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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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über die Waffen verfügen, die sie unseren Toten während der letzten Stunde abgenommen haben. Also sollten wir wohl in der Lage sein, sie aufzuhalten.«
    »Ich sähe es trotzdem lieber, Sie nähmen zwanzig Mann.«
    »Halte ich für keine gute Idee«, entgegnete Chris.
    »Gut, dann schlage ich einen Kompromiß vor. Sie nehmen zehn Leute und bewachen den Aufzug sieben-zwölf. Ich komme mit fünf Mann hinzu und überwache die umliegenden Flure. Was halten Sie davon?«
    »Hört sich vernünftig an«, erwiderte Chris. »Aber sollten Sie nicht Mikael und Sybil bewachen?«
    »Das stimmt. Aber ich bringe die beiden in Mikaels Kabine unter und lasse sie von vier Männern bewachen. Auf diese Weise sind sie auf jeden Fall in Sicherheit.«
    Janowitz runzelte die Stirn und meinte schließlich zögernd: »Also gut, machen wir es so. Treffen wir uns in fünfzehn Minuten am Aufzug sieben-zwölf?«
    »In fünfzehn Minuten«, erwiderte Harper.

 
KAPITEL
47
     
     
    Tahns Stiefel sanken tief im rötlichen Sand ein, als er das Shuttle verließ. Baruch hielt sich dicht an seiner Seite.
    »Es geht los«, murmelte Tahn, als sieben Soldaten in purpurnen Uniformen neben dem Schiff Aufstellung nahmen.
    »Captain Tahn?« fragte der dünne, kahlköpfige Mann in der Mitte der Gruppe. »Ich bin Jaron Manstein.«
    Tahn schüttelte ihm die Hand. »Guten Tag, Sergeant. Darf ich Ihnen Lieutenant Barcus vorstellen?«
    »Freut mich, Sie kennnenzulernen«, sagte Baruch mit überraschend freundlicher Stimme.
    »Ganz meinerseits, Lieutenant«, erwiderte Manstein. »Wenn Sie mir bitte folgen wollen. Major Lichtner erwartet Sie in seinem Büro.«
    »Danke, Manstein. Gehen Sie bitte voraus.«
    Tahn war von der Größe der Anlage überrascht. Aus der Höhe hatte das Lager wesentlich kleiner gewirkt. Seine Augen verengten sich, als sie das Hauptportal passierten.
    Mächtige graue, fensterlose Gebäude umgaben einen großen Innenhof. Von irgendwoher erklang rauhes Gelächter – trunkenes Gelächter, wie Tahn vermutete. Und noch ein anderes Geräusch war zu vernehmen: das unterdrückte Weinen eines Kindes. Er warf einen Blick auf Baruch. Der Commander hielt sich militärisch gerade, aber er hatte offensichtlich das Weinen auch gehört, denn seine Augen suchten intensiv die Umgebung ab.
    »Wie war Ihre Reise, Captain?« erkundigte sich Manstein.
    »Oh, wenig ereignisreich. Sie wissen ja, wie langweilig so ein Lichtsprung ist. Die Mannschaft hat sich die ganze Zeit wegen des überfälligen Urlaubs beklagt.«
    »Nun, zumindest müßte sie doch Baruchs Gefangennahme ein wenig aufmuntern. Hier haben wir überhaupt keine Ablenkung. Es ist jeden Tag dasselbe. Wir führen die dreckigen Gamanten von einem Experiment zum nächsten und können kaum richtig atmen, weil sie so stinken.«
    Tahn gab keine Antwort.
    Schließlich bog Manstein rechts ab und führte sie einen schmalen Weg entlang zu einem schwarzen Tor. Manstein hob die Hand und legte sie auf eine graue Fläche neben dem Eingang. Nichts geschah. Der Sergeant stieß einen unterdrückten Fluch aus. »Entschuldigen Sie, Barcus, könnten Sie mir wohl behilflich sein?«
    Baruch zögerte, als rechne er mit einer Falle, doch da die Soldaten ihn beobachteten, antwortete er: »Natürlich«, und legte seine Hand neben die des Sergeants.
    Die Tür öffnete sich, und sie gelangten in einen kleinen, mit Blumentöpfen geschmückten Innenhof. Manstein führte sie zu einem Eingang auf der gegenüberliegenden Seite und drückte auf den Knopf der Türsprechanlage. »Corporal Uman? Hier ist Manstein. Geben Sie bitte Major Lichtner Bescheid, daß wir da sind.«
    Die Tür öffnete sich, und sie betraten einen großen, prächtig ausgestatteten Raum. Von der Decke hing ein Kronleuchter aus Kristallglas herab, und der Boden wurde von einem riesigen, jadefarbenen Teppich bedeckt. An den Wänden reihten sich auserlesene Möbelstücke von unschätzbarem Wert.
    »Captain«, rief eine vertraute, widerlich schleimige Stimme. »Willkommen in Block zehn.«
    Tahn wandte sich um und sah Lichtner, der die Treppe herabschritt. Auf seiner Brust glänzten Dutzende von Orden. Offenbar hatte er jede Auszeichnung angelegt, die er je bekommen – oder, was wahrscheinlicher war, gekauft hatte.
    Tahn neigte den Kopf. »Major. Sie sehen gut aus.«
    Lichtner kam leicht schwankend auf sie zu. Als er nahe genug herangekommen war, roch Tahn den Wein in seinem Atem.
    Lichtner streckte eine manikürte Hand aus. »Das kann man von Ihnen leider nicht

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