Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
Vom Netzwerk:
und interessierten sich dafür, eine sich entwickelnde Zivilisation im Auge zu behalten. Die Evolution braucht viel Zeit, sodass Sie nicht einfach nur dasitzen und zuschauen wollen. Am liebsten wäre Ihnen eine rasche Schätzung, vielleicht alle tausend Jahre oder so, sozusagen eine Stichprobe. Nun, wenn Sie so etwas haben wie den Kokon, könnten Sie ab und zu jemanden zur Nahrungsfabrik hinüberschicken, vielleicht alle tausend Jahre oder in noch größeren Abständen, damit der Betreffende in die Liege kriecht und auf der Stelle erfährt, was vorgeht. Das würde nur Minuten dauern.« Er schwieg kurze Zeit und überlegte, bevor er weitersprach. »Dann – aber das ist Spekulation auf der Grundlage einer Vermutung, ich würde das nicht einmal eine Wahrscheinlichkeitseinstufung nennen wollen –, wenn Sie dann etwas Interessantes finden, könnten Sie weiter nachforschen. Sie könnten sogar noch etwas anderes tun. Das ist wirklich weit hergeholt, Robin. Sie könnten sogar Empfehlungen geben. Der Kokon ist zugleich Sender und Empfänger, daher kommt das Fieber. Vielleicht kann er auch Begriffe und Vorstellungen übermitteln. Wir wissen, dass in der Menschheitsgeschichte viele große Erfindungen auf der ganzen Welt parallel, unabhängig voneinander gemacht worden sind, vielleicht sogar gleichzeitig. Sind das Hitschi-Empfehlungen, von der Liege aus gemacht?«
    Er saß da, paffte seine Pfeife und lächelte mich an, während ich darüber nachdachte.
     
    Alles Nachdenken der Welt machte keine klare, angenehme Sache daraus. Aufregend mochte sie gewiss sein, aber nichts, wobei man sich hätte erholen können. Seitdem die ersten Astronauten Hitschi-Grabungen auf der Venus entdeckt hatten, war mit der Welt eine grundlegende Veränderung vorgegangen, und je mehr wir forschten, desto größer wurden die Veränderungen. Ein verirrter Jugendlicher, mit Dingen spielend, die er nicht verstand, hatte die ganze Menschheit über ein Jahrzehnt lang in wiederkehrenden Wahnsinn gestürzt. Wenn wir weiterhin mit Dingen spielten, die wir nicht begriffen, was würden die Hitschi uns als Zugabe liefern?
    Ganz zu schweigen von dem Unbehagen bei der Theorie, diese Wesen hätten uns hunderttausende von Jahren nachspioniert – uns vielleicht hier und da sogar einen Brosamen hingeworfen, um zu sehen, was wir damit anfangen würden.
    Ich bat Albert, mich über alles andere zu unterrichten, was er über die Vorgänge in der Nahrungsfabrik wusste, und während er die Fakten aufführte, rief ich Harriet. Sie erschien in einer Ecke des Tanks und sah mich fragend an, während Albert weitermachte. Ich bestellte Abendessen bei ihr. Albert überwachte fortwährend sämtliche Übertragungen, noch während er über sie berichtete, und zeigte mir ausgewählte Szenen mit dem Jungen, den Herter-Halls, dem Inneren des künstlichen Gebildes. Das verdammte Ding beharrte nach wie vor auf seinem eigenen Weg. Die genauesten Kursberechnungen gingen davon aus, dass es auf einen Kometenhaufen, einige Millionen Kilometer entfernt, zuflog – beim derzeitigen Tempo würde es diesen in einigen Monaten erreichen.
    »Und was dann?«, fragte ich scharf.
    Albert zuckte bedauernd die Achseln.
    »Vermutlich wird die Fabrik dort bleiben, bis sie den ganzen CHON-Inhalt verarbeitet hat.«
    »Dann können wir sie steuern?«
    »Dafür gibt es keinen Nachweis, Robin, aber möglich ist es. Weil wir gerade davon sprechen: Ich habe eine Theorie über die Steuerung der Hitschi-Raumschiffe. Wenn eines davon ein funktionierendes Gebilde erreicht – die Nahrungsfabrik, Gateway, was auch immer –, wird die Steuerung entsperrt, und man kann eine andere Richtung bestimmen. Ich halte es jedenfalls für möglich, dass es das war, was mit Mrs. Patricia Bover geschehen sein könnte – und auch das lässt gewisse Schlussfolgerungen zu«, ergänzte er augenzwinkernd.
    Ich lasse einem Computerprogramm nicht gern die Meinung, es sei schlauer als ich.
    »Du meinst, es könnte in der ganzen Galaxis eine Menge von verirrten Gateway-Astronauten geben, deren Steuerung entsperrt wurde? Und sie wussten dann nicht, wie sie zurückfliegen sollten?«
    »Klare Sache, Robin«, sagte er anerkennend. »Das könnte erklären, was Wan als die ›Toten Menschen‹ bezeichnet. Wir haben übrigens einige Gespräche mit ihnen erhalten. Ihre Antworten sind manchmal ganz irrational, und wir sind natürlich dadurch behindert, dass wir mit ihnen nicht selbst kommunizieren können. Aber es hat den Anschein, dass sie

Weitere Kostenlose Bücher