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Die Gang: Roman (German Edition)

Die Gang: Roman (German Edition)

Titel: Die Gang: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Rücken.
    »Wenn es so wichtig für dich ist«, sagte sie. Ihre Stimme klang gedämpft, aber Jeremy konnte hören, wie sie zitterte. Er lockerte den Griff, mit dem er das Kissen hielt, ließ es aber immer noch auf dem Kopf liegen. »Ich will dich nicht davon abhalten, dich mit einem hübschen Mädchen zu einem Picknick zu treffen. Ich war auch mal jung. Ich verstehe diese Dinge.«
    »Es tut mir leid«, sagte er. »Ich hätte nicht … schreien und durchdrehen sollen.«
    »Das stimmt, das hättest du nicht tun sollen. Aber ich glaube, ich war auch ein bisschen zu streng. Du musst allerdings bestraft werden. Ich werde dein Taschengeld zwei Wochen lang einbehalten – und du musst das Geschirr vom Abendessen spülen.«
    »Für wie lange?«, murmelte er.
    »Auch für zwei Wochen.«
    »Das ist ganz schön hart.«
    Er hörte, wie sie lachte. Sie gab ihm einen Klaps auf den Po, und er spürte, wie die Matratze wieder wackelte. Er rollte sich herum und sah, wie sie zur Tür ging. Sie sah ihn an. Ihre Augen waren rot, ihre Wangen feucht. »Danke, Mom«, sagte Jeremy.
    »Auch wenn wir ab und zu unsere Schwierigkeiten haben, Schatz, ich habe dich sehr lieb. Glaube nie, ich würde dich nicht lieben.«
    »Ich weiß. Ich hab dich auch lieb.«
    »Du machst dich besser auf den Weg. Du willst doch Shiner nicht warten lassen.«
    Er küsste Robin zärtlich auf den Mund. »Ich wünschte, ich könnte hierbleiben«, flüsterte er.
    »Ich auch. Aber ich will nicht, dass du zu spät kommst.«
    »Wir haben ja noch heute Abend. Und morgen und übermorgen.«
    »Du wirst bald genug von mir haben.«
    »Ganz bestimmt nicht. Nie.« Nate küsste wieder ihren Mund und lehnte sich nach hinten, küsste ihr Kinn, die Seite ihres Halses. Sein Penis glitt aus ihr heraus. Sie empfand das als einen Verlust, es gab ihr ein leeres Gefühl. Er küsste ihre Brustwarzen, ihr Brustbein, ihren Bauch. Dann, als er über ihr kniete, blickte er verwundert und traurig auf sie herab.
    Robin verschränkte die Hände unter ihrem Kopf. Sie hob die Knie an und drückte sie sanft an seine Seiten.
    »Es ist mir nie … nie so mit einem Mädchen gegangen«, sagte er. Er streichelte ihre Oberschenkel. »Was ist so anders an dir?«
    »Vielleicht bin ich leicht zu haben?«
    »Bist du das?«
    »Nein. Nur für dich.«
    »Ich glaube, ich bin in dich verliebt. Es ist nicht wegen … dem, was wir getan haben. Ich war schon vorher in dich verliebt.«
    »Ich war auch in dich verliebt. Und bin es jetzt noch mehr.«
    »Ich auch.« Er legte seine Hände auf ihre Knie. »Ich wünsche nur, ich könnte hierbleiben.«
    »Ich werde mit dir gehen.«
    »Nein. Bleib hier und nimm dein Bad.« Er lächelte. »Jetzt wirst du es wirklich brauchen.« Er tätschelte ihre Knie und stieg aus dem Bett.
    Robin rollte sich auf die Seite. Sie beobachtete ihn, wie er sich bückte und seine Unterwäsche aufhob. Sein Körper war schlank und muskulös, seine Haut tief gebräunt bis auf die Stellen, wo die Shorts die Sonne ferngehalten hatten.
    Als er in seine Jeans schlüpfte, stand Robin vom Bett auf. Sie setzte sich auf die Kante, die Füße auf dem Teppich, und sah zu, wie Nate T-Shirt, Socken und Tennisschuhe anzog. Es war merkwürdig, nackt zu sein, wenn er angezogen war. Aber nicht unangenehm.
    Sie stand auf, und er kam zu ihr. Er legte seine Hände auf ihre Hüften und blickte ihr in die Augen. »Ich sehe dich in einer Stunde oder so«, sagte er. »Komm einfach in die Passage, wenn du hier fertig bist.«
    »Ich beeile mich. Ich vermisse dich jetzt schon.« Sie legte die Arme um ihn, drückte ihn fest an sich und küsste ihn.
    Jeremy fuhr mit dem Rad dicht am Randstein entlang, ziemlich langsam, weil die Anstrengung des Pedaletretens die Kopfschmerzen wieder verstärkte. Er fühlte sich aber schon wesentlich besser. Die saubere, frische Luft tat ihm gut.
    Und die Aussicht, in Funland eine Waffeltüte zu essen. Er hatte zwar noch nie einen Kater gehabt, aber er nahm an, dass Eis die Flammen in seinem Magen ersticken könnte.
    Er erinnerte sich, wie er den Rest seiner Waffeltüte nach Tanya geworfen hatte, das Zeug von ihrem Bein weggewischt und dabei auch in ihre Shorts gegriffen hatte, und dann dachte er an die Szene von gestern Abend in ihrem Schlafzimmer. Die Erinnerung ließ sein Herz rasen, und wieder schoss heißer Schmerz durch seinen Kopf.
    Denk nicht daran, sagte er sich.
    Aber jetzt konnte er die Gedanken nicht mehr zurückdrängen.
    Die Bilder nahmen Jeremy den Atem, ließen sein Herz so heftig

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