ausführen, da der Ort öde und abgelegen ist.«
    Mayenne schüttelte den Kopf und erwiderte: »So öde und abgelegen er sein mag, so sprengt man doch nicht ein gutes Tor und tut nicht etliche und zwanzig Büchsenschüsse ohne Lärm.«
    »Wir haben diesen Einwurf vorhergesehen, gnädigster Herr; einer von den Bogenschützen des Hauptmanns von der Scharwache ist uns ergeben. Mitten in der Nacht klopfen wir nun an das Tor; der Bogenschütze öffnet uns und meldet dem Hauptmann, Seine Majestät wolle ihn sprechen. Das ist nichts Auffallendes. Ungefähr einmal im Monat wird dieser Offizier zum König berufen, um Meldungen zu machen und Aufträge in Empfang zu nehmen. Ist das Tor offen, so lassen wir zehn Mann von den Schiffsleuten eintreten und den Hauptmann von der Scharwache expedieren.« – »Das heißt erwürgen.«»Ja, gnädigster Herr. So sind die ersten Befehle zur Verteidigung abgeschnitten. Es ist wahr, es können andere Beamte von den zitternden Bürgern oder den Politikern vorgeschoben werden; da ist der Herr Präsident, sodann der Chevalier d'O., Herr von Chiverney, der Herr Staatsanwalt Laguesle; nun wohl! Man wird sich ihrer Häuser zu gleicher Zeit bemächtigen; die Bartholomäusnacht hat uns gelehrt, wie man das macht, und man wird sie behandeln, wie man den Herrn Hauptmann von der Scharwache behandelt hat.«
    »Ah! ah!« rief der Herzog, der die Sache ernst fand.
    »Das wird eine vortreffliche Gelegenheit sein, gnädigster Herr, über die Politiker herzufallen, die sämtlich in unseren Quartieren bezeichnet sind, um den religiösen wie den politischen Ketzern den Garaus zu machen.«
    »Dies alles ist herrlich,« sagte Mayenne, »doch ihr habt mir nicht erklärt, ob ihr auch in einem Augenblick den Louvre, ein wahres befestigtes Schloß, nehmen werdet, wo beständig Garden und Edelleute wachen. Der König, so furchtsam er auch sein mag, wird sich nicht erwürgen lassen, wie der Hauptmann von der Scharwache; er wird das Schwert ergreifen, und, bedenkt Wohl, er ist der König; seine Gegenwart wird eine große Wirkung auf die Bürger hervorbringen, und man wird euch schlagen.«
    »Wir haben viertausend Mann zur Expedition nach dem Louvre ausgewählt, und viertausend Mann lieben den Valois nicht hinreichend, daß seine Gegenwart die von Euch bezeichnete Wirkung hervorbringen dürfte.«
    »Ihr glaubt, das werde genügen?« – »Gewiß, wir sind zehn gegen einen,« sagte Bussy-Leclerc.
    »Und die Schweizer? Es sind ihrer viertausend, meine Herren!« – »Ja, aber sie stehen in Lagny, und Lagny ist acht Meilen von Paris; nehme ich nun an, der König könne ihnen Nachricht senden, so brauchen die Boten zwei Stunden zu dem Ritt, die Schweizer acht Stunden, um den Weg zu Fuß zurückzulegen, das macht zehn Stunden,und sie werden gerade zu rechter Zeit kommen, um an den Barrieren festgenommen zu werden, denn in zehn Stunden sind wir Herren der ganzen Stadt.«
    »Wohl! es sei, ich gebe

Weitere Kostenlose Bücher