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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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hören konnte. »Vorhin auf der Brücke … Ich war aufgeregt … Es war keine Absicht …«
    »War es nicht?«
    »Nein. Es tut mir leid. Ich war nur …« Jeremiel hielt inne, als er bemerkte, daß Tahn ihn unverwandt anstarrte.
    »Was werden Sie tun, wenn Sie Ihre Flotte nicht auftreiben können, bevor wir nach Tikkun fliegen, Baruch?«
    »Wir fliegen nicht nach Tikkun.«
    Tahn lehnte sich gegen die Kabinenwand und lächelte amüsiert. »Nein? Na, kommen Sie schon. Sie wissen doch ganz genau, wenn Sie nicht wenigstens Kurs auf Tikkun nehmen, stürzen die Magistraten sich sofort auf Sie, und dann ist es um Sie und Ihre Freunde geschehen. Und zweitens …«
    »In dem Fall verlieren aber auch Sie und Ihre Mannschaft das Leben, Captain.«
    »Und zweitens brüten Sie selbst etwas aus. Ich kenne Sie und Ihre Art zu denken. Wenn die Regierung die Hälfte Ihrer Flotte zerstört hat und überdies auch noch noch irgendeine Aktion auf Ihrer Heimatwelt plant, dann sind Sie gar nicht in der Lage, Ihre Finger da herauszuhalten.«
    Jeremiels Blick glitt zu Rachel zurück. Sie schaute ihn furchtsam an. Fünf Kreuzer, hatte sie gesagt. Lieber Gott. Er hatte sich unwohl gefühlt, seit sie zum ersten Mal davon gesprochen hatte. Aber er konnte seine strategischen Planungen nicht auf den Träumen eines anderen Menschen aufbauen. Er brauchte harte Fakten. Und doch …
    Der Aufzug stoppte auf Deck vier. Jeremiel zog Halloway zu sich an die Wand. »Rachel, nehmen Sie Janowitz und Uriah und stellen Sie sicher, daß Captain Tahn in seine Kabine zurückgebracht wird. Und stellen Sie einen Posten vor die Tür, damit er auch drinnen bleibt.«
    »Einen Moment, Baruch«, wandte Tahn ein und wehrte sich gegen den harten Griff der Wächter.
    »Was gibt es denn?«
    »Wir müssen uns über die Schiffspsychologie unterhalten. Sie wissen doch, was passiert, wenn der Kommandeur abwesend ist. Die Mannschaft dreht durch.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Lassen Sie mich auf die Brücke. Solange Sie die Kontrollen in den Maschinenraum umgeleitet haben, kann ich nichts unternehmen, aber meine Gegenwart wird sehr dazu beitragen, daß die Mannschaft Ruhe bewahrt. Und je näher wir Tikkun kommen, desto mehr wird die Nervosität zunehmen.«
    Jeremiel blickte forschend in Tahns blauviolette Augen und entdeckte außer dieser Bitte noch etwas, das gut verborgen war. Aber was? Natürlich wollte Tahn wieder bei seiner Mannschaft sein. Jeder Kommandant in seiner Lage würde genauso reagieren. Trotzdem hatte Jeremiel den Eindruck, daß noch etwas anderes hinter diesem Wunsch stand.
    Jeremiel schüttelte den Kopf. »Abgelehnt. Vielleicht, nachdem wir …«
    »Damit schneiden Sie sich nur ins eigene Fleisch, Baruch! Solange ich bei ihnen bin, kommen meine Leute wenigstens nicht auf dumme Gedanken. Aber weiß der Himmel, was sie sich ausdenken, wenn ich nicht dort bin. Um Gottes willen, wenn Sie das hier durchziehen wollen, dann lassen Sie mich auf die Brücke! Lassen Sie mich einfach … bei meiner Mannschaft sein.«
    Tahns heftiges Drängen verstärkte Jeremiels Bedenken. »Rachel, ich möchte vier Wachen vor seiner Tür haben, Sie eingeschlossen.«
    »Verstanden.«
    »Verdammt, Baruch!« Tahn kämpfte gegen die Hände, die ihn aus dem Aufzug zerrten.
    Jeremiel drückte auf den Knopf, der die Tür schloß, und tippte dann Deck zwanzig ein, wobei er Halloway finster anblickte. »Er ist ja ziemlich hartnäckig.«
    »Was haben Sie denn erwartet?«
    »Ich erwarte …«
    »Den Teufel tun Sie. Sie sind einfach nur grausam. Wollen Sie ihn wegen seiner Vergangenheit bestrafen? Alles, was er je getan hat, war, den Befehlen der Magistraten Folge zu leisten. Was hätten Sie denn an seiner Stelle anders gemacht?«
    Halloways Augen blitzten wie gefrorene Smaragde. Jeremiel spürte einen plötzlichen Schmerz in seinem Innern aufzucken. Er antwortete nicht.
    »Er hat sein Schiff verloren, Baruch. Seine Mannschaft ist alles, was ihm noch bleibt. Können Sie es ihm nicht ein bißchen leichter machen?«
    »Er hat sein Schiff verloren. Ich habe gerade vielleicht fünfundzwanzigtausend Freunde verloren. Tahn besitzt immer noch sein Leben, Lieutenant. Und wenn er das behalten will, sollte er sich nicht gegen mich stellen.«
    »Töten Sie Tahn, Commander, und seine loyale Crew wird alles tun, um Sie zu vernichten.« Halloways Augen verengten sich drohend.
    Der Aufzug hielt an, und die Tür öffnete sich. Die restlichen Wachen überprüften den Flur und gaben durch ein Kopfnicken zu

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