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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Rachel aus, doch sie wünschte sich verzweifelt, die Wahrheit zu wissen. Zögernd streckte sie die Hand aus und legte sie in die seine.
    Aktariel hob die andere Hand. Ein schwarzer Wirbelsturm erhob sich aus der Wand. Rachels Haar tanzte im warmen Wind.
    Sie holte noch einmal tief Luft, bevor sie in die Schwärze hinaustraten.

 
KAPITEL
29
     
     
    Cole Tahn fuhr sich durch das braune Haar und bedachte alles in seiner Kabine mit einem finsteren Blick – die Öllampe auf dem Tisch, die Holos an der Wand, das ungemachte Bett. Die Decken lagen zu einem Haufen zusammengeknüllt auf dem Boden. »Verdammt, du hast überhaupt nichts zu tun und schaffst es nicht einmal, die Laken aufzuheben?«
    Er zuckte zusammen, als eine tiefe Stimme aus der Türsprechanlage drang. »Tahn. Hier ist Baruch.«
    »Wird auch Zeit! Kommen Sie herein.«
    Die Tür öffnete sich, und Baruch betrat die Kabine. Die beiden Männer starrten sich schweigend an. Schließlich brach Baruch das lautlose Duell ab und richtete seine Aufmerksamkeit auf ein Holo, das den Sonnenaufgang über Giclas VII darstellte. Gelbe Bergspitzen schimmerten wie goldene Nadeln.
    Tahn bewegte sich langsam zu seinem Tisch zurück, ohne die Augen vom Führer der Untergrundbewegung zu wenden. Er gab einem der Sessel einen kräftigen Stoß, und das Möbelstück polterte über den Teppich. Baruch wirbelte herum und nahm Kampfhaltung an.
    Cole hob die Hände. »Das sollte kein Angriff sein. Darf ich Ihnen etwas anbieten?«
    Baruch richtete sich wieder auf. »Whiskey?«
    Tahn nickte, trat an den Wandschrank oberhalb des Tisches, öffnete ihn und holte eine Flasche aus Kristallglas und zwei Gläser heraus. Schweigend stellte er die Sachen auf den Tisch und füllte die Gläser, wobei er Baruch aus den Augenwinkeln beobachtete. Jeremiel hatte die Schultern gestrafft und stand steif wie eine Statue da.
    Tahn setzte sich und sagte: »Bitte, nehmen Sie Platz.«
    Baruch nickte kurz, blieb aber stehen. Schließlich ging er zum Tisch hinüber, nahm sein Glas und beäugte es mißtrauisch.
    »Oh, ich verstehe«, erklärte Tahn. Er stürzte den Inhalt seines Glases hinunter und füllte es erneut. »Fühlen Sie sich jetzt besser?«
    »In etwa fünfzehn Sekunden. Ich bin sicher, Sie würden nur das Beste verwenden.«
    »Sie sind sehr scharfsinnig.«
    Mit dem Glas in der Hand schlenderte Baruch in der Kabine auf und ab, wobei er hin und wieder einen Blick zum Tisch hinüberwarf, um sich zu vergewissern, daß Tahn noch immer dort saß.
    »Sind wir mittlerweile unterwegs nach Tikkun?« erkundigte sich Tahn.
    »Nein. Das habe ich auch nicht vor.«
    Cole lachte abschätzig. »Wollen Sie warten, bis man Sie dazu zwingt? Das wäre dumm, Baruch. Vielleicht können Sie ja einen Handel abschließen, wenn Sie sich ergeben und um Gnade bitten.«
    Baruch lächelte bitter. »Vielen Dank für den Rat, aber ich bin mit der Großzügigkeit der Magistraten durchaus vertraut.« Er ging zu dem Schaukasten an der gegenüberliegenden Wand und verfiel in Schweigen. Schließlich nahm er die handtellergroße Webarbeit von Jume und hielt sie gegen das Licht.
    »Was ist das denn, Tahn? Eine merkwürdige Form der Nekromantie?«
    »Wie meinen?«
    »Das ist ein bißchen blasphemisch, finden Sie nicht?«
    »Sie betrachten Kunstgeschmack als gottlos?«
    Baruch zog eine Braue hoch. »Wann haben Sie denn diesen Geschmack entwickelt? Bevor oder nachdem Sie jedes lebende Wesen auf Jumes getötet haben?«
    Ein eisiger Schmerz durchzuckte Tahns Brust, als würden Tausende kalter Ameisen in seinem Innern krabbeln. »Reden wir über die Hoyer, Baruch. Gegenseitige Vorwürfe sind in diesem Moment fehl am Platze. Wie geht es meiner Mannschaft?«
    »Die Leute halten sich besser, als ich erwartet hätte. Sie haben sie gut ausgebildet.«
    Cole lehnte sich zurück und betrachtete Baruch argwöhnisch. Das Kompliment klang ehrlich, ein Lob von einem Kommandeur an den anderen. Trotzdem fühlte er sich dabei unbehaglich. »Freut mich zu hören, daß Halloway die Augen offen hält.«
    »Sie ist eine gute Offizierin.«
    Tahn nickte nachdenklich. Bei der Erwähnung von Careys Nahmen war ein sonderbarer Schimmer in Jeremiels Augen getreten. Cole erinnerte sich, wie sanft Baruchs Stimme geklungen hatte, nachdem er ihr auf der Brücke wehgetan hatte. Sehr interessant. Er sollte mehr darüber in Erfahrung bringen.
    »Kommen Sie her und setzen Sie sich, Baruch. Es macht mich nervös, wenn Sie hier herumlaufen.«
    Baruch blieb stehen. »Wie fühlen

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