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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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es ein Mensch, der sich über ihn beugte und nach seinem Puls fühlte.
    »Sie kommen wieder in Ordnung«, sagte eine Stimme, die zu der Gestalt zu gehören schien, und Ben-Neser wurde ohnmächtig, bevor er sagen konnte, wie sehr er das bezweifelte.

8
    Das Zimmer, in das Evira sie führte, befand sich in einer Mietskaserne, die nahe genug am Flohmarkt lag, daß sie das ständige Plärren der Sirenen der eintreffenden Rettungsfahrzeuge hören konnten. Es war nur spärlich eingerichtet: ein Einzelbett, zwei Stühle mit fleckigen Polstern, ein Kühlschrank, ein Ofen, ein kleiner Küchentisch, ein Waschbecken. Die sanitären Anlagen im Gebäude waren auf zwei Einrichtungen pro Etage beschränkt, eine für jedes Geschlecht.
    Evira schloß die Tür hinter ihnen ab.
    »Wir haben nur wenig Zeit«, sagte sie. »Ich muß bald aufbrechen. Nach Teheran. Um mir Hassani zu holen.«
    Evira setzte sich auf den Stuhl neben dem Fenster, Blaine nahm den fleckigen, rostbraunen ihr gegenüber. Irgendwann einmal, so vermutete er, hatte der Stoff wahrscheinlich übereingestimmt, doch nun war ein Stuhl von der Sonne ausgebleicht, während der andere einen Rest seiner ursprünglichen Farbe behalten hatte.
    »Wenn der Mossad hinter Ihnen her ist, Lady«, erwiderte er, »können Sie von Glück sprechen, dieses Land überhaupt noch einmal zu verlassen.«
    Sie zuckte die Achseln. »Um den Mossad mache ich mir weniger Gedanken als um Rasin. Er muß diese falschen Soldaten geschickt haben. Er hat meine Organisation tiefer unterwandert, als ich dachte.«
    »Wovon sprechen Sie?«
    »Er hat mich durch Sie gefunden.«
    »Dann haben Sie ein zweischneidiges Problem: Rasin und den Mossad. Damit wird das auch zu meinem Problem.«
    »Ja, aber es wird einige Zeit dauern, bis sich das Chaos auf dem Marktplatz gelegt hat. Das wird uns die Zeit geben, die wir brauchen.«
    »Ihnen vielleicht, aber was ist mit mir? Wenn dieser Einarmige mich nicht auf der Stelle erkannt hat, wird er ein Phantombild von mir anfertigen lassen. Hier gibt es eine Menge Akten über mich. Sie haben die meisten davon gelesen, wissen Sie noch?«
    »Ich sage Ihnen, was Sie wissen müssen. Sie müssen schnell handeln …«
    »Tut mir leid, Lady, so einfach ist das nicht. Das war nicht Teil unseres Handels. Wenn die Israelis mich erwischen, ist mein Sohn in den Arsch gekniffen …«
    »Sie werden das Land verlassen haben, bevor man überhaupt nach Ihnen sucht.«
    »Sie haben mich nicht zu Ende sprechen lassen. Sie haben gerade selbst eingestanden, daß Ihre Organisation tiefer unterwandert ist, als Sie dachten. Wie tief? Vielleicht sogar bis zu Fett hin? Sie haben gesagt, die Soldaten hätten Sie durch mich gefunden. Denken Sie doch mal nach! Was ist, falls Fett für Rasin arbeitet? Was, falls er die ganze Sache arrangiert hat, um Sie an die Oberfläche zu spülen?«
    Sie sah ihn an, erwiderte aber nichts darauf.
    »Dann hielte Rasin meinen Sohn als Geisel, nicht Sie.«
    Sie dachte schnell nach. »Fett hat den Jungen noch. Ich weiß, wo er ist. Ich treffe alle nötigen Vorkehrungen. Ihm wird nichts passieren. Ich verspreche es Ihnen.«
    »Und das soll mir genügen? Wenn Sie den Jungen nicht haben, besteht für mich kein Grund, mich mit Ihnen abzugeben.«
    »Aber falls Sie recht haben sollten, bin ich die einzige, die Ihnen helfen kann, ihn zurückzubekommen. Das wissen Sie ganz genau. Ich habe gelernt, niemandem zu vertrauen, genau wie Sie. Fett weiß nicht, daß ich ihn beobachten lasse. Ich kann den Jungen von ihm wegschaffen lassen. Sie müssen mir glauben.«
    »Ich will gern glauben, daß Sie es versuchen werden, aber das heißt nicht viel, solange diese beiden mordlüsternen Frauen noch durch die Gegend laufen, die vielleicht für Rasin arbeiten. Wir ziehen die Sache also folgendermaßen auf. Ich schicke einem alten Freund von mir in den Staaten eine Nachricht und erkläre ihm, was hier vor sich geht. Falls mir etwas zustoßen sollte und der Junge nicht wieder in Reading auftaucht, wird er sich an Ihre Fersen heften. Er wird Ihre gesamte Organisation ausschalten. Diesen Mann würde ich nicht auf meinen schlimmsten Feind hetzen … wohl aber auf eine Bande von Kindesentführern.«
    »Ist er so gut?«
    »Lady, im Vergleich zu ihm bin ich ein grüner Junge.«
    Sie nickte; ihr war gerade etwas anderes in den Sinn gekommen. »Hätte er wie Sie auch alles riskiert, um diesen Einarmigen zu retten?«
    »Ja, und er hätte dabei nicht so viele Kugeln benötigt wie ich.«
    »Das war ein

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