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Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Titel: Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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wer sind Sie?«
    »Ich bin Yosef Calas. Mein Freund Ari Funk ist …«
    »Genau hier«, sagte Ari. Er sprang vor und drückte Harper seine Pistole gegen die Brust. »Woher sollen wir wissen, daß diese Burschen wirklich für Baruch arbeiten?« fragte er argwöhnisch.
    Yosef schaute beunruhigt zwischen den beiden Waffen hin und her. Wenn Ari Harper erschoß, würde der Blonde sicher ihn töten. Das sah gar nicht gut aus. »Nun … wir können sie ja prüfen«, schlug er vor. »Von welchem Planeten stammt Baruch?«
    Harper blinzelte ungläubig. »Tikkun.«
    »Wie lautete der Mädchenname seiner Mutter?«
    »Ich … ich habe nicht die geringste Ahnung. Aber wie war nochmal Ihr Name?«
    »Calas.«
    Harper lächelte plötzlich. »Zadoks Bruder von Tikkun. Ja, ich erinnere mich. Er hat oft von Ihnen erzählt. Ich bin Avel Harper.«
    »Sie kannten meinen Bruder?«
    »Ja, Mister Calas. Zadok hat mich vor Jahren angeheuert, um für ihn hier auf Horeb Augen und Ohren offenzuhalten. Ich muß den Ratsherrn Ornias finden. Wir sind alle in großer Gefahr.«
    »Wenn Sie meinen Bruder kannten, sollten Sie auch den Namen seiner Frau wissen.«
    »Nelda. Sie starb bei der letzten gamantischen Revolte, nachdem die Magistraten sie gefangen genommen hatten. Sie …«
    »Ich glaube, das reicht. Wir müssen es jedenfalls darauf ankommen lassen. Jeremiel ist in Schwierigkeiten und braucht dringend Hilfe.«
    Harper zuckte zusammen. »Er ist hier?«
    »Jedenfalls sprachen die Wachen darüber, als wir uns anschlichen. Er wurde gefangen und ist jetzt beim Ratsherrn.«
    »Befreit uns endlich von unseren Ketten!« riefen die Männer in der Kammer.
    Harper drängte sich an Ari vorbei. Der Klang von Metall, das unter Gewehrfeuer zerspringt, war zu hören; dann kamen alle vier Männer aus dem Raum.
    »Wo wird Baruch gefangen gehalten?« erkundigte sich Harper.
    »In den alten Gärten. Wir müssen diesen Gang entlang, dann die Treppe hinunter und weiter geradeaus bis zur Elfenbeinstatue von Milcom. Es ist die erste Tür auf der rechten Seite, aber sie wird schwer bewacht. Es wäre …«
    Ari unterbrach ihn. »Wir gehen zuerst. Wir kennen den Weg und waren überdies die persönlichen Assistenten des Mashiah. Viele der Wachen kennen uns.« Er zog Yosef mit sich, drängte sich zwischen den graugekleideten Männern hindurch und marschierte den Flur hinunter.
     
    Zadok lehnte sich gegen die Wand des siebenten Kristallpalasts Gottes und beobachtete gähnend eine Elchkuh samt ihrem Kalb, die auf der chromgrünen Wiese neben dem Pfad weidete, der zurück zum sechsten Himmel führte. Der kühle Wind trug den Geruch von Wildblumen und Kiefern heran.
    »Zadok?« erklang Anapiels himmlische Stimme.
    Zadok eilte zum Eingang des Palasts, wo der mächtige Engel erschien, dessen dunkelblaue Robe im Licht des Sonnenuntergangs schimmerte.
    »Will Epagael mich jetzt sehen?«
    »Ja. Komm herein.«
    Zadok trat ein und hielt angesichts der funkelnden orangefarbenen Kristallwände den Atem an.
    »So schön habe ich den Palast noch nie gesehen«, murmelte er, während er den langen Flur entlangeilte. Weit voraus konnte er das Hitzewabern erkennen, das vom Fluß des Feuers emporstieg.
    Anapiel hielt mit ihm Schritt. »Vielleicht ist das alles für dich so schön, Zadok?«
    »Warum sollte es so sein, Herr?«
    »Um dich zu beeindrucken, natürlich.«
    »Ich kann mir kaum vorstellen, daß Epagael so etwas nötig hat.«
    Anapiel lachte und warf ihm einen abschätzigen Blick zu. »Tatsächlich?«
    »Gibt es etwas, das du mir zu sagen versuchst?«
    »Ich? Nein. Ich doch nicht. Eines der Ziele meines Lebens besteht darin, dir so wenig wie möglich zu erzählen, Zadok.«
    »Ja, das ist mir auch schon aufgefallen.«
    Anapiel lächelte. »Nun, darüber wirst du dir keine Gedanken mehr machen müssen. Allerdings frage mich mich, wie Epagael dich hier wieder herausschaffen will. Jetzt, wo du tot bist, meine ich.«
    »Für Gott eine Kleinigkeit, würde ich sagen.«
    »O nein, keineswegs, das kann ich dir versichern, Zadok. Während die Energie, die dein Ich repräsentiert, zwar ungehindert das Tor passiert, besitzt du kein Gefäß, in das du zurückkehren könntest. Ich wüßte wirklich gern, wo Epagael dich unterbringt.« Er kicherte fröhlich. »Vielleicht läßt er dich ja einfach im ›Dazwischen‹, hm? In deiner eigenen, ganz privaten Vorhölle? Ich gäbe was drum, das zu sehen.«
    »Du erschreckst mich zu Tode, Anapiel, wußtest du das? Du bist fast so bösartig wie

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