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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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haben mehr als das getan. Nach der Behandlungen mit den Gehirnsonden ließen sie alle töten.«
    Tahn lehnte sich langsam zurück. Tief in seinem Innern hörte er eine Stimme, die immer wieder die Worte Die Glücklichen wiederholte. »Und?«
    »Erzählen Sie mir, wie ich Sie und Ihre Mannschaft vor dem gleichen Schicksal bewahren kann.«
    Tahn schüttelte den Kopf, als hätte er nicht richtig gehört. Baruch mußte bei diesem Vorschlag einen Hintergedanken haben. Aber welchen? »Was soll das? Erzählen Sie mir nicht, daß Sie jetzt auch an diese Gerüchte glauben, die auf hinterwäldlerischen Planeten in Umlauf sind und Sie als den verheißenen Erlöser bezeichnen. Und selbst wenn, mir war nicht klar, daß Sie sich auch um magistratische Soldaten kümmern.«
    »Wenn ich Sie auf einem erreichbaren Planeten absetze, werden die Magistraten Sie alle mit Sicherheit zur nächstgelegenen Neuro …«
    »Nein! Nicht mit Sicherheit.« Tahn bemühte sich, sein Zittern zu unterdrücken. »Warum, zum Teufel, reden wir überhaupt über dieses Thema?«
    Baruchs Miene verhärtete sich. »Ich kann Ihnen jedenfalls versichern, daß die Aufzeichnungen der Hoyer Sie nicht von aller Schuld befreien, Tahn.«
    Tahn zuckte unwillkürlich zusammen. »Woher wissen Sie das?«
    »Ich habe die Unterlagen sehr sorgfältig durchgesehen. Oh, es ist ganz klar, wann der entscheidende Punkt war – direkt nachdem ich das Shuttle verlassen hatte. Aber es wird nicht eindeutig geklärt, wer die Schuld an allem trug. Und die Magistraten werden irgend jemandem die Schuld zuweisen wollen. Das wissen Sie auch. Genau, wie sie es bei der Annum gemacht haben.«
    Erinnerungen an die Gehirnsonden im Vorhof der Kathedrale von Notre Dame durchfuhren Tahn. Er zog die Hände vom Tisch und legte sie in den Schoß, um das Zittern zu verbergen. »Warum erzählen Sie mir das alles?«
    »Weil ich wußte, daß Ihnen diese Sache Sorgen machen würde, und wie ich mir dachte, wenn ich diese Ungewißheit von Ihnen nehme, könnten Sie andere Entscheidungen leichter und entschlossener treffen.«
    »Welche speziellen Entscheidungen haben Sie dabei im Sinn?«
    »Entscheidungen, die dieses Schiff betreffen.«
    »Oh, ich verstehe.« Die beiden Männer starrten sich an, während jeder versuchte, die Strategie des anderen zu durchschauen. »Nun, wenn Sie mir wirklich helfen wollen, dann lassen Sie mich selbst einen Blick auf die entsprechenden Aufzeichnungen werfen.«
    »Ich werde die Daten sofort für Ihren Anschluß freigeben.«
    Tahns Mund klappte auf. »Lassen Sie uns ehrlich miteinander sein, Baruch. Ist das hier eine besonders verrückte Art der Erpressung? Wäre die Situation umgekehrt, würde ich Ihnen diese Aufzeichnungen niemals zugänglich machen.«
    Baruch seufzte müde und lächelte. »Vielleicht habe ich ja mehr Respekt vor Ihnen als umgekehrt. Ich glaube eben daran, daß Sie die richtige Entscheidung treffen, wenn Sie alle relevanten Daten erhalten.«
    »Und das bedeutet?«
    Baruch hob sein Glas und leerte es. »Sobald Sie die Aufzeichnungen durchgesehen haben, rufen Sie mich an. Dann unterhalten wir uns darüber.«
    Amüsiert fragte Tahn: »Wollen Sie mir ein Angebot machen, das ich nicht ablehnen kann?«
    Überraschenderweise kehrte Baruch Tahn den Rücken zu und ging zur Tür. Dort hielt er kurz an und sagte über die Schulter: »Ja, genau das habe ich vor.« Dann trat er in den hell erleuchteten Korridor hinaus.

 
KAPITEL
30
     
     
    Rachel stand auf dem höchsten Punkt eines Hügelkamms. Ihr schwarzes Haar flatterte in der warmen Brise. Rings um sie erstreckten sich weitere Anhöhen, auf denen Orchideen und wilde Rosen blühten. Ein Stück unterhalb von ihr lag ein strahlend blauer See, an dessen sandigen Ufern sich die Häuser eines kleinen Städtchens hinzogen. Menschen in bunten Kleidern schlenderten durch die schmalen, ungepflasterten Straßen.
    Aktariel breitete die Arme aus und reckte sein Gesicht der Sonne entgegen, als wollte er jede ihrer Strahlen in sich aufnehmen. »Riechst du das?«
    »Was?«
    »Den süßwürzigen Beigeschmack der Luft? Mir war gar nicht klar, wie sehr ich den Duft von Olivenbäumen und Thymian vermißt habe.«
    »Wo sind wir hier?« fragte Rachel.
    Aktariel stemmte die Hände in die Hüften und neigte den Kopf. »Ganz ehrlich? Wir befinden uns in einem Universum, in dem ich nie existiert habe.«
    »Ein Universum … Wo ist das?«
    Aktariel lachte leise. »Hier. Die Stadt dort unten trägt den Namen Tverya.«
    Aktariel trat ein paar

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