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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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und richtete sich auf dem Ellbogen über zwei Touristen auf, die beide dem Tode nahe waren. Er schoß ein volles Magazin ab, während die falschen Soldaten die beiden Agenten auf dem Platz und einen dritten niedermähten, der um die Ecke des letzten Gebäudes am Platz gelaufen kam. Damit war Ben-Neser als letzter übrig.
    »Ihr Arschlöcher!« schrie er, während er auf die Füße sprang und ein neues Magazin einlegte. Er stürmte vor, rannte durch den Rest der Menge, und die Pistole schien in seiner Hand zu glühen.
    Er fühlte einen heißen Schmerz in dem Arm, der nicht mehr vorhanden war, und einen Augenblick lang erinnerte er sich an den Tag auf der Westbank, da er ihn verloren hatte. Der Phantomschmerz wurde von der gleichen Qual ersetzt, die er empfunden hatte, als die Granate in seiner Hand explodierte, und erneut stürzte er ins Nichts. Doch diesmal würde ihn nichts mehr herausziehen.
    Evira und Blaine hatten vorgehabt, sich vor dem Laden nach links zu wenden und in dem Chaos zu verschwinden. Doch plötzlich standen sie unmittelbar vor einem Mann, der, eine Pistole schwingend, durch die Menge auf sie zukam.
    »Der Mossad!« schrie Evira, und augenblicklich wirbelten sie herum und stießen in das Zentrum des Chaos vor, das sich auf dem Marktplatz ausgebreitet hatte.
    Die Panik trieb die Menschen in alle Richtungen auseinander, und die beiden ließen sich mitreißen. Überall auf der Straße lagen Waren, die die Händler auf ihrer heillosen Flucht im Stich gelassen hatten, und einigen Passanten gelang es tatsächlich noch, sich zu bücken und den einen oder anderen reizvollen Gegenstand aufzuheben. Die Beweglichkeit der Menge wurde weiterhin durch Dutzende von Wagen eingeschränkt, die die Straße verstopften. Zahlreiche Fenster und Windschutzscheiben waren von Kugeln durchsiebt worden, und die meisten Fahrer kauerten sich aus nackter Angst um ihr Leben unter ihre Armaturenbretter.
    Als die Soldaten das Feuer plötzlich und unerwartet auf die Menge richteten, warfen sich Blaine und Evira gemeinsam zu Boden.
    »Was zum Teufel hat das zu bedeuten?« brüllte Blaine außer sich vor Wut und umklammerte die Beretta, die Evira ihm gegeben hatte.
    »Das sind keine Soldaten!«
    »Das merke ich auch! Aber wer sind sie dann? Wer?«
    »Keine Ahnung!«
    Kugeln schlugen weiterhin über ihnen ein, während hinter ihnen der Mossad-Agent, vor dem sie geflohen waren, geradewegs auf die Soldaten zulief. Er schoß zwar noch immer, doch sein Magazin war schon längst leer. Im selben Augenblick, da er von den Kugeln zurückgeworfen wurde, erhob sich auf der anderen Straßenseite ein Schrei.
    »Ihr Arschlöcher!.«
    Ein einarmiger Mann stürmte auf die letzten drei Soldaten zu. Es gelang ihm, sechs Schüsse abzugeben, bevor ihn eine Kugel zu Boden warf. Beim Sturz verlor er seine Pistole, doch irgendwie brachte er noch die Kraft auf, zu ihr zu kriechen, während die uniformierten Gestalten ihre Deckung verließen, um ihn zu erledigen.
    »Kommen Sie!« drängte Evira und zerrte an McCrackens Arm. »Jetzt können wir von hier verschwinden!«
    »Noch nicht«, war alles, was Blaine sagte, während er sich losriß und auf die Straße kroch.
    Colonel Yuri Ben-Neser wußte, daß er tot war. Wie in Zeitlupe sah er, wie die drei uniformierten Gestalten ausschwärmten und ihre Gewehre auf ihn richteten. Er würde nicht die Augen schließen, würde nicht abwarten, bis sie ihn töteten. Die Pistole lag ein Stück außerhalb seiner Reichweite, und er robbte darauf zu, wobei bei jeder Bewegung über den Bürgersteig Schmerz in seiner Schulter explodierte.
    Seine Finger berührten gerade den schweißnassen Griff der Pistole, als sein Blick auf eine Gestalt fiel, die sich schemenhaft unmittelbar vor ihm und direkt neben den drei uniformierten Soldaten erhob.
    Das ist keiner meiner Agenten, dachte Ben-Neser, während der Mann seine Pistole in Anschlag brachte und das Feuer auf die drei falschen Soldaten eröffnete. Sie wollten es erwidern, doch da war der Mann schon wieder in Bewegung. Er sprang zur Seite, warf sich zu Boden und rollte sich ab, ohne sein Feuer einzustellen.
    Seine Kugeln schienen die falschen Soldaten alle auf einmal, fast gleichzeitig, zu treffen. Er schoß weiter, bis sie zusammenbrachen, und nicht mehr als ein oder zwei seiner Schüsse hatten das Ziel verfehlt.
    Ben-Neser glaubte zu träumen; oder vielleicht war ein Schutzengel auf die Erde geschickt worden, um ihn zu retten. Kein Mensch konnte so genau schießen. Und doch war

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