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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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Flugspange. Hitschi-Metall, überall fünfhundert Dollar wert. Ich hatte sie mir nicht leisten können. Ich starrte sie an und überlegte mir, was ich sagen sollte.
    »Bob?«
    »Was?«
    »Es ist üblich, dass man danke sagt«, meinte sie gereizt.
    »Es ist auch üblich, dass man eine Frage ehrlich beantwortet«, sagte ich. »Du bist gestern Nacht mit Dane Metschnikow zusammen gewesen.«
    »Du hast mir nachspioniert!«, brauste sie auf.
    »Du hast mich angelogen.«
    »Bob! Ich bin nicht dein Eigentum! Dane ist ein menschliches Wesen und ein Freund!«
    »Freund!«, fauchte ich. Das Letzte, was Metschnikow für irgendjemand sein konnte, war ein Freund.
    »Nun gut, vielleicht habe ich ein paarmal mit ihm geschlafen«, zischte Klara. »Das ändert nichts an meinen Gefühlen für dich.«
    »Aber an den meinen für dich, Klara.«
    Sie starrte mich fassungslos an.
    »Du hast den Nerv, das zu sagen? Dabei riechst du selbst nach dem Parfüm einer billigen Hure!«
    »Das war nichts Billiges!«, sagte ich. »Ich habe jemanden getröstet!«
    Sie lachte bösartig.
    »Louise Forehand? Sie ist auf den Strich gegangen, um hier heraufzukommen, weißt du das?«
    Die Kleine hatte den Ball in den Händen und starrte uns an. Ich sah, dass wir sie erschreckten.
    »Klara«, sagte ich verkniffen, »ich lasse mich von dir nicht zum Narren machen.«
    »A-ah«, stieß sie angewidert hervor und wandte sich ab. Ich griff nach ihr, und sie schluchzte und schlug zu, so fest sie konnte. Sie erwischte mich an der Schulter.
    Das war ein Fehler.

Bemerkungen über Metallurgie
    Frage: Ich habe einen Bericht gesehen, wonach das Hitschi-Metall vom Eichamt analysiert worden ist …
    Professor Hegramet: Nein, das hast du nicht, Tetsu.
    Frage: Aber im PV …
    Professor Hegramet: Nein. Du hast einen Bericht gesehen, wonach das Eichamt eine Einschätzung gegeben hat. Keine Analyse. Nur eine Beschreibung: Dehnfestigkeit, Bruchfestigkeit, Schmelzpunkt und dergleichen mehr.
    Frage: Ich verstehe den Unterschied nicht recht.
    Professor Hegramet: Man weiß jetzt, was es leistet, aber nicht, was es ist. Was ist das Interessanteste am Hitschi-Metall? Sie, Teri?
    Frage: Dass es leuchtet?
    Professor Hegramet: Es leuchtet, ja. Es sendet Licht aus. So helles Licht, dass wir keine andere Beleuchtung für unsere Zimmer brauchen. Wenn es dunkel sein soll, müssen wir es abdecken. Und es leuchtet so seit mindestens einer halben Million Jahren. Woher kommt die Energie? Das Amt erklärt, es enthalte einige Transuran-Spuren, und sie sorgen für die Strahlung, aber wir wissen es nicht wirklich. Es enthält etwas, das nach einem Kupferisotop aussieht. Nun, Kupfer hat keine stabilen Isotope. Bis jetzt jedenfalls nicht. Das Amt sagt also, von welcher exakten Frequenz das blaue Licht ist, und gibt alle physischen Daten bis auf die achte oder neunte Dezimalstelle an, aber der Bericht verrät Ihnen nicht, wie das Metall hergestellt wird.
    Das ist immer ein Fehler.
    Es kommt nicht darauf an, was vernünftig oder gerechtfertigt ist, nur die Signale sind wichtig. Es war das falsche Signal für mich. Der Grund, warum Wölfe einander nicht ausrotten, ist der, dass der kleinere, schwächere Wolf sich immer unterwirft. Er rollt sich auf den Rücken, entblößt seine Kehle und reckt die Pfoten in die Luft, um zu zeigen, dass er geschlagen ist. Wenn das geschieht, ist der Sieger physisch nicht mehr in der Lage anzugreifen. Wäre es nicht so, gäbe es keine Wölfe mehr. Aus dem gleichen Grund bringen Männer in der Regel keine Frauen um oder schlagen sie nicht tot. Sie können es nicht. So sehr ein Mann auch zuschlagen möchte, sein Inneres wehrt sich dagegen. Aber wenn die Frau den Fehler begeht, ihm das falsche Signal zu geben, indem sie als Erste zuschlägt …
    Ich schlug vier- oder fünfmal zu, so fest ich konnte, auf die Brust, ins Gesicht, in den Bauch. Sie stürzte schluchzend zu Boden. Ich kniete nieder, hob sie mit einer Hand hoch und schlug ihr mit der flachen Hand ganz kaltblütig noch zweimal ins Gesicht. Das geschah alles ganz so, als sei es von Gott vorgeschrieben, völlig unausweichlich, und gleichzeitig konnte ich spüren, dass ich so keuchend atmete, als sei ich im Dauerlauf einen Berg hinaufgerannt. Das Blut dröhnte in meinen Ohren. Alles, was ich sah, war rot.
    Endlich hörte ich ein fernes, dünnes Weinen.
    Ich sah Watty mich anstarren, den Mund aufgerissen, das schwarze Gesicht tränenüberströmt. Ich wollte auf sie zugehen, um sie zu beruhigen. Sie kreischte und

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