Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)
rannte hinter ein Spaliergitter.
Ich drehte mich nach Klara um, die sich aufsetzte, mich nicht ansah, die Hand auf dem Mund. Sie nahm die Hand weg und starrte etwas darin an: einen Zahn.
Ich sagte nichts. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, und nachzudenken wagte ich nicht. Ich drehte mich um und ging.
Was ich in den nächsten Stunden gemacht habe, weiß ich nicht.
Ich schlief nicht, obwohl ich körperlich erschöpft war. Ich saß eine Weile auf meiner Kommode. Dann ging ich. Ich erinnere mich, mit jemandem gesprochen zu haben. Ich glaube, es war ein Tourist vom Venus-Schiff. Und die ganze Zeit über dachte ich: Ich wollte Klara umbringen . Ich hatte die ganze angestaute Wut mit mir herumgetragen und mir nicht einmal eingestanden, dass sie da war, bis sie den Abzug betätigt hatte.
Ich wusste nicht, ob sie mir je verzeihen würde. Ich war nicht sicher, ob sie es tun sollte, und war nicht einmal sicher, ob ich es wollte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass wir je wieder ein Liebespaar sein würden. Aber ich war mir endlich sicher, dass ich mich entschuldigen wollte.
Aber sie war nicht in ihren Zimmern. Da war niemand als eine dicke, farbige, junge Frau, die mit traurigem Gesicht Kleidungsstücke sortierte. Als ich nach Klara fragte, begann sie zu weinen.
»Sie ist fort«, schluchzte sie.
»Fort?«
»Ach, sie sah schrecklich aus. Jemand muss sie misshandelt haben. Sie brachte Watty zurück und sagte, sie könne nicht mehr auf sie aufpassen. Sie hat mir ihre ganze Garderobe gegeben, aber … was mache ich mit Watty, wenn ich arbeite?«
»Fort wohin?«
Sie hob den Kopf.
»Zurück auf die Venus. Mit dem Schiff. Vor einer Stunde ist es abgeflogen.«
Ich sprach sonst mit keinem Menschen. Allein in meinem Bett, schlief ich schließlich ein. Als ich aufstand, räumte ich alles zusammen, was mir gehörte: Kleidung, Holoscheiben, Schachspiel, Armbanduhr, die Hitschi-Spange, die Klara mir gekauft hatte. Ich ging hin und verkaufte alles. Ich räumte mein Konto ab und legte das ganze Geld zusammen: es waren vierzehnhundert Dollar und Kleingeld. Ich ging ins Kasino und setzte beim Roulette alles auf die Zahl 31.
Die große, träge Kugel landete in einem anderen Fach: Grün. Zero.
Ich ging hinunter und schrieb mich für den ersten verfügbaren Einer-Start ein, und vierundzwanzig Stunden später war ich im Weltraum.
»Was empfindest du wirklich Dane gegenüber, Bob?«
»Was glaubst du wohl? Er hat mein Mädchen verführt.«
»Das ist eine seltsame altmodische Ausdrucksweise, Bob. Und es ist furchtbar lange her.«
»Gewiss.« Ich finde das unfair von Sigfrid. Er stellt Regeln auf und hält sich dann nicht daran. Ich sage empört: »Lass das, Sigfrid. Alles das ist vor langer Zeit geschehen , aber für mich ist es nicht lange her, weil ich es nie an die Oberfläche habe kommen lassen. In meinem Kopf ist es noch ganz neu. Du möchtest doch, dass das alte Zeug herauskommt, damit es austrocknet, verweht wird und mich nicht mehr behindert?«
»Ich möchte trotzdem wissen, warum es in deinem Kopf die ganze Zeit so frisch bleibt, Bob.«
Bemerkungen über Hitschi-Unterkünfte
Frage: Wir wissen nicht einmal, wie ein Hitschi-Tisch oder irgendetwas ganz Gewöhnliches aus dem Haushalt ausgesehen hat?
Professor Hegramet: Wir wissen nicht einmal, wie ein Hitschi-Haus aussieht. Wir haben nie eines gefunden. Nur Tunnels. Sie hatten eine Vorliebe für verzweigte Schächte, von denen Zimmer ausgingen. Sie mochten große, spindelförmige Räume, die sich noch dazu an beiden Enden verjüngten. Einen gibt es hier, zwei auf der Venus, die Überreste eines halb verwitterten auf Peggys Planet.
Frage: Ich weiß, wie hoch die Prämie für das Auffinden von fremdem, intelligentem Leben ist, aber wie hoch ist die Prämie, wenn man einen Hitschi findet?
Professor Hegramet: Finden Sie mal einen, dann können Sie die Höhe selbst bestimmen.
»Wenn du eine Person wärst statt einer Maschine, könntest du das verstehen«, sage ich.
»Mag sein, Bob.«
Um ihn auf die richtige Spur zurückzubringen, sage ich: »Es ist wahr, dass es lange her ist. Ich weiß nicht, was du darüber hinaus verlangst.«
»Ich verlange, dass du einen Widerspruch in deinen Äußerungen beseitigst. Du hast gesagt, es machte dir nichts aus, dass deine Freundin Klara sexuelle Beziehungen zu anderen Männern hatte. Warum dann gerade bei Dane?«
»Dane hat sie nicht ordentlich behandelt!« Bei Gott, das hatte er nicht. Er hatte sie einfach sitzen
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