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Die Gebrüder Kip

Die Gebrüder Kip

Titel: Die Gebrüder Kip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Schiff wiederholt wenden lassen, um aus der Bai zu kommen und die windungsreiche Ausfahrt zu passieren. Nachdem er auf diese Weise die Nicholsonspitze umschifft hatte, steuerte er in die eigentliche Meerenge ein, wo jetzt gerade ein ihm ungünstiger Nordwind wehte. Auf der Höhe von Orokiwa angelangt, konnte er jedoch schon den mehr aus Westen kommenden Seewind benutzen, dicht an diesem fahrend die große Bucht zu kreuzen, die zwischen Wellington und New-Plymouth, jenseits des Kaps Egmont, tief in das Uferland von Ika-na-Maoui einschneidet.
    Der »James-Cook«, der diese Bucht in schräger Richtung durchsegelte, hatte sich damit vom Lande entfernt, das er erst in der Nähe des genannten Kaps wiedersehen sollte.
    Die längs der Westküste der Nordinsel zu durchmessende Strecke war etwa hundert Meilen lang. Blieb der Wind stetig, so konnte sie binnen drei Tagen zurückgelegt werden. Infolge der Windrichtung war es übrigens unmöglich, in Sicht der Küste zu bleiben, deren hydrographische Gliederung der Kapitän vollkommen kannte, so daß es für ihn keine Gefahr hatte, in jeder beliebigen Entfernung davon zu fahren.
    Der erste Tag verlief unter den angenehmsten Umständen Neben dem Deckhause sitzend, überließen sich Hawkins und Nat Gibson dem bezaubernden Eindruck der glatten Segelfahrt. Ein wenig übergebeugt, gleitet das Schiff schnell durch die langen Wellenhügel der Dünung und läßt einen schäumenden Kielwasserstreifen hinter sich. Der Kapitän ging auf und ab, warf zuweilen einen Blick auf das Kompaßhäuschen vor dem Mann am Steuer, und wechselte dann wieder einige Worte mit seinen Passagieren. Die eine Hälfte der Mannschaft befand sich am Vorderdeck auf Wache, die andere ruhte im Volkslogis nach Einnahme des Frühstückes aus. Mehrere Angelschnüre wurden am Heck mitgeschleppt und lieferten für den Mittagstisch bald einige der schmackhaften Fische, die es hier in großer Menge gibt.
    Es verdient auch Erwähnung, daß die Gewässer um Neuseeland vielfach von Walfischen besucht werden, deren Fang hier mit großem Erfolge betrieben wird. Auch in der Umgebung der Brigg tauchten in der ausgedehnten Bucht mehrere Spritzwale auf, die recht wohl hätten erlegt werden können.
    Das veranlaßte Hawkins, während er und der Kapitän die mächtigen Säugetiere beobachteten, zu diesem zu sagen:
    »Mich verlangt es eigentlich schon immer, den Walfang neben der Küstenfahrt zu betreiben, und ich glaube, Gibson, daß der eine leicht ebenso viel Nutzen abwerfen könnte wie die andere.
    – Das mag wohl sein, antwortete der Kapitän. Die Walfänger, die diese Gegenden aufsuchen, füllen ja ohne Mühe ihren Frachtraum mit Tranfässern, mit Speck und Fischbein.
    – In Wellington, bemerkte Nat Gibson, behauptete man allgemein, daß die Walfische sich hier auch leichter als anderswo fangen ließen.
    – Ja, das ist richtig, bestätigte der Kapitän, und kommt nämlich daher, daß die hier heimischen Wale ein weniger seines Gehör haben als die anderen Arten. Man kann ihnen deshalb mit der Harpune leichter auf Wurfweite nahe kommen. Eigentlich ist hier jeder Walfisch, den man sieht, so gut wie gefangen, wenn das nicht durch schlechtes Wetter verhindert wird. Leider sind in diesem Meeresteile sehr heftige Winde ebenso häufig wie gefährlich.
    – Das mag ja sein, meinte der Reeder; über kurz oder lang richten wir uns aber doch auf den Walfang ein…
    – Aber mit einem anderen Kapitän, alter Freund! Jeder bleibe bei seinem Berufe, und ich bin nun einmal nicht Walfänger!
    – Natürlich mit einem anderen Kapitän, Gibson, und auch mit einem anderen Schiffe, denn dann würde eine ganz andere Ausrüstung nötig, für die sich der ›James-Cook‹ gar nicht eignet.
    – Gewiß, Hawkins; das verlangt ein Fahrzeug, das bei einer zweijährigen und noch längeren Reisedauer seine zweitausend Faß Tran unterbringen kann, das mehrere Boote zur Verfolgung der Tiere mitführt und an Harpunieren, Böttcher, Schmied, Zimmermann, an Matrosen und Jungmatrosen, nebst mindestens drei Offizieren und einem Arzte, so gegen dreißig bis vierzig Mann Besatzung hat…
    – O, lieber Vater, fiel Nat Gibson ein, Herr Hawkins würde es gewiß an nichts fehlen lassen, was zu einer solchen Ausrüstung gehört.
    – Dazu gehört sehr viel, mein Kind, antwortete der Kapitän, und meiner Ansicht nach bietet in diesen Meeresteilen die Küstenschiffahrt immerhin den zuverlässigsten Nutzen. Solche Walfischjagdzüge gehen nicht selten mit argen Verlusten

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