Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
Vom Netzwerk:
abgesehen war Syene Pleroma wirklich recht feurig, obwohl ihre Schreie zu Anfang ein wenig störend wirkten. Sie hätten damals mit mir zusammenarbeiten sollen, Captain. Ich habe mich viermal mit ihr vergnügt, bevor ich sie meinen Männern überlassen habe, und mit Sicherheit hätte ich auch Ihnen gestattet …«
    »Verdammt!« rief Tahn und sprang auf. »Ich will nicht darüber reden, Lichtner!«
    Die Augen des Majors verengten sich. »Sie sind schwach, Tahn. Ihre lächerlichen Moralvorstellungen stehen Ihnen im Weg.«
    Tahn packte sein Glas und leerte es mit einer Bewegung auf den Boden. Dann beugte er sich vor und starrte Lichtner genau ins Gesicht. »Wissen Sie, was geschehen wäre, wenn ich einen vollständigen Bericht über die Ereignisse jenes Tages abgeliefert hätte, Lichtner? Sie haben jede einzelne Regel der Ethischen Direktive verletzt. Wie würde es Ihnen gefallen, wenn ich diesen Bericht jetzt nachreiche? Immerhin kann ich fünf Offiziere als Zeugen vorweisen.«
    Lichtner trommelte nervös mit den Fingern auf der Tischplatte. »Drohungen verbessern unser Verhältnis nicht. Vielleicht ist es besser, wenn wir beide Silmar vergessen.«
    Tahn lehnte sich zurück und stieß dem Atem aus. »Ja, vielleicht.«
    Lichtner warf einen Blick auf die Uhr. »Tja, wir sollten jetzt aufbrechen. Es gibt da ein paar Dinge, die ich Ihnen gern zeigen möchte. Wir erledigen die Schmutzarbeit immer morgens, bevor unsere Wissenschaftler ans Werk gehen.«
    »In Ordnung«, erklärte Tahn. »Ich möchte endlich sehen, was hier in Block zehn wirklich gemacht wird.«
    Sie gingen nach draußen, wo sich ihnen Manstein und seine Männer anschlossen. Unterwegs murmelte Baruch Tahn leise zu. »Eines Tages möchte ich mich mal mit Ihnen darüber unterhalten, was Sie auf Silmar getan haben. Sieht so aus, als würde ich Ihnen etwas schulden …«
    »Vergessen Sie’s. Ich habe es nicht für Sie getan.«
    Als sie den großen Platz überquerten, hörte Tahn wieder das rauhe Gelächter von Männern und das Schluchzen eines Mädchens.
    Sie bogen um eine Ecke und Tahn blieb wie angewurzelt stehen. Lichtner und die Wachen hingegen schlenderten weiter, als würden sie nichts Ungewöhnliches bemerken. Fünf nackte Männer standen in der Gasse und umringten ein Mädchen von höchstens zwölf Jahren. Ihre Brüste hatten gerade erst zu sprießen begonnen, doch auf ihren Schenkeln waren weiße Samenspuren zu sehen.
    »Was, zum Teufel, geht hier vor?« knurrte Tahn und ballte die Fäuste.
    Einer der Männer grinste ihn schief an und erklärte: »Wir führen gerade ein Experiment zur Überprüfung gamantischer Fruchtbarkeit durch. Wollen Sie mithelfen? Hier, versuchen Sie Ihr Glück.« Er stieß das Kind in Tahns Richtung.
    Cole fing das Mädchen auf. Sie blickte flehend zu ihm hoch.
    Hinter sich hörte Tahn Baruch mit ruhiger Stimme sagen: »Captain, wir müssen sehen, was Major Lichtner für wichtig hält. Captain … gehen Sie weiter.«
    Einen Augenblick später packte Baruch Tahns Arm und zog ihn mit sich. Tahn war wie betäubt. Er ließ das Mädchen los und ließ sich von Baruch weiterführen. Hinter ihnen setzte das Gelächter wieder ein.
    »Ich kann es einfach nicht glauben …«, begann Tahn.
    »Das können Sie nicht?« flüsterte Baruch. »Auf Jumes haben die Magistraten etwas ganz Ähnliches gemacht, bevor Sie den Planeten abfackelten.«
    Tahn blieb stehen und riß sich in plötzlicher Wut los. »Erzählen Sie nicht so einen Blödsinn! Ich weiß …«
    »Tatsächlich? Haben Sie die Geheimdienstberichte gelesen? Vielleicht sollten wir sie uns gemeinsam ansehen, wenn wir wieder auf der Hoyer sind. Dann sprechen die Tatsachen für sich.«
    Tahn schluckte schwer. Konnte das wahr sein? Er hatte die geheimen Dokumente nicht überprüft. Hatten die Magistraten tatsächlich ähnliche Programme auf Jumes durchgeführt? Und hatte die Bevölkerung deswegen rebelliert? Und er …
    Obwohl sein ganzer Körper rebellierte, riß er sich zusammen und beschleunigte seinen Schritt, um Lichtner einzuholen. Baruch folgte ihm auf dem Fuß.
    Sie bogen um eine Ecke und befanden sich jetzt zwischen den Gebäuden und der Grenze des Geländes, das durch den Photonenschild markiert wurde. Ein Stück weiter stand eine Reihe von Menschen vor einer Grube. Alle waren nackt, sahen halbverhungert aus und hatten die Hände auf den Rücken gefesselt. Alte Frauen, junge Frauen und kleine Mädchen. Ihnen gegenüber stand eine Reihe von Soldaten mit angelegten Gewehren.
    Tahn

Weitere Kostenlose Bücher