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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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wie nie in der Öffentlichkeit zeigt und über den praktisch nichts bekannt ist.«
    »Wir wissen so einiges. Genug. Die Untergrundbewegung in Teheran ist klein, aber gut organisiert. Sie wird mir helfen.«
    »Ihn zu töten, bedeutet mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Ihren Tod.«
    Sie erwiderte seinen gefühllosen Blick. »Würden Sie nicht dasselbe tun, wenn Sie sich in meiner Lage befänden?«
    »Ich bin mir noch nicht ganz sicher, in welcher Lage ich mich befinde.«
    »Ich bin Araberin, und Hassani Araber. Ist es das?«
    »Keineswegs.«
    »Doch, Blaine McCracken, und das wissen Sie auch. Ja, ich bin Araberin, und niemand wünscht sich ein palästinensisches Heimatland mehr als ich. Ich habe den größten Teil meines Lebens auf dieses Ziel hingearbeitet.« Ihre Stimme klang plötzlich belegt. »Als die Soldaten kamen und … Nun, das spielt jetzt keine Rolle. Hassani spricht mit einer Sprache des Todes und der Gewalt zu meinem Volk. Er predigt die Gewalt, lebt sie geradezu. Wenn wir dieses Dogma akzeptieren, kann es selbst mit einem Heimatland niemals Frieden geben. Die Palästinenser müssen bekommen, was sie verdient haben, doch Männer wie Hassani werden es uns niemals geben. Für sie sind wir nur Werkzeuge, die sie benutzen, um ihre eigenen Ziele zu erreichen.«
    »Abgesehen davon, daß es auch einen Yosef Rasin gibt«, erwiderte McCracken. »Hassani kann Ihren Traum von der einen Seite töten, Rasin von der anderen. Ein paar Fanatiker aus feindlichen Lagern streben dasselbe Ziel an.«
    »Sie werden ihn finden. Sie werden ihn aufhalten.«
    Blaine hätte beinahe gelacht. »Sie überschätzen mich.«
    »Nein«, gab Evira wie aus der Pistole geschossen zurück. »Ich habe Ihre Karriere verfolgt, geradezu studiert. Sie werden von Idealen getrieben, und wenn die auf dem Spiel stehen, kann Sie nichts aufhalten. Ich … eifere dem nach. Von Anfang an. Ich habe mir all Ihre Akten besorgt. Ich habe alles gelesen, was der israelische und der ägyptische Geheimdienst über Sie wissen.«
    »Hauptsächlich Lügen und Übertreibungen.«
    »Ich hoffe um Ihres Sohnes willen, daß das nicht wahr ist.«
    Als Colonel Ben-Neser bis fünf gezählt hatte, sah er, wie zwei Jeeps, beide vollbesetzt mit israelischen Soldaten, am Oley Tsiyon, wo sich der Flohmarkt nach links in eine Gasse erstreckte, am Straßenrand hielten.
    »Position halten!« befahl er seinen Männern. Da diese Mission nicht gebilligt war, war das Gebiet auch nicht abgeschottet worden. Die Armee hatte keine Ahnung, was hier vor sich ging. »Ari, bitte melden«, bellte er in sein Walkie-talkie.
    »Ich höre Sie, Sir.«
    »Sehen Sie es auch?«
    »Eine Routinepatrouille.«
    »Außerplanmäßig, verdammt! Ich habe die Einsatzbücher überprüft.«
    »Sie sind hier, Commander. Wir müssen abbrechen.«
    »Nein! Das können wir nicht. Dann verlieren wir Evira vielleicht für immer!«
    »Also, Sir?«
    Ben-Neser beobachtete, wie die Soldaten aus den Jeeps stiegen und sich gemächlich streckten. Ihre automatischen Gewehre hielten sie für den Notfall jedoch in Reichweite.
    »Gehen Sie zu ihnen«, befahl der Colonel. »Gehen Sie zu ihnen und identifizieren Sie sich. Aber unauffällig. Niemand darf merken, was vor sich geht. Sagen Sie ihnen, sie sollen zum Teufel noch mal verschwinden.«
    »Es sind Soldaten. Sie könnten Fragen stellen.«
    »Nicht dem Mossad. Dem Mossad werden sie keine Fragen stellen.« Ben-Neser schwang sein Fernglas schnell zu dem Andenkenladen zurück. »Gehen Sie zu ihnen, Ari. Tun Sie, was ich sage.«
    Sekunden später tauchte Ari aus einem zentral gelegenen Juweliergeschäft auf. Er bahnte sich den Weg über den Bürgersteig, auf dem sich die Menschen drängten, auf die Soldaten zu, die sich gerade von ihren Jeeps zu entfernen begannen. Er trat an den Offizier heran, der die Mütze des Gruppenführers trug. Ari lächelte, ganz wie ein Tourist, das Hemd aus der Hose, der Gang schlacksig. Ben-Neser sah, wie Ari sich identifizierte, als die beiden kaum einen Meter voneinander entfernt waren, und der Offizier seinen Anweisungen nachzukommen schien. Er hob eine Hand, und die Soldaten hielten in ihrem Vormarsch auf den Platz inne.
    Na also, verdammt, na also!
    Der Offizier drehte sich langsam um. Ben-Neser wollte sich schon entspannen, als der Offizier plötzlich herumwirbelte, Kampfstellung einnahm und das Gewehr genau auf Ari richtete. Die kurzen Salven klangen wie Hammerschläge auf Nägel, und Aris Körper wurde zurückgeworfen. Blut schoß aus den

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