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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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gestorben. »Ja, Lieutenant?«
    »Was ich vorhin gesagt habe … über gamantische Frauen. Tut mir leid. Ich war einfach nur wütend über das, was Sie Tahn angetan haben.«
    »Was Sie von Gamanten halten oder nicht, ist für mich ohne jede Bedeutung, Halloway. Sie sind hier, um Nachforschungen anzustellen, die meine Leute nur unter Schwierigkeiten und mit erheblichem Zeitaufwand durchführen könnten. Also machen Sie schon.«
    Aber das stimmt nicht ganz, warf Jeremiel sich insgeheim vor. Er hätte die Suche mindestens ebenso effektiv selbst durchführen können, wenn nicht sogar besser. So, wie die Dinge lagen, mußte er ohnedies alle Fakten, die sie ihm gab, prüfen und nochmals prüfen. Nein, im Grunde wollte er einfach nur, daß sie hier war.
    Mit einer raschen Bewegung schaltete Baruch das Interkom ein und wählte die Nummer von Kabine 1912. »Avel? Hier ist Jeremiel. Sind Sie da?«
    Es folgte eine kurze Pause, dann kam die Antwort: »Ja, Jeremiel. Danke, daß Sie so schnell zurückrufen.«
    »Ich hoffe, es ist nichts Ernstes, Harper. Nachdem ich gerade Slothens blaues Gesicht gesehen habe, sind meine Nerven etwas überreizt.«
    »Nein, nein, keine Sorge. Mikael Calas hat nur darum gebeten, mit Ihnen zu sprechen. Es sei dringend, meint er. Es geht um etwas, das sein Großvater ihm aufgetragen hat.«
    Jeremiel runzelte die Stirn. »Wann? Ich war der letzte, der mit Zadok gesprochen hat. Warum sollte er damals nicht …«
    »Mikael behauptet, sein Großvater hätte vor ein paar Tagen mit ihm gesprochen.«
    »Zadok ist schon seit Monaten tot, Avel. Das wissen Sie doch.«
    »Mikael hat ein schweres Trauma erlebt. Sie müssen verstehen …«
    »Ja, ich verstehe.« Sie alle waren durch die Hölle gegangen, doch Mikael hatte innerhalb weniger Wochen nicht nur seine ganze Familie, sondern auch seine Welt verloren. »Sagen Sie ihm, ich treffe mich mit ihm, sobald ich kann. Die Einsätze sind gerade massiv erhöht worden, und ich werde die nächsten Tage mit strategischen Planungen verbringen. Bitten Sie ihn in meinem Namen um Entschuldigung.«
    »Wird gemacht.«
    Jeremiel bemühte sich um einen normalen Tonfall. »Avel? Irgend etwas Neues über Dannon?«
    »Nichts.«
    »Haben Sie den Suchtrupps mitgeteilt, daß der Untergrund eine Million auf seine Ergreifung ausgesetzt hat?«
    »Habe ich. Aber bisher haben sie absolut nichts entdeckt, Jeremiel.«
    »Dann brechen Sie die Suche ab. Wir müssen davon ausgehen, daß er tot ist.«
    Jeremiel bemerkte, daß Halloway kurz aufsah. Er senkte den Blick und legte den Finger auf die Aus-Taste.
    »Aber wieso?« fragte Harper. »Ich verstehe das nicht. Was ist, wenn er …«
    »Kümmern Sie sich sofort darum, Avel. Baruch Ende.« Er schaltete das Interkom aus.
    Halloway drehte sich halb mit ihrem Stuhl um und warf Jeremiel einen zweifelnden Blick zu. Das Licht unterstrich die Linien ihres alabasterfarbenen Gesichts. Weshalb wirkten ihre Augen so anrührend auf ihn? Es war so, als würde sie ihm erlauben, einen Blick hinter ihre so sorgfältig ausgearbeitete geschäftsmäßige Maske zu werfen und ihm ihre wahre, zerbrechliche Natur zu offenbaren.
    Sei vorsichtig. Du hast den Verlust von Syene noch nicht überwunden. Außerdem ist sie eine magistratische Offizierin, die durchaus bereit sein könnte, ihre äußere Erscheinung gegen dich einzusetzen.
    Ungeduldig fragte er: »Haben Sie etwas herausgefunden, Lieutenant?«
    »Ja, schon, aber ich bin mir nicht sicher, ob es das ist, was Sie hören wollen.«
    »Da könnten Sie schon recht haben. Was ist es denn?«
    Halloway zögerte noch einen Moment und erklärte dann: »Offenbar haben Einheiten Ihrer Untergrundbewegung eine Reihe von Aktionen auf Abulafia initiiert. Militärische Einrichtungen der Magistraten wurden angegriffen und dabei mehrere Tausend Soldaten getötet. Die Magistraten haben entsprechend reagiert. Sie …«
    »Oh … nein.« Jeremiel schlug mit der Faust auf den Tisch.
    Mit leiser Stimme fuhr Halloway fort. »Nach offiziellen Schätzungen hat es etwa zwanzigtausend Opfer gegeben. Es war ein Angriffsmanöver der Stufe eins. Die gemäßigte Zone des Planeten wurde zerstört, die Überlebenden flüchteten polwärts. Ihre Flotte, oder zumindest ein Teil davon, lieferte sich ein Scharmützel mit dem Kreuzer Shamash, schlug ihn in die Flucht und startete dann eine Rettungsaktion.«
    »Und die Schlacht, die Slothen erwähnte?«
    »Darüber liegen keine Informationen vor. Offenbar hat sie erst vor sehr kurzer Zeit

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