Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)
Version der vertrauten Legende: »Er befand sich in einem der Südpol-Tunnels und fand ein Schiff. Weiß der Himmel, wie er es an die Oberfläche gebracht hat, aber er schaffte es. Er stieg ein, drückte offenbar die Startwarze, und es flog zu dem Ziel, auf das es programmiert war – hierher.«
»Zahlt die Gesellschaft dafür keine Tantiemen?«, fragte ich. »Ich meine, wenn sie für Entdeckungen zahlt, welche Entdeckung könnte mehr wert sein als diese?«
»Jedenfalls nicht an uns«, antwortete Louise Forehand ein wenig düster; Geld war bei den Forehands ein großes Thema. »Sylvester hat sich natürlich nicht auf den Weg gemacht, um Gateway zu finden. Wie Sie aus unserem Unterricht wissen, sind die Schiffe automatisch auf Rückflug programmiert. Wohin man auch fliegt, man drückt einfach die Startwarze und kommt direkt hierher zurück. Nur half das Sylvester nichts, weil er schon hier war. Es war der Rückflug einer Rundreise mit einem Zwischenaufenthalt von zigtausend Jahren.«
»Er war schlau und stark«, fuhr Sess fort. »Das muss man sein, wenn man forschen will. Er geriet nicht in Panik. Aber bis jemand hierher kam, um nachzusehen, war es Schluss mit der Lebenserhaltung. Er hätte noch etwas länger leben können. Er hätte Flüssigsauerstoff und H 2 O aus den Landekapsel-Tanks als Luft und Wasser verwenden können. Ich frage mich oft, warum er es nicht getan hat.«
»Weil er so und so verhungert wäre«, warf Louise ein, bestrebt, ihren Verwandten zu verteidigen.
»Das nehme ich auch an. Jedenfalls fand man seine Leiche mit den Aufzeichnungen in der Hand. Er hatte sich die Kehle durchgeschnitten.«
Sie waren nette Leute, aber das hatte ich alles schon gehört, und sie hielten mich vom Unterricht ab.
Natürlich war der Unterricht an diesem Punkt gar nicht so aufregend. Wir waren bei Hängemattenmontieren (Grundlehrgang) und Toilettenspülen (Fortgeschrittene). Sie fragen sich vielleicht, warum man nicht mehr Zeit dafür aufwandte, uns beizubringen, wie man die Schiffe zu fliegen hatte. Ganz einfach. Die Geräte flogen sich selbst, wie die Forehands und alle anderen Leute mir immer wieder erklärt hatten. Selbst die Landefahrzeuge waren nicht schwer zu bedienen, auch wenn hier eine Hand an der Steuerung erforderlich war. Sobald man sich im Landefahrzeug befand, brauchte man nur eine dreidimensionale holographieartige Darstellung der unmittelbaren räumlichen Umgebung mit dem Ziel zu vergleichen, das man erreichen wollte, und einen Lichtpunkt in diesem Volumen zu der Stelle zu lenken, wo man hinwollte. Die Landekapsel verfügte sich dorthin. Sie berechnete ihre Bahn und korrigierte Abweichungen selbst. Es bedurfte einer gewissen Muskelkoordination, um den Lichtpunkt dahin zu befördern, wo man ihn haben wollte, aber das System verzieh vieles.
STARTMÖGLICHKEITEN
30-107.
FÜNF. Drei Freiplätze, englisch sprechend. Terry Yakamora (Tel. 83-657) oder Jay Parduk (83004).
30-108.
DREI. Gepanzert. Ein Freiplatz, englisch oder französisch. BONUSFLUG. Dorlean Sugrue. (P-Phon 88-108).
30-109.
EINS. Prüfflug. Gute Aussichten. Wenden Sie sich an Startoffizier.
30-110.
EINS. Gepanzert. BONUSFLUG. Wenden Sie sich an Startoffizier.
30-111.
DREI. Meldungen von jedermann. Wenden Sie sich an Startoffizier.
30-112.
DREI. Wahrscheinlich Kurzflug. Meldungen von jedermann. Minimalgarantie. Wenden Sie sich an Startoffizier.
30-113.
EINS.Vier Freiplätze über Gateway II. Beförderung in zuverlässigen Fünfern. Tikki Trumbull (Tel. 87-869).
Zwischen den Spül- und Spannübungen unterhielten wir uns darüber, was wir tun würden, wenn wir den Lehrgang abgeschlossen haben würden. Die Startpläne wurden auf dem Laufenden gehalten und auf den PV-Monitor in unserem Klassenzimmer übertragen. Bei manchen standen Namen, und den einen oder anderen erkannte ich. Tikki Trumbull war eines der Mädchen, mit denen ich getanzt hatte, und ein- oder zweimal war ich in der Kantine an ihrem Tisch gesessen. Sie war Beipilotin, und da sie nach einer Besatzung suchte, überlegte ich mir, ob ich mitmachen sollte. Aber die Schlauköpfe erklärten mir, Beiflüge wären Zeitverschwendung.
Ich sollte noch erklären, was ein Beipilot ist. Das ist derjenige, welcher frische Besatzungen nach Gateway II bringt. Es gibt ungefähr ein Dutzend Fünfer-Schiffe, die das regelmäßig machen. Sie bringen vier Leute hin (wozu Tikki also Leute suchte), und der Pilot kommt alleine zurück, oder mit heimkehrenden Prospektoren – falls vorhanden – und
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