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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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zitternd brüllte Lichtner: »Wie können Sie es wagen, meine Worte in Frage zu stellen! Meine Wachen werden bezeugen, wie er seine Wunden erhalten hat. Außerdem habe ich sofort befohlen, ihn herzubringen und medizinisch zu versorgen! Ich weiß schließlich, wie wertvoll dieser Mann ist!«
    Während die beiden Männer sich anbrüllten, trat Rachel an Jeremiels Bett und legte sanft eine Hand auf seinen Arm. Er fühlte sich heiß an, viel zu heiß. Sie verstärkte ihren Griff und drückte sanft. Sein Augenlid flatterte, und für einen kurzen Moment öffnete er es und sah Rachel an. Er versuchte zu sprechen, fand aber kaum die nötige die Kraft. Schließlich hauchte er: »Versucht es nicht. Geht. Schnell.«
    Rachel drückte noch einmal seinen Arm und trat zurück. Hinter ihr brüllte Tahn: »Holen Sie eine Bahre, verdammt nochmal. Sie schaffen ihn jetzt sofort zu meinem Shuttle, oder ich …«
    »Drohen Sie mir ja nicht!«
    Tahns Gesicht war vor Wut rot angelaufen. Er schüttelte die Hände der Wachen ab und sagte mit gefährlich leiser Stimme: »Lichtner, ich garantiere Ihnen eine Untersuchung. Und dabei werde ich auch die Geschichte auf Silmar zur Sprache bringen. Haben Sie verstanden?«
    Lichtners Kinn klappte nach unten. »Dann wird es eine Gegenklage geben, Captain. Ich lasse Ihnen das nicht so einfach durchgehen …«
    Tahn trat einen Schritt vor. »Holen Sie eine Bahre. In fünfzehn Minuten will ich Baruch an Bord meines Shuttles haben. Von den medizinischen Möglichkeiten der Hoyer können Sie hier unten ja nur träumen. Also machen Sie schon!«
    »Kommandieren Sie mich nicht herum, Tahn. Sie haben hier keine Befehlsgewalt …«
    Lichtner verstummte plötzlich, als Rachel gelassen ihr Gewehr hob und es genau auf sein Gesicht richtete. Es klickte laut, als sie den Sicherungsflügel umlegte. »Ich glaube, mein Captain hat gerade verlangt, daß Sie ihm seinen Gefangenen überlassen, Major. Ich empfehle Ihnen, das auch zu tun.«
    Lichtners Gesicht verzerrte sich vor Wut, doch er war klug genug, einem seiner Männer zu winken. »Sokal, tun Sie, was er gesagt hat. Ich will mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun haben.« Er wandte sich um und stürmte davon. Seine Wachen folgten ihm.
    Als Rachel und Tahn allein waren, drehte sich der Captain um und meinte: »Lieber Himmel, so langsam gefällt mir die gamantische Dreistigkeit, Lieutenant Eloel. So, jetzt sollten wir uns aber beeilen. Ich weiß nicht, wie lange Lichtner still hält. Möglicherweise funkt er in diesem Moment sogar schon die Magistraten an.«
    »Sagen Sie mir, was ich tun soll.«
    »Wenn die Wachen Baruch auf die Bahre legen, schieben Sie heimlich eine Ihrer Pistolen unter das Laken. Ich bezweifle zwar, daß er die Kraft hat …«
    »Die habe ich«, flüsterte eine schwache Stimme.
    Rachel wirbelte herum. Jeremiels gesundes Auge öffnete sich langsam. Ein Lächeln huschte über Tahns Gesicht. »Hätte ich mir auch denken können«, meinte er.
    Draußen klapperte es. Dann kamen zwei weißgekleidete Männer mit einer Antigrav-Bahre herein. Sie warfen einen Blick auf Tahns finstere Miene und bewegten sich sichtlich schneller. Zweifellos hatte jeder im Umkreis von fünf Meilen seine wutschnaubenden Befehle mitgehört. Jeremiel stöhnte leise, als sie ihn hochhoben und auf die Bahre legten. Tahn schaute sie durchbohrend an und kommandierte: »Sie beide! Kommen Sie mal mit raus.«
    Sobald Tahn mit den Pflegern hinausgegangen war, schob Rachel die Pistole unter das Laken und drückte sie Jeremiel in die Hand. Während draußen Tahns Stimme donnerte, flüsterte sie: »Halten Sie durch. Wir holen Sie jetzt hier heraus.«
    » … Tahn?«
    »Auf unserer Seite.«
    »Hoyer?«
    »In unserer Hand. Halloway führt das Kommando.«
    Jeremiels Auge öffnete sich fragend. Als Rachel bestätigend nickte, huschte ein Lächeln über seine Züge. Erleichtert ließ er den Kopf zurücksinken.
    Tahn marschierte mit den Pflegern wieder herein und deutete auf die Bahre. »Nehmt ihn jetzt. Aber Beeilung!«
    »Ja, Sir«, erwiderte einer der Pfleger, packte die Griffe neben Jeremiels Kopf und schob die Bahre vorsichtig auf den Flur. Sein Kollege ging neben ihm her.
    Als sie das Krankenhaus verließen, erblickten sie Lichtner, der die Arbeiter wütend anbrüllte. »Ihr dreckigen Gamanten! Ihr glaubt wohl, ihr könnt das Geschlecht eurer Kinder vor uns verbergen? Habt ihr gedacht, wir würden das nie nachprüfen? Na, schön, ihr habt es nicht anders gewollt!« Er zog seine Pistole und

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