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Die Gartenparty

Die Gartenparty

Titel: Die Gartenparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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Bitte, erlaube es mir. Hast du jemals darüber nachgedacht, warum Lila und ich vor einem Jahr hierhergezogen sind?«
    Nancy lehnte sich zurück. »Ihr seid gekommen, weil du die Firma des alten Mr. Campbell übernommen hast, nicht wahr? Ich hörte, daß du sie kurz vor seinem Tode gekauft hast.«
    »Nein, in Wahrheit dachte ich, wir könnten hier, in der Kleinstadt, noch einmal von vorne anfangen, Lila und ich. Sie hatte etwa tausend Dollar Schulden gemacht, die ich nicht bezahlen konnte, trotz meines guten Einkommens. Ich dachte, hier würde sie vielleicht anders werden. Aber sie ist nicht anders geworden. Ich habe erst die Hälfte der Schulden in Kansas City abgezahlt, und schon wieder stürzt sie mich bis an den Hals in neue Schulden. Ich weiß nicht mehr aus noch ein, Nancy. Vielleicht schmeiße ich eines Tages alles hin und verschwinde.«
    »Weglaufen nützt nichts, Larry.« Nancy fühlte sich äußerst unbehaglich.
    »Ich weiß nicht recht. Nette Nachbarn habt ihr, Nancy.«
    »Jawohl, genau das finden wir auch, David und ich«, murmelte Nancy hilflos.
    »Das kommt, weil ihr die Wahrheit nicht kanntet und sie vermutlich auch nicht geglaubt hättet, wenn sie euch jemand gesagt hätte. Trotzdem, vielen Dank.«
    »Jawohl, Nancy«, kam plötzlich Lilas Stimme hinter der Bank hervor. »Nett von dir, das zu sagen. Larry, Liebling, bist du Nancy mit deinen betrunkenen Phantastereien auf die Nerven gefallen? Was treibt dich nur immer, solche monströsen Lügengeschichten zu erzählen, wenn du blau bist?«
    Nancy fuhr hoch, erschreckt und beschämt. Lila Connor betrachtete ihren Mann mit eigenartigem Lächeln. Jack Richmond, der neben ihr stand, trug seine Berufsmiene zur Schau, als befinde er sich in seiner Praxis. Larry zuckte nur die Achseln; er wandte noch nicht einmal den Kopf.
    »Mußt du dich unbedingt so heranschleichen, Lila? Ich habe Nancy gerade erzählt, was für eine Psychopathin du bist.«
    »Ja, das hörte ich. Nancy, du darfst ihm das nicht übelnehmen. Er sagt alles mögliche, wenn er damit das Mitgefühl einer netten, kleinen Frau erringen kann.«
    »Ach, laßt doch«, sagte Jack Richmond. »Kommt, holt euch noch ein Bier.«
    »Lieber nicht«, sagte Lila. »Ich glaube, wir gehen besser nach Hause. Meinst du nicht, daß es besser ist, wenn wir jetzt nach Hause gehen, Larry?«
    »Ja, natürlich.« Larry erhob sich seufzend, die personifizierte Niederlage, als habe er verloren, verloren und noch mal verloren. »Gute Nacht, Nancy. Gute Nacht, Jack. Das nächstemal paß besser auf, wen du dir einlädst, Jack.«
    Er ging davon, in die Dunkelheit hinter der Terrasse hinein, auf sein Haus zu. Lila Connor stieß ein kurzes, hartes Lachen aus. Sie schien etwas sagen zu wollen, doch dann hob sie die Arme, ließ sie wieder fallen und ging ihrem Mann nach.
    »Tja«, sagte Jack, »immer dasselbe mit den beiden. Worum, in aller Welt, hat sich’s denn eigentlich gedreht, Nancy? Ich hab’ nur die letzten Worte mitgekriegt.«
    »Ich möchte lieber nicht darüber sprechen, Jack.«
    »Recht hast du«, stimmte der Doktor sofort zu. »Komm, sehen wir nach, ob wir nicht noch mehr Feuer löschen müssen, Nancy. Ich glaube, Mae macht Stanley mal wieder das Leben schwer.«
    Doch Mae und Stanley Walters befanden sich zur – willkommenen – Abwechslung einmal im Waffenstillstand, und bald sagten, ohne daß sich weitere Zwischenfälle ereigneten, die Walters gute Nacht und gingen über das Gäßchen nach Hause. Jack und David tranken noch ein letztes Bier, während Nancy Vera half, die Terrasse aufzuräumen. Dann verabschiedeten sich auch Nancy und David. Sie nahmen wieder ihren Weg durch den Connorschen Garten. Obgleich es noch zeitig war, kaum elf Uhr, sahen sie nur noch ein Licht im Connorschen Haus; es kam aus einem Zimmer im ersten Stock.

3
    »Liebling«, sagte Nancy Howell, »was hältst du eigentlich von Lila?«
    »Sie ist schön, sexy und entzückend ungeniert«, sagte David Howell. »Das habe ich heute abend hinter einem Spiräengebüsch feststellen können. Das mit der Ungeniertheit, meine ich.«
    David lag auf der Seite, mit dem Rücken zu Nancy, die in einem blaßgelben Nachthemd auf der anderen Bettkante saß. Den einzigen, schwachen Lichtschein warf die Nachttischlampe, denn David wollte schlafen, und darum hatte er Nancy auf ihre Frage auch so eine Antwort gegeben. Sie hatte sie zum Schweigen bringen und im Grunde nichts anderes heißen sollen als: >Hör um Gottes willen auf zu quatschen, mach das Licht aus und

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