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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Irgendwelche Funksprüche zwischen den Schiffen?«
    »Nichts.« Sie strich sich das schwarze Haar zurück. »Wir wissen bisher nur, daß sie nicht auf die Hoyer schießen. Wenn Jeremiel dort die Kontrolle hätte …« Der unvollendete Satz hing wie eine Drohung in der Luft.
    »Glaubst du, jenes Schiff hat ihn übernommen?«
    »Ich weiß nicht. Aber wir befinden uns in genau vier Minuten in Reichweite dieser Kreuzer. Wen willst du zuerst aufs Korn nehmen?«
    Rudys Gedanken überschlugen sich. Wo war Jeremiel? Wie weit war das magistratische Programm auf Tikkun gediehen? Wie viele Gamanten lebten dort überhaupt noch? Er warf einen Blick auf die anderen Schiffe seiner Flotte, die auf den Zusatzschirmen zu sehen waren, und ging zu seinem Kommandosessel zurück. »Merle, versuch unsere Stützpunkte auf Tikkun zu …«
    »Rudy!« rief Merle.
    Er wirbelte herum. Sieben Schiffe beendeten den Lichtsprung und fielen in den Normalraum zurück. Rudy warf einen Blick auf die Anzeigen der Instrumente. »Das vordere Schiff ist eins von uns. Merle, ziel auf …«
    Bevor er den Befehl vollenden konnte, schoß ein violetter Strahl auf das Schiff zu. Es platzte auf und schleuderte dabei Trümmerstücke ins All. Hier und da brachen Feuer aus, die sofort wieder erloschen. Eine Wolke aus gefrorenem Sauerstoff bildete sich rings um das Wrack.
    »Wir empfangen eine Breitbandsendung«, meldete Merle.
    »Über die Lautsprecher.«
    Kopals Atem ging schwerer, als Penzer Gorgons Stimme die Vernichtung des Untergrundschiffs Vinnitsa meldete und um neue Anweisungen bat. Rudy ließ sich in den Sessel sinken. Shoshi Luna hatte die Vinnitsa kommandiert. Ihre stahlgrauen Augen schienen ihn aus dem Wrack heraus anzublicken. Shoshi war mit Qaf im Abulafia-System gewesen. Was bedeutete das für den Rest der Flotte?
    »Sechzig Sekunden bis Reichweite, Rudy. Was sollen wir tun?«
    »Wir greifen Tahn an. Sag Cray, Jesse, Petras und Diro, sie sollen sich die anderen vier vornehmen. Mica und Lansford übernehmen die Flankendeckung. Sie sollen aufpassen, daß Gorgons Flotte uns nicht zu nahe rückt.«
     
    Carey zuckte zusammen, als der erste Schuß die Schilde der Hoyer traf und purpurne Wellen über den Schirm jagte. Alarmsirenen heulten auf, und blaue Lichter blitzten. »Uriah«, rief sie. »Versuchen Sie, Kontakt aufzunehmen. Wer, zum Teufel, ist das?«
    Aus der Ecke, wo Dannon mit hochgezogenen Knien auf der Erde hocke, drang Gelächter.
    »Verdammt, Dannon! Hören Sie auf! Wissen Sie, wer das ist?«
    Dannon legte den Kopf in den Nacken und lachte hysterisch. »Uriah, rufen Sie die Zilpah an. Der Kommandant heißt Rudy Kopal.«
    »Streichen Sie den Befehl!« rief Carey, als Uriah Anstalten machte, die entsprechenden Schaltungen vorzunehmen. Sie ließ sich schwer in ihren Sessel fallen. Die Untergrundflotte? Und sie hatte keine Waffen!
    »Carey, meine Liebe«, tönte Dannon, »an Ihrer Stelle würde ich schnell zum Funkgerät eilen und etwas senden, das sehr nach Jeremiel klingt.«
    »Ich brauche Ihren Rat nicht, Dannon! Was ist denn, wenn Bogomil die Nachricht auffängt?«
    Dannon schüttelte lachend den Kopf. »Bogomil schießt im Moment nicht auf Sie. Um den würde ich mir später Sorgen machen. Aber Rudy sollte gerade jetzt etwas hören, das ihn nachdenklich stimmt, beispielsweise: Rudy! Was, zum Teufel, treiben Sie da? Sie sollten eigentlich auf meiner Seite stehen! So eine Sendung dürfte sicher seine Aufmerksamkeit erregen, Lieutenant.«
    Eine ganze Serie von Schüssen traf die Hoyer. Das Schiff ruckte zur Seite, und die Hälfte der Brückenmannschaft landete auf dem Boden. Carey klammerte sich verzweifelt an ihren Sessel. Auf den dreiundsechzig Kontrollschirmen blitzten Schadensmeldungen auf. Die Schilde vier und fünf waren zusammengebrochen. Deck siebzehn hatte einen direkten Treffer abbekommen.
    Carey erbleichte. Die gesamte Steuerbordseite des Kreuzers war jedem weiteren Angriff ungeschützt ausgesetzt. Nur noch ein Treffer …
    »Uriah!« brüllte sie. »Ans Funkgerät. Schicken Sie diese Nachricht an Kopal!«
    Es begann als Flüstern in ihrem Verstand, dann schien es an Stärke zuzunehmen und von allen Seiten der Brücke widerzuhallen – eine tiefe, außerordentlich wohlklingende Stimme. »Bitte widerrufen Sie diesen Befehl, Lieutenant.«
    »Was?« Carey erhob sich und sah sich um. »Wer hat das gesagt?« Uriahs Hand schwebte zitternd über der Konsole. Er war unsicher, was er jetzt tun sollte. Als er die Hand wieder senkte, rief Carey:

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