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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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behaupten, Captain. Die sehen aus, als hätten Sie anstrengende Tage hinter sich.«
    »Tja, wir jagen seit über einem Jahr hinter den Gamanten her. Auf die Dauer hinterläßt das auch bei den Besten seine Spuren.«
    Lichtner lachte. »Trinken wir ein Glas Wein, bevor wir mit dem Rundgang beginnen, Captain.«
    »Ich würde einen Whiskey vorziehen, falls das möglich ist.«
    »Selbstverständlich. Und Ihr Sicherheitsoffizier?«
    »Oh, entschuldigen Sie bitte. Major Lichtner, das ist Lieutenant Barcus.«
    Baruch trat einen Schritt vor. »Major, es ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen. Ich nehme ebenfalls einen Whiskey.«
    Lichtner lächelte mechanisch, doch sein Blick ruhte forschend auf Baruchs Gesichtszügen. Ihm entging auch nicht die Pistole an Baruchs Hüfte, ebensowenig der Umstand, daß Tahn unbewaffnet war.
    Tahn versteifte sich innerlich. Hatte Lichtner einen Hinweis bekommen? Vielleicht von Bogomil?
    »Folgen Sie mir bitte«, sagte Lichtner.
    Sie gingen zu einem Barschrank hinüber. Lichtner holte eine Flasche und zwei Gläser heraus, füllte sie und reichte sie den beiden Männer.
    Tahn nippte an seinem Whiskey und meinte dann: »Erzählen Sie uns von Block zehn. Soweit ich weiß, handelt es sich dabei um ein neurophysiologisches Forschungszentrum, nicht wahr?«
    »Hauptsächlich«, stimmte Lichtner zu. »Aber bitte, nehmen Sie doch Platz. Wir haben noch etwa zwanzig Minuten Zeit, bevor wir uns auf den Weg machen. Heute bekommen wir eine neue Gruppe von Studienobjekten und entledigen uns gleichzeitig einer alten. Ich bin sicher, Sie werden die Effizienz beider Aktionen zu schätzen wissen.«
    »Hört sich interessant an«, erwiderte Tahn. »Ich glaube, Barcus und ich würden es durchaus begrüßen, wenn wir uns zunächst ein wenig unterhalten könnten.«
    »Manstein«, rief Lichtner und wedelte mit der Hand, als würde er Fliegen verscheuchen. »Warten Sie bitte mit Ihren Männern draußen. Wir kommen gleich nach.«
    »Jawohl, Sir.« Der Sergeant und seine Leute zogen sich zurück.
    »Nun, Lichtner«, fragte Tahn, »welche Art von Experimenten führen Sie hier durch?«
    »Oh, ganz verschiedene. Viele befassen sich mit Gehirnstrukturen oder mit dem limbischen System, was immer das auch sein mag. Sie wissen ja, wie das ist, Captain. Die Wissenschaftler beschäftigen sich mit ihren Experimenten, und wir müssen uns um die wichtigen Dinge kümmern.«
    Tahn nickte verständnisvoll. »Natürlich. Wissenschaftler – und Politiker, möchte ich hinzufügen – sehen nur selten das Gesamtbild.«
    »Und die Magistraten üben großen Druck aus. Praktisch jeden Tag bekommen wir neue Anweisungen.«
    »Die Magistraten üben immer großen Druck aus, Major.«
    »Das ist richtig. Aber allzuoft geht es dabei um triviale Dinge.«
    »Das ist mir auch schon aufgefallen.«
    Lichtner hob sein Glas. »Nun, mir scheint, wir kommen heute abend besser miteinander aus, Captain, als bei unserer letzten Begegnung.«
    Tahn nickte und meinte: »Auf Silmar ging es ein wenig hektisch zu.«
    »Hektisch? Ich hätte Anklage gegen Sie erheben sollen. Um ehrlich zu sein, habe ich das auch ernsthaft erwogen.«
    »Tja, ich weiß das durchaus zu schätzen …«
    »Es wäre letztlich auch nicht sehr sinnvoll gewesen. Immerhin hatte ich keinen Zeugen.«
    »Nun, wie dem auch sei, ich danke Ihnen jedenfalls für Ihre Zurückhaltung. Ich stand an jenem Tag unter erheblicher Anspannung. Wenn ich Sie beleidigt haben sollte, entschuldige ich mich dafür.«
    Lichtner lachte leise. »Sie haben sich damals sehr unprofessionell verhalten, Tahn. Pleroma war nichts als eine gamantische Hure. Nur weil Sie mit meinen Methoden nicht einverstanden waren …«
    »Wie ich schon sagte: Ich entschuldige mich für mein Verhalten, das unverzeihlich war.« Tahn warf einen raschen Blick auf Baruch. Der Commander saß regungslos da, nur seine Nasenflügel waren gebläht.
    »Unverzeihlich, in der Tat. Ich hätte wirklich Anklage erheben sollen. Sie hätten vor ein Kriegsgericht gehört, weil Sie einen vorgesetzten Offizier geschlagen haben.«
    Tahn beugte sich über den Tisch. »Hören Sie, Lichtner, es wäre mir lieber, wenn wir das Thema wechseln könnten. Was geschehen ist, ist geschehen …«
    »Sie waren nie wirklich professionell, Captain«, erklärte Lichtner, »sonst hätten Sie meine Vorgehensweise an jenem Tag verstanden. Gamanten sind viel zu primitiv, um auf zivilisierte Methoden zu reagieren. Man muß sie wie Tiere behandeln, die sie ja auch sind. Davon

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