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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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gekümmert.«
    Sanders, Bakon, Funk und Calas waren herangekommen und bildeten jetzt einen Kreis um die beiden. Die Soldaten beobachteten noch immer sorgfältig den Hangar und hielten ihre Gewehre schußbereit.
    »Es ist schön, Sie wieder bei uns zu haben, Rachel«, sagte Yosef leise und klopfte ihr auf die Schulter. Er schien noch kahler und kleiner zu sein als bei ihrer letzten Begegnung. Funk hingegen schien gewachsen zu sein, und auch sein wirres graues Haar wirkte dichter als sonst. Beide trugen graue Overalls, in denen sie noch älter aussahen, als sie tatsächlich waren.
    Rachel holte tief Luft. »Ich hatte eigentlich gedacht, Jeremiel würde mich hier abholen.« Sie warf Calas einen fragenden Blick zu.
    Er zuckte die Achseln und hob entschuldigend die Hände. »Das dachte ich auch. Vielleicht wurde er irgendwo aufgehalten.«
    »Vermutlich. Nun, er wird sich schon melden. Hat jemand eine Kabine für mich und Sybil vorbereitet?«
    »Das hat einer von den Sicherheitsleuten erledigt«, antwortete ihre Tochter. »Wir haben die Zimmernummer 1901. In dem Raum gibt es einen Automaten, der einen mit Suppe und Getränken bewirft.« Sybil demonstrierte lachend, wie das vor sich ging. Ihr helles Lachen bohrte sich tief in Rachels wunde Seele.
    Sie umarmte ihre Tochter wieder und wischte ihr die Tränen von den Wangen, bevor sie sich erhob. »Mr. Calas, Mr. Funk, ich danke Ihnen, daß Sie sich so um meine Tochter gekümmert haben. Ich werden Ihnen das nie …«
    »Ach, das ist doch nicht der Rede wert«, erwiderte Yosef und schob seine Brille hoch. »Wir sollten jetzt nach drinnen gehen, dort ist es wärmer.«
    Rachel betrachtete den alten Mann prüfend. Die Besorgnis in seinem Gesicht war kaum zu übersehen. Während sie dem Ausgang zustrebten, fragte sie: »Ist die Lage hier wirklich so schlimm?«
    »Ich glaube schon, obwohl Jeremiel solche Dinge nicht in aller Öffentlichkeit bespricht.«
    »Ja, das kann ich mir denken. Hat er inzwischen Kontakt zu seiner Flotte aufgenommen?«
    »Das ist wieder eine andere Geschichte, fürchte ich. Offenbar ist der Funkverkehr zum Erliegen gekommen, soweit es den Untergrund betrifft. Er kann nicht einmal seine Einheiten auf Tikkun erreichen.«
    Rachel ließ sich von Yosef durch einen kleinen Vorraum führen, dann in einen Aufzug und schließlich einen langen, weißen Korridor entlang. Überall liefen Menschen in den unterschiedlichsten Uniformen oder bunt zusammengestellter Kleidung herum. Sanders und Bakon deckten ihnen den Rücken. Sie hielten ihre Gewehre noch immer schußbereit.
    Als sie um eine Ecke bogen, ließ Sybil ihre Mutter los und lief voraus bis zur Kabine 1901. Dort stellte sie sich auf die Zehenspitzen und drückte auf den Türöffner. Die Tür glitt zur Seite und Rachel erhaschte einen Blick auf das schwach erleuchtete Innere.
    »Hier ist es, Mom. Komm her, dann zeige ich dir, wie der Automat funktioniert.« Sybil verschwand im Innern der Kabine.
    Yosef blieb stehen und sagte: »Gehen Sie nur. Sie und Ihre Tochter müssen sich jetzt neu aneinander gewöhnen. Ari und ich haben Kabine 1909. Rufen Sie uns, wenn Sie irgend etwas brauchen.«
    »Das mache ich, Yosef …«
    Aus den Augenwinkeln bemerkte sie sechs Männer, die mit gezogenen Pistolen um die Ecke stürmten. Instinktiv schrie sie: »In Deckung!«
    Funk warf sich auf Calas und riß den alten Mann zu Boden. Das schrille Heulen feuernder Gewehre donnerte durch den Flur, und ein Netz tödlicher Strahlen durchzuckte die Luft. Sanders stürzte mit aufgerissener Kehle zu Boden.
    »Gehen Sie in die Kabine!« brüllte Bakon.
    Rachel versuchte zurückzukriechen, doch Sanders Leiche versperrte ihr den Weg. Sie zog ihre Pistole und feuerte wild auf die Angreifer. Calas und Funk schlüpften in die Kabine. Ein junger Mann mit schütterem braunem Haar rannte vorwärts, sprang über die Leichen und rief: »Du hat den Mashiah getötet! Im Namen von Adom Kemar Tartarus!« Sein Gewehr spie einen purpurroten Strahl aus.
    Bakon stürzte gegen Rachel und drückte sie so fest gegen die Wand, daß sie beinahe ihre Pistole verloren hätte. Aus der Deckung der Leiche heraus feuerte Rachel auf den fanatischen Attentäter und schnitt ihn in zwei Hälften. Der letzte der Angreifer flüchtete lautlos. Aus dem Innern des Zimmers hörte Rachel Sybil schreien. »Mommy? Komm, Ari, wir müssen meiner Mutter helfen!«
    »Sybil, du bleibst brav hier!« antwortete Funk mit strenger Stimme.
    Schwer atmend starrte Rachel auf die zerfetzten Leichen, die

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