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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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sich darin ganz frei bewegen! Es wies die Standardausrüstung auf – das wurmförmige Ding, welches bei einer Fahrt mit Überlichtgeschwindigkeit aufglühte, die V-förmigen Sitze und so weiter. Aber es hatte auch blau schimmernde Kästen, die wimmerten, piepsten und deren Lichter aufflackerten, ferner eine Art von wurmförmigem Kristall, der – wie Wan ihr schreckensbleich erklärte –, zum Anbohren von Schwarzen Löchern diente.
    Vor allem gab es auf dem Schiff Hitschi!
    Hitschi! Diese halb mythischen, rätselhaften, beinahe göttlichen Hitschi! Kein menschliches Wesen hatte je einen gesehen, nicht einmal ein Bild. Und hier war Gene-Klara Moynlin von nicht weniger als fünf umgeben – knurrend und zischend und piepsend und merkwürdig riechend.
    Außerdem sahen sie auch fremdartig aus. Sie waren kleiner als Menschen. Ihre weiten Becken verliehen ihnen den Gang eines Skeletts. Ihre Haut war so glatt wie Plastik und überwiegend dunkel mit vereinzelten golden glänzenden und scharlachroten Flecken und Schnörkeln, wie die Kriegsbemalung der Indianer. Sie waren nicht nur mager, sondern dürr. An diesen flinken, starken Gliedern und Fingern war nicht viel Fleisch. Obwohl ihre Gesichter wie aus glänzendem Plastik geformt schienen, waren sie elastisch genug, um einen Gesichtsausdruck zu erlauben … wenn auch Klara sich nicht sicher über dessen Bedeutung war.
    Im Schritt eines jeden, Männlein und Weiblein, baumelte ein großes kegelförmiges Ding.
    Zuerst dachte Klara, dass es zu ihren Körpern gehörte, aber als einer von ihnen an einen Ort verschwand, von dem sie annahm, dass es sich um eine Art Toilette handelte, fummelte er einen Augenblick lang herum und nahm den Kegel ab. War es so etwas wie ein Rucksack? Eine Handtasche? Ein Attachékoffer, in dem man Papiere, Bleistifte und die Butterbrote trug? Was es auch war, man konnte es, wenn man wollte, abnehmen. Wenn es angehängt war, erklärte es eines der großen Rätsel der Hitschi-Anatomie, nämlich, wie sie es auf diesen grauenvoll schmerzhaften V-förmigen Sitzen aushielten. Es waren diese Kegelanhängsel, die die V-förmige Lücke ausfüllten. Die Hitschi hockten ganz gemütlich auf ihren Kegeln. Klara schüttelte den Kopf und dachte nach – alle die sinnlosen Vermutungen und Witze über dieses Thema auf Gateway! Warum war nie jemand draufgekommen?
    Sie spürte Wans heißen Atem in ihrem Nacken. »Was machen sie?«, wollte er wissen.
    Sie hatte beinahe vergessen, dass er hier war. Sie hatte auch beinahe vergessen, Angst zu haben, so fasziniert war sie von allem, was sie sah. Das war aber nicht klug. Wer wusste schon, was diese Ungeheuer mit ihren menschlichen Gefangenen tun würden?
    Jahrzehntelang waren die Hitschi-»Gebetsfächer« ein Rätsel gewesen. Wir wussten nicht, dass sie für die Hitschi das Gegenstück zu Büchern und Datenspeichern waren, da die bedeutendsten zeitgenössischen Gehirne (meines eingeschlossen) keinen Weg finden konnten, sie zu lesen, oder auch nur Hinweise dafür, dass sie Lesbares enthielten. Der Grund war, dass das Abtasten zwar einfach, jedoch nur vor dem Hintergrund von Mikrowellenstrahlung möglich war. Die Hitschi hatten damit keine Probleme, da ihre Kegel ständig die erforderliche Strahlung produzierten, indem sie immer auf irgendeine Weise in Verbindung mit den Datenfächern standen, in denen gespeicherte Erinnerungen ihrer Vorfahren gelagert waren – und zwar in diesen Kegeln. Man konnte den menschlichen Wesen wirklich keinen Vorwurf machen, weil sie nicht errieten, dass die Hitschi zwischen ihren Beinen Daten trugen, da die menschliche Anatomie so etwas nicht gestattete. (Die Entschuldigung für mein eigenes Versagen klingt weniger gut.)
    Und überhaupt – wer konnte vermuten, was sie jetzt taten? Alle zwitscherten und zischten aufgeregt herum. Die vier größeren umringten das kleinere fünfte – das mit den blauen und gelben Markierungen auf seinen – nein, mit Sicherheit auf ihren Oberarmen. Alle fünf schenkten im Augenblick den Menschen keine Beachtung. Sie konzentrierten sich auf die Schautafeln, die eine Sternkarte zeigten, die Klara irgendwie bekannt vorkam. Eine Sterngruppe und darum ein Haufen Markierungen – hatte nicht Wan auf seinem Schirm das gleiche Muster gehabt?
    »Ich hab’ Hunger«, murmelte ihr Wan gereizt ins Ohr.
    »Hunger!« Klara rückte heftig von ihm aus Erstaunen und noch mehr aus Ekel ab. Hunger! Sie hatte beinahe Magenkrämpfe vor Angst und Furcht und, wie ihr auffiel, von

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