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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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befand. Wer immer es wagen sollte, seinen Flugplan ohne entsprechende Rückmeldung abzuändern, mußte mit einem gehörigen Anpfiff durch das Oberkommando rechnen – nur Erinyes kam stets ungeschoren damit durch.
    Abruzzi zögerte. »Nein, wir warten besser noch ab. Laut seinem Einsatzplan ist er in den nächsten Tagen nie weiter als ein paar Flugstunden von uns entfernt. Wir können ihn also jederzeit rufen, falls wir Tahn aus irgendeiner Patsche retten müssen.«
    »Aye, Sir.«
    »In der Zwischenzeit überwachen Sie weiterhin die Hoyer. Ich möchte sofort informiert werden, wenn sie einen Funkspruch abstrahlen. Im Moment sind wir noch zu weit entfernt, als daß sie uns mit ihren Scannern erfassen könnten. Aber sobald wir näher herankommen, nehmen wir einen Kurs, auf dem uns Horebs Sonne Deckung bietet.«
    Abruzzi lehnte sich in seinem Sessel zurück und rieb sich abermals das Kinn. »Wir werden uns erst bemerkbar machen, wenn wir genau wissen, was dort vor sich geht.«
     
    Carey saß reglos im Kommandosessel auf der Brücke. Vor genau vierundzwanzig Stunden hatte Baruch die Hoyer übernommen – doch es kam ihr so vor, als wären Jahrhunderte verstrichen. Ihre purpurne Uniform war zerrissen und blutbefleckt, und ihre Augen blickten müde und glanzlos, als sie ihre Mannschaft betrachtete. Baruch hatte die Schleusen auf Deck zwei vor einer Stunde geöffnet. Nachdem sie wieder geschlossen waren, hatte sie das Deck zusammen mit einem Sicherheitsteam persönlich überprüft. Sie hatten keine Spur der Geheimdienstler mehr gefunden. Dennoch konnte Carey nicht sicher sein, daß nicht doch einige im letzten Moment entkommen waren. Außerdem hatte Baruch die schiffsinterne Kommunikation für sie freigeschaltet, damit sie ihren Teil des Abkommens erfüllen konnte – was sie jedoch bisher noch nicht getan hatte.
    Sie brauchte nicht die Zustimmung der Brückenoffiziere, um der Mannschaft zu befehlen, die Waffen niederzulegen, doch ihre Unterstützung mochte sich als hilfreich erweisen. Bis Tahn das Bewußtsein zurückerlangte, konnte sie jede Hilfe brauchen, die sie kriegen konnte.
    Rich Maceys Wangen waren gerötet, als er vor dem leeren Frontschirm auf und ab ging. Die übrigen sieben Offiziere hockten über die Konsolen gebeugt da. Ihre Mienen verrieten Unsicherheit und Zweifel. Hera trommelte nervös mit einem Stift auf ihr Pult.
    »Wir haben keine andere Wahl«, erklärte Carey.
    »Als aufzugeben?« rief Macey empört. Seine blauen Augen waren weit aufgerissen. »Was, zum Teufel, ist hier eigentlich los? Erst läßt Tahn zu, daß man die Mannschaft abschlachtet, und dann schließen Sie mit Baruch einen Handel ab …«
    »Tahn hat nicht zugelassen, daß man die Mannschaft abschlachtet, Lieutenant«, sagte Carey kalt. »Ich kenne ihn schon doppelt so lange wie Sie, und ich weiß, daß er mehr als einmal sein Leben aufs Spiel gesetzt hat, um die Mannschaft zu retten. Niemand trägt die Schuld daran, daß wir die Hoyer verloren haben. Baruch hat uns ausgetrickst, das ist alles.«
    »Ausgetrickst«, knurrte Macey feindselig. »Klar. Meine Freunde sind tot, Halloway! Ich kann nicht …«
    Er hielt inne, als er sah, wie Hera den Stift fallen ließ, ihr Gesicht in den Händen verbarg und unterdrückt schluchzte. Ihr Ehemann Kevin wurde noch immer vermißt und war höchstwahrscheinlich tot.
    Carey umklammerte die Armlehnen des Sessels. »Ich schlage nicht vor, daß wir aufgeben, Macey. Ich schlage vor, so zu tun, als würden wir kooperieren – was zudem genau Tahns Wünschen entspricht. Wenn Baruch erst überzeugt ist, daß wir uns friedlich mit der Situation abgefunden haben, können wir uns reorganisieren. Und sobald Tahn wieder auf den Beinen ist …«
    »Was?« rief Macey empört. »Nach allem, was geschehen ist, wie sollen wir ihm da jemals wieder vertrauen? Ich jedenfalls habe kein Vertrauen mehr zu ihm.«
    Carey betrachtete die Gesichter der übrigen Brückenoffiziere. Ein paar schauten weg und versuchten zu verbergen, daß sie mit Macey übereinstimmten. Andere erwiderten ihren Blick ganz offen und bekundeten so, daß sie letzten Endes doch loyal zu ihr und Tahn standen. Doch wie sah das Verhältnis aus? Was würde herauskommen, wenn sie über die Frage abstimmen ließe? Spielt doch gar keine Rolle. Du wirst der Mannschaft so oder so befehlen, die Waffen niederzulegen. Dir bleibt gar keine andere Wahl. Wenn du den Vertrag mit Baruch brichst, muß er nichts weiter tun, als die Sauerstoffversorgung der Brücke

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