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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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herabfiel.
    Tahn ignorierte sie und wandte sich an den rothaarigen Kommunikationsoffizier. »Macey? Geben Sie mir diesen Ratsherrn auf Horeb. Wir wollen die Sache hinter uns bringen.«
    »Aye, Sir«, erwiderte Macey. Die Kom-Aura erwachte zum Leben und umgab Maceys Kopf wie ein goldener Halo.
    Halloways Augen verengten sich, und Tahns Kiefernmuskeln spannten sich angesichts des Blicks, den sie ihm zuwarf. Eine Woche lang hatten sie hitzig über die Befehle diskutiert, die sie in letzter Zeit erhielten, und jetzt bemerkte er wieder diesen aufrührerischen Glanz in ihren smaragdfarbenen Augen – so, als würde sie unhörbar sagen: Tu das nicht, Cole. Erst vor ein paar Tagen, nachdem sie den Planeten Kayan abgefackelt hatten, war sie in seine Kabine marschiert und hatte einen doppelten Scotch verlangt. Er konnte ihre angespannte Stimme noch immer hören …
    »Was, zum Teufel, machen wir da eigentlich, Cole?«
    »Ich befolge Befehle. Was Sie tun, weiß ich nicht.«
    »Verdammt nochmal! Gerade haben wir den Befehl erhalten, einen weiteren Planeten zu vernichten! Wie können Sie dabei so ruhig bleiben?«
    »Es ist nur ein Angriffsmanöver der Stufe Zwei, Carey. Wir zerstören alle bekannten Bevölkerungszentren. Die Ressourcen des Planeten bleiben unberührt. Möglicherweise überleben sogar ein paar Menschen. Der Störfaktor wird jedoch vollständig eliminiert.«
    »Und damit können Sie leben?«
    Damals hatte er ihr mit »Nein« antworten wollen. Aber er konnte es nicht. Sie mußten die Befehle ausführen. Und jetzt, wo sie ihn mit hochgezogenen Augenbrauen musterte, wünschte er sich wieder, es ihr sagen zu können. Statt dessen schritt er vorwärts und ließ sich in den Kommandosessel fallen.
    »Captain«, informierte ihn Macey, »ich habe den Ratsherrn in der Leitung.«
    »Auf den Schirm, Lieutenant.«
    Das gebräunte Gesicht des Ratsherrn Ornias wurde sichtbar. Der sorgfältig gestutzte Bart, die Frisur und sein selbstgefälliges Lächeln ließen nichts von dem Bürgerkrieg erkennen, der zur Zeit auf der Oberfläche seines Planeten tobte. Er war in eine goldene Seidenrobe gekleidet und schien sich in einer unterirdisch gelegenen Felskammer zu befinden. Die roten Wände glommen düster im Licht der Kerzen. »Meine Grüße, Captain. Ich nehme an, die Magistraten haben mein Angebot erwogen?«
    Tahn blickte ihn feindselig an. Die Brückencrew bot ein Bild gespannter Aufmerksamkeit, aller Augen klebten förmlich am Bildschirm. Halloway fluchte leise. Ornias hatte verlangt, die Magistraten sollten ihm im Tausch gegen Baruch den Planeten Grinlow überlassen.
    »Wir wollen die Angelegenheit schnell über die Bühne bringen, Ratsherr. Die Magistraten lehnen Ihre Forderung bezüglich Grinlow ab. Immerhin aber sind sie bereit, die Belohnung für Baruch auf fünf Milliarden zu erhöhen. Akzeptieren Sie oder nicht?«
    Das Gesicht des Ratsherrn wurde starr, die limonengrünen Augen blickten hart. »Fünf Milliarden sind kaum genug für …«
    »Ja oder nein.«
    »Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich kurz darüber nachdenke, Captain?«
    »Ich gebe Ihnen fünf Minuten. In der Zwischenzeit schaffen Sie Baruch her. Ich will ihn sehen.«
    Ornias neigte zustimmend den Kopf, und Tahns Bauchmuskeln verkrampften sich, als zwei Wachen in grauen Uniformen einen großen, muskulösen Blondschopf vor den Schirm schoben. Der Blonde stand mit auf den Rücken gefesselten Händen da und reckte sein bärtiges Kinn trotzig vor. Er hatte die durchdringendsten blauen Augen, die Tahn je gesehen hatte. Ein Schweißfilm klebte das Haar des Mannes an Stirn und Schläfen.
    »Baruch«, sagte er steif.
    »Tahn.«
    Sie starrten einander an und eine Leere breitete sich in Tahns Brust aus. Den Hirntod, der diesen brillanten militärischen Kommandeur erwartete, hatte er wahrhaftig nicht verdient – doch Tahn konnte absolut nichts daran ändern. Frustriert über die eigene Ohnmacht schlug er mit der Faust auf die Sessellehne.
    »Man wird Sie gut behandeln, Baruch. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.«
    »Jedenfalls solange, bis Sie mich beim nächstgelegenen neurophysiologischen Zentrum abliefern.«
    »Dennoch …«
    »Haben Sie Ihr Wort auch den unschuldigen Opfern auf Kayan gegeben? Oder auf Pitbon?«
    Tahn rutschte unbehaglich in seinem Sessel hin und her. Beide Welten waren durch das Feuer von Strahlenkanonen verwüstet worden – fast niemand hatte überlebt. »Ich war nicht auf Pitbon.«
    »Nein?« erwiderte Baruch herausfordernd, während er sich gegen

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