Die Gebrüder Hollee auf Erden (German Edition)
Lieblingsstück aufgelegt, eine langsame Ballade von Ozzy Osbourne. Aus einer Laune heraus nehme ich Isolde in meine Arme und beginne mit ihr zu schwofen. Mama hat damals darauf bestanden, dass Luzius und ich einen Tanzkurs machen, das zahlt sich jetzt aus.
Allerdings ist Isolde etwas steif und ich mag auch ihre Plastiktitten nicht, die sich gegen meine Brust pressen, doch besser sie , als gar kein Tanzpartner. Außerdem ist sie – gewissermaßen – in ihrer Hülle gefangen und kann nichts für ihre Gestalt. Ich gucke ihren grotesk aufgerissenen Mund an, er scheint zu einem Schrei erstarrt, als wäre ich ihr auf die Füße getreten. Sehr heftig auf die Füße getreten. Das Gemälde von diesem Munch, ‚Der Schrei‘, scheint durch sie inspiriert.
Ich drehe gerade eine besonders komplizierte Pirouette, als die Tür aufspringt und Jonas im Türrahmen erscheint. Die Musik wird lauter und ich kann einfach nicht aufhören, führe Isolde im Takt noch ein paar Schritte, bis mich Jonas ‘ amüsierte Miene erstarren lässt. Erst jetzt realisiere ich, welches Bild ich abgeben muss.
„ Wow, du bist ja ein richtiger Tanzbär“, sagt er lachend.
„Mhm“, mache ich, bringe Isolde in ihre Ecke und gucke dann verschämt auf meine Schuhspitzen.
„Gerard, du bist…sehr witzig.“ Jonas schleicht auf mich zu, er hält meine Jacke in der Hand. „Ich finde dich einfach…faszinierend.“
Faszinierend? Ich? Wohl eher langwei lig, sagt Luzius zumindest oft.
„Wo hast du nur gesteckt? Ich hab das Gefühl, dass ich schon ewig auf dich warte .“ Er steht jetzt vor mir und sein Blick ist irgendwie…feurig, jedenfalls wird mir ganz heiß und die Lust flammt erneut auf.
„Ich war zuhause“, brumme ich verlegen, nehme ihm die Jacke ab und gucke ihn weiterhin unter meinen Wimpern hervor an.
„Der Laden ist schon recht leer, Lutz braucht deine Hilfe nicht mehr. Magst du jetzt…mit zu mir kommen?“, fragt Jonas leise.
Nun sehe ich doch hoch und mustere mein Gegenüber. Er ist gutaussehend, hat den schmalen Körper, den ich bevorzuge. Eigentlich ähnelt er meiner Lieblingswichsvorlage, dennoch, mir ist ganz flau im Magen. Wird Jonas mit mir…Sex haben wollen? Und wenn…wer darf oben sein?
+++++
Ich kann es kaum glauben, dass sich Gerard bereit erklärt hat, mich nach Hause zu begleiten. Er scheint ziemlich unerfahren zu sein, was mir bewusst macht, dass meine Vorgehensweise gut überlegt sein muss um ihn nicht zu verschrecken. Ich will nämlich nicht nur diese eine Gelegenheit mit ihm bekommen, denn der Große gefällt mir mehr als gut. Das Gefühl, wie er meinen Schwanz in seiner schwieligen Hand massiert hat, war dermaßen aufreizend, dass ich beim bloßen Gedanken daran gleich wieder hart werde.
Vor dem ‚G oldenen Hirsch‘ packe ich entschlossen seine Hand und ziehe Gerard hinter mir her. Ich wohne nur zwei Straßen weiter, was mir jetzt sehr entgegenkommt, denn noch nie war ich geiler. So kommt es mir zumindest vor, denn beachtet man die Tatsache, dass ich gerade mal vor einer Viertelstunde abgespritzt habe und nun erneut ein Rohr aus Massivstahl in meiner engen Hose mit mir herumzutragen scheine, dürfte das wohl als Beweis genügen.
Endlich angekommen erklimmen wir die beiden Treppen zu meiner Wohnung, die ich s chnell aufschließe und den großen Kerl an mir vorbeitreten lasse. Kaum dass ich die Tür geschlossen habe, dränge ich ihn an die nächstgelegene Wand, um ihn gleich in einen heißen Kuss zu verwickeln. Ich kann einfach nicht genug von seinen Lippen bekommen, die er für mich bereitwillig öffnet, damit ich mit meiner Zunge seinen Mund in Besitz nehmen kann.
Seine Härte, die gegen meinen Bauch drückt, zeigt mir, dass er genauso erregt ist wie ich, trotzdem löse ich mich von ihm. Ich möchte, dass sich die Erinnerung an unsere gemeinsame Nacht in Gerards Gehirn festfrisst und er danach genauso viel Verlangen nach mehr verspürt, wie ich es für mich bereits erahne. Dieser Kerl wird mich süchtig machen, ich weiß es schon jetzt!
Ich dirigiere ihn weiter in s Wohnzimmer, wo ich ihn auf meinem Sofa Platz nehmen lass und frage: „Möchtest du ein Bier?“
„Ähm, ich trinke gewöhnlich nicht“ , erklärt er etwas verunsichert.
„Ein Bier wird dir nicht schaden“, sage ich und hole zwei Flaschen, von denen ich eine an ihn weiterreiche.
Mit einem großen Schluck leert er sein Bier beinahe bis zur Hälfte und sieht mich dann verlegen an. Nach einem tiefen Atemzug fragt er mich:
Weitere Kostenlose Bücher