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Die Gartenparty

Die Gartenparty

Titel: Die Gartenparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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dosierten Mischung von Gin und Zärtlichkeit bedurfte, um ihn wieder freundlich zu stimmen.
    Nachdem sie diesen Entschluß gefaßt hatte, erhob sich Nancy und zog mechanisch ihre Shorts herunter, die an der feuchten Haut der Schenkel klebten. Sie ließ Eiswürfel in ein hohes Glas fallen und füllte mit Gin und Tonic auf. Dann ging sie hinaus in den kleinen Flur und die Treppe hinauf ins Schlafzimmer.
    Hier war es kühl, ein wohltuender Gegensatz zu den übrigen Räumen des Hauses, und hier merkte sie erst richtig, wie feucht ihre Bluse und die Shorts waren. Sie mußte unbedingt duschen. Also stellte sie ihr Glas auf das Nachttischchen, zog Shorts und Bluse aus und ging ins Badezimmer. Wohlig dehnte sie sich unter der warmen Brause und stellte dann kurz entschlossen auf kalt. Voll Vergnügen drehte und wand sie sich unter dem nadelscharfen Strahl.
    Wieder im Schlafzimmer, betrachtete sich Nancy eingehend in dem hohen Spiegel, der innen an der Schranktür angebracht war. Was sie sah, gefiel ihr. Es war bestimmt nicht schlechter als das, was Lila Connor unter den gleichen Umständen zu sehen bekommen hätte… Mit einem kleinen Lächeln dachte sie, daß die zwei hellen Streifen oben und unten einfach schamlos wirkten. Zu schade, daß man sich nirgends ganz nackt sonnen konnte. Ja, sogar so weit mußte man mit den Konzessionen an das Schamgefühl der Nachbarn gehen, daß man zweiteilige Badeanzüge trug, statt richtige Bikinis. Mae Walters, zum Beispiel, war überhaupt gegen Bikinis, besonders wenn ihr Stanley in der Nähe war. Mehr als einmal hatte sie in Gegenwart von Nancy und Lila gesagt, daß sie klare, weiße Haut >so viel attraktiver< fände als sonnverbrannte. Außerdem trockne die Sonne die Haut nur aus und verursache frühzeitig Falten. Abermals lächelte Nancy ihrem faltenlosen Spiegelbild zu.
    Sie fühlte sich jetzt kühl und sauber. Sie ging zum Bett, hockte sich auf den Rand und nahm ihr Glas. Langsam trank sie es aus; ihre Gedanken weilten voller Vorfreude beim heutigen Abend. Jack und Vera Richmond hatten die Howells, die Connors und die Walters’ zu einer Spießbratenparty im Garten eingeladen, und das bedeutete, daß sie heute einmal von der lästigen Pflicht, in der heißen Küche das Abendbrot machen zu müssen, befreit war, oder günstigstenfalls vom sorgfältigen Prüfen des Budgets im Hinblick darauf, ob man sich vielleicht ein Essen im Restaurant leisten könne. Die Richmonds bewohnten ein Ranch-Style-Haus auf der anderen Seite des Connorschen Grundstücks; Jack Richmond war Arzt, und das war ein noch lukrativerer Beruf als Wirtschaftsprüfer. Doch Jack und Vera waren schlichte, natürliche Menschen und gute Gesellschafter. Sie fühlten sich überall wohl. Sie waren etwa zehn Jahre älter als die Howells, die Walters’ und die Connors, die alle bis jetzt höchstens zweimal und mindestens einmal gewählt hatten.
    Nach und nach war der Gin-Tonic schluckweise in Nancys Magen gelandet und begann dortselbst Wärme auszustrahlen. Sie setzte das Glas auf dem Nachttischchen ab und warf sich aufs Bett.
    Sie wünschte, David käme nach Hause. Doch er hatte gesagt, fünf Uhr, und jetzt war es erst halb vier. Anderthalb Stunden sind eine lange Zeit für eine junge Frau, die untätig auf dem Bett liegt und sich nach ihrem Ehemann sehnt, dachte Nancy träge, und das nächste, das ihr zu Bewußtsein kam, war, daß sie die Augen aufschlug, und ER saß da, auf dem Bettrand, in die Betrachtung ihres Nabels versunken.
    »Liebling«, hauchte sie ihm ins Ohr. »Endlich bist du da.«
    »Ja«, sagte er und streichelte sie. »Alle beide sind wir da.«
    »War es schön heute?«
    »Nein, höllisch heiß. Und enttäuschend.«
    »Wieso enttäuschend? Samstags hast du doch keinen Unterrieht.«
    »Aber ich muß Arbeiten zensieren, die das Ergebnis meines Unterrichts sind. Es ist einfach phantastisch, wie wenig ein gewissenhafter Dummkopf lernen kann, wenn er sich anstrengt.«
    »Aber du darfst auch nicht zu viel erwarten von Schülern, die Nachhilfe in Englisch brauchen, Liebling. Wo bleibt deine Logik?«
    »Du hast recht. Gott sei Lob und Dank für diese Kurve«, sagte er und zog geistesabwesend mit dem Finger eine von ihren Kurven nach. »Eine herrliche Einrichtung.«
    »David, das kitzelt!« quietschte Nancy und gab ihm einen Klaps auf die Hand.
    Unbekümmert lehnte sie sich in die Kissen zurück und betrachtete ihn mit einem Ausdruck, den man als blind begeistert bezeichnen konnte. Um der Wahrheit die Ehre zu geben:

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