Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
Vom Netzwerk:
einem Hitschi begegnete.
    Er stieg aus der Luke, richtete sich auf und stand vor ihr. Nicht so groß wie sie. Etwas nach Salmiak riechend. Die Augen waren rund, da diese Form am besten geeignet ist für ein Organ, das sich in alle Richtungen drehen muss. Es waren aber keine menschlichen Augen. Die zentrale Pupille umgaben keine konzentrischen Pigmentringe. Es war auch keine Pupille, sondern ein dunkles Kreuz auf einer rosa Murmel, das ihr entgegenblickte. Das Becken war ausladend. Unter diesem – zwischen dem, was Schenkeln entsprochen hätte, wären die Beine nach menschlicher Art ausgebildet gewesen – hing eine Kapsel aus leuchtend blauem Metall. Wenn man den Hitschi mit irgendetwas vergleichen konnte, dann nur mit einem Kleinkind in Windeln, das gerade hineingemacht hatte.
    Diese Vorstellung drang durch Klaras Schrecken und linderte ihn – einen kurzen Augenblick lang, aber nicht ganz. Als sich die Kreatur vorwärts schob, sprang sie zurück.
    Der Hitschi folgte ihr, als sich etwas in der Luke bewegte und ein zweiter heraufkam. Aus den zögernden, angespannten Bewegungen schloss Klara, dass er beinahe so viel Angst wie sie hatte. Obwohl sie nicht erwartete, verstanden zu werden, es für sie aber andererseits unmöglich war, gar nichts zu sagen, rief Klara:
    »Hallo.«
    Die Kreatur betrachtete sie aufmerksam. Eine gespaltene Zunge leckte die glänzenden schwarzen Falten im Gesicht. Dann gab sie einen merkwürdigen, schnurrenden Ton von sich, als ob sie nachdächte. Schließlich sagte sie in etwas, das verständlichem Englisch zumindest nahe kam: »Iss pin Hissi. Iss fill euss niss ssaden.«
    Mit Abscheu, aber auch mit Faszination schaute der Hitschi Klara an. Dann plapperte er lebhaft mit dem anderen, der begann, das Schiff zu untersuchen. Sie fanden Wan ohne weiteres. Ebenso mühelos transportierten sie Klara und Wan durch die Luke, über die Verbindungsleitern in das Hitschi-Schiff. Klara hörte, wie sich die Luken knarrend schlossen. Einen Augenblick später spürte sie den Ruck, der anzeigte, dass die Trennung von Wans Schiff erfolgt war.
    Sie war Gefangene der Hitschi auf einem Hitschi-Schiff.
     
    Sie taten ihr nichts. Falls sie es vorhatten, beeilten sie sich zumindest damit nicht. Sie waren zu fünft und alle sehr beschäftigt.
    Klara hatte keine Ahnung, was sie taten, und offensichtlich war der mit dem begrenzten englischen Wortschatz viel zu sehr von seiner Arbeit beansprucht, um sich der zeitraubenden Aufgabe zu unterziehen, etwas zu erklären. Alles, was sie von Klara zu diesem Zeitpunkt wollten, war, dass sie ihnen aus dem Weg ging. Sie hatten kein Problem, ihr das klarzumachen. Ohne Förmlichkeit nahmen sie Klara am Arm, mit einem ledernen und schmerzhaften Griff, und schoben sie dorthin, wo sie sie haben wollten.
    Wan machte ihnen überhaupt keine Schwierigkeiten. Er lag mit fest geschlossenen Augen zusammengerollt in einer Ecke. Als er entdeckte, dass Klara in seiner Nähe war, lugte er mit einem Auge herüber, stupste sie in den Rücken, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen, und flüsterte: »Was meinst du, hat er wirklich nicht die Absicht, uns zu schaden?«
    Sie zuckte mit den Achseln. Er wimmerte fast unhörbar und zog sich wieder in seine Embryostellung zurück. Mit Ekel sah sie, wie aus einem Mundwinkel Speichel floss. Er war fast in einem katatonischen Zustand.
    Wenn ihr irgendjemand helfen konnte, dann bestimmt nicht Wan. Sie würde den Hitschi allein gegenübertreten müssen – was sie auch vorhaben mochten.
    Aber die Vorgänge um sie herum waren faszinierend. So viel war ganz neu für Klara! Sie hatte die Jahrzehnte, in denen immer mehr Hitschi-Technologie entdeckt wurde, damit verbracht, mit beinahe Lichtgeschwindigkeit um den Kern des Schwarzen Lochs zu wirbeln. Ihre Bekanntschaft mit Hitschi-Schiffen beschränkte sich auf die uralten Modelle, die sie, ich und die anderen Prospektoren von Gateway aus benutzt hatten.
    Das hier war schon etwas anderes! Es war viel größer als ein Fünfer. Es stellte auch Wans Privatjacht in der Ausstattung weit in den Schatten. Hier gab es nicht ein Instrumentenbord, hier waren es drei – natürlich wusste Klara nicht, dass zwei davon anderen Zwecken als der Steuerung des Schiffs dienten. Die beiden waren mit Instrumenten und Anzeigen ausgestattet, die sie nie zuvor gesehen hatte. Das Schiff verfügte nicht nur über das acht- bis zehnfache Kubikvolumen eines Fünfers, es war auch relativ weniger Raum für die Einrichtung vorgesehen. Man konnte

Weitere Kostenlose Bücher