Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
hinaus, daß ein paar bescheuerte Cowboys eine Herde von alten Männern zusammengetrieben haben.«
    Blaine schob seinen Gefangenen die Straße entlang, und Wareagle trat auf die andere Seite des Mannes.
    »Das ist eine Einrichtung der amerikanischen Regierung, Mister. Ich weiß nicht, wer oder was Sie sind, aber Sie stecken viel tiefer in der Scheiße als ich, und es wird von Sekunde zu Sekunde schlimmer für Sie.«
    Sie hatten die Buchhandlung erreicht. Ein kurzer Stoß von Wareagles Schulter, und die abgeschlossene Tür schwang auf. Blaine drängte den Pistolenhelden hinein und übergab ihn dann der Obhut des großen Indianers. Wareagle legte ihm mit einem Griff, der ihm praktisch die Luft abschnürte, den Arm um den Hals.
    »Ich habe einen schlechten Tag gehabt«, sagte Blaine zu dem Mann, der sich auf Zehenspitzen erhoben hatte, um den Druck zu lindern, der auf seine Kehle ausgeübt wurde. »Eigentlich war sogar die ganze Woche ziemlich beschissen, und mir ist es scheißegal, ob der Indianer Ihnen den Hals bricht oder nicht. Was er natürlich nur tun wird, wenn Sie uns nicht sagen, was wir wissen wollen.«
    Der Mann mit dem eisigen Blick rang nach Atem, und brauner Tabaksaft tropfte auf sein weißes Cowboyhemd.
    »Damit kommen Sie nie durch.«
    »Ein interessantes Klischee. Leider trifft es nicht zu. Wir suchen nach einem gewissen Hans Bachmann. War früher mal ein deutscher Wissenschaftler, bis er sich dann in dieser Klapsmühle niederließ.«
    Wareagle ließ den Mann etwas zu Atem kommen. »Keine Namen, jedenfalls keine echten. Die echten Namen verrät man uns nie.«
    »Unser Mann sitzt in einem Rollstuhl«, erklärte Blaine und rief sich Bart Joyces Beschreibung des Mannes in Erinnerung zurück, der das Einladen der Kanister an Bord der Indianapolis überwacht hatte.
    »Hier haben wir jede Menge Leute im Rollstuhl, Mister.«
    »Unser Mann ist schon in einem gekommen. Und er spricht mit deutlichem deutschen Akzent. Kennen Sie ihn?«
    »Nein.«
    »Sie lügen. Ich kann es an Ihren Augen sehen. Schauen Sie, mein Freund, es ist ein neuer Sheriff in der Stadt, und er wird Ihnen das Genick brechen. Ihre letzte Chance. Kennen Sie ihn?«
    Wareagle verstärkte den Druck und hob den Mann vom Boden hoch.
    »Ja! Ja!«
    Johnny lockerte den Griff wieder und ließ den Mann ein Stück hinab.
    »Er wohnt in Nummer Neunundvierzig«, sagte der Deputy. »Aber er kommt so gut wie nie raus. Bleibt ganz für sich allein.«
    »Sehr schön.«
    »Ganz und gar nicht. Sie verschwenden Ihre Zeit, wenn Sie hoffen, von ihm etwas zu erfahren. Der Mann hat völlig den Verstand verloren. Die meiste Zeit über weiß er nicht mal, wer er ist.«
    »Dann werden wir seinem Gedächtnis wohl auf die Sprünge helfen müssen«, sagte McCracken.
    Er nickte Wareagle zu, und der Indianer vergrößerte den Druck, bis der Deputy das Bewußtsein verlor.
    »Müssen wir ihn fesseln, Indianer?«
    »Nur, wenn wir vorhaben, nach Mondaufgang noch hier zu sein, Blainey.«
    Das Haus mit der Nummer neunundvierzig befand sich im nördlichen Teil des O.K.-Corral, ein ganzes Stück entfernt von den Geschäften und den Parks, in denen den ganzen Tag über alte Menschen im Schatten der Bäume saßen. Es sah – genau wie die anderen in seiner Nähe – aus wie ein Blockhaus, womit der Eindruck einer alten Westernstadt aufrechterhalten wurde. McCracken hatte festgestellt, daß sich die meisten Bewohner des Ortes für sich hielten, wenngleich es dafür keine Bestimmungen zu geben schien. Auf ihrem Weg durch die Stadt sahen er und Wareagle kaum Menschen, die sich zu Gruppen zusammenfanden. Es hatte den Anschein, als wollten die Bewohner sich für den Rest des Lebens starrköpfig an die Geheimnisse klammern, die sie hierhergebracht hatten. Vielleicht bestand in dem Festhalten an diesen Geheimnissen, koste es auch, was es wolle, die einzige Möglichkeit, die Vergangenheit, die wie Staub vom Wind ihrer Erinnerungen verweht wurde, einigermaßen im Griff zu halten. Es gab kaum ein Geräusch in der Ortschaft, einmal abgesehen von einem gelegentlichen Jeep auf Streifenfahrt oder den Kirchturmglocken, die jede Viertelstunde schlugen.
    Blaine vergewisserte sich, daß niemand in der Nähe war, bevor er und Wareagle sich der Tür mit den Ziffern 49 darauf näherten. Sie hatten nicht die geringste Vorstellung, was sie dahinter erwartete, und konnten nur hoffen, daß Hans Bachmann noch so weit bei Sinnen war, daß er ihnen das letzte Stück des Rätsels liefern konnte, das 1945 mit dem

Weitere Kostenlose Bücher