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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Sie sich?«
    »Das fragen Sie jetzt schon zum zweiten Mal. Warum kümmert Sie das? Zweifeln Sie an Ihren Nahkampffähigkeiten?«
    Baruch lächelte sardonisch. »Nicht im geringsten.«
    »Dann zum letzten Mal: Es geht mir gut. Severns ist ein guter Arzt. Wie steht es um Ihre Flüchtlinge?«
    Baruch runzelte die Stirn. »Die meisten sterben. Manche quälend langsam. Andere so schnell, daß ihre Angehörigen sich kaum darauf einstellen können. Aber warum kümmert Sie das? Versuchen Sie die Effizienz Ihrer Geschütze einzuschätzen?«
    Erinnerungen überfluteten Tahns Verstand – zerstörte Planeten, die sich unter blaßvioletten Nebeln drehten, Stimmen, die ihn über das Funkgerät anflehten. »Es hat mir nie gefallen, gamantische Zivilisten anzugreifen, Baruch.«
    »Nein? Dafür haben Sie das aber mit erstaunlicher Regelmäßigkeit getan. Wann ist Ihnen denn aufgefallen, daß Sie das eigentlich gar nicht mögen? Irgendwann zwischen einer halben und einer Million Opfer?«
    »Ist es jetzt an der Zeit für eine Schlammschlacht? Dann sagen Sie mir Bescheid, damit ich mich darauf vorbereiten kann. Ich habe auch noch ein paar Dinge, die ich ins Feld führen könnte.«
    Baruch holte tief Luft und nickte. »Da bin ich mir sicher.« Er marschierte wieder auf und ab und zog dabei nachdenklich die Stirn in Falten. »Ich bin froh zu hören, daß es Ihnen nicht gefallen hat, mein Volk zu morden. Vielleicht haben Sie ja dann nichts dagegen, mir mitzuteilen, welche anderen Befehle Sie in letzter Zeit bezüglich gamantischer Planeten erhalten haben?«
    Cole lachte ungläubig. »Sie sind wirklich dreist. Warum benutzen Sie nicht die Gehirnsonden? Auf diese Weise könnten Sie eine Menge interessanter Dinge erfahren.«
    Tahn hatte diese Bemerkung nur gemacht, weil allgemein bekannt war, daß Gamanten nicht bereit waren, die Sonden bei ihren Gefangenen anzuwenden, doch jetzt wünschte er, er hätte nichts davon erwähnt. Das düstere Glühen in Baruchs Augen ließ ihn argwöhnen, der Führer des Untergrunds könnte in seinem Fall vielleicht geneigt sein, eine Ausnahme zu machen.
    Schweigend ging Baruch zu dem anderen Sessel hinüber, setzte sich und stützte die Ellbogen auf die Tischplatte. Er nippte an seinem Whiskey und blickte Tahn fest in die Augen. »Reden wir über die Annum.«
    Tahn zuckte unmerklich zusammen. »Warum?«
    »Ich nehme an, die Sache quält Sie.«
    »Und?«
    »Es wäre mir lieber, wenn es nicht so wäre.«
    Cole kicherte ungläubig. »Nun, offenbar sind Sie ein herzensguter Mensch. Und wie wollen Sie mich von meinen Sorgen befreien?«
    Baruch griff zur Flasche und wollte sein Glas auffüllen, hielt dann inne und fragte: »Darf ich?«
    »Bitte, gern. Wie Sie sich erinnern werden, habe ich Ihnen ein Glas von meinem besten Hundertjährigen versprochen.«
    »Ich erinnere mich. Aber ich hielt es für höflicher, das nicht zu erwähnen.«
    »Gute Idee.«
    Baruch lächelte amüsiert. »Nur aus Neugier – wissen Sie, was die Magistraten auf Jumes gemacht haben, bevor Sie den Feuerbefehl erhielten?«
    »Was hat das mit der Annum zu tun?«
    »Oh, sehr viel.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Nein, das kann ich mir auch kaum vorstellen. Entschuldigung. Sind magistratische Offiziere nie auf den Gedanken gekommen, einmal nachzuforschen, weshalb es auf Planeten, die sich jahrhundertelang ruhig verhalten haben, plötzlich zu Aufständen kommt?«
    Cole rieb sich gelangweilt die Stirn. »Und wie lautet Ihre Erklärung?«
    »Auf Jumes nannten die Magistraten es Operation Scythe – ein ziemlich geschmackloses Bild, das sich auf Todesdarstellungen bezieht, die noch von der Alten Erde stammen. Sie trieben jeden Politiker, jeden religiösen Führer und jeden Wissenschaftler zusammen und ließen sie mit Gehirnsonden behandeln, bis ihr Verstand zu nichts mehr taugte.«
    Ungehalten erwiderte Tahn: »Kommen Sie, Baruch. Ich weiß einiges über die Geschichte von Jumes. Das gesellschaftliche System gründete sich auf lächerlichen und gefährlichen Prinzipien. Die Politiker versprachen ihren Anhängern, sobald jede Spur der Magistraten von ihrem Planeten getilgt wäre, würde der wahre Mashiah erscheinen.« Tahn beugte sich ärgerlich vor und ergriff sein Glas. »Und diese ›Wissenschaftler‹, die Ihnen so am Herzen liegen, brachten den Jugendlichen bei, wie man Bomben herstellt! In ihren illegalen Unterrichtsstunden lehrten sie den Massenmord! Natürlich mußten die Magistraten sich verteidigen.«
    Baruchs Blick schwankte nicht. »Sie

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