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Die Gefaehrtin des Jaguars

Die Gefaehrtin des Jaguars

Titel: Die Gefaehrtin des Jaguars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Grizzlys stöhnten enttäuscht auf. Der Rest der Menge schrie und jubelte, Menschen stießen ihre Fäuste in die Luft, Bestien vollführten wilde Siegessprünge. Spike, der Champion der Shiftertown von Austin, hatte wieder gewonnen.
    Spike stand still und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Sein Halsband schickte ihm Wellen des Schmerzes durch den Nacken und das Rückgrat hinunter. Er würde für seine Taten in diesem Ring heute Nacht lange bezahlen müssen. Es war knapp gewesen. Der Bär war verdammt gut.
    Der Grizzly kam langsam auf die Füße, stellte sich auf die Hinterbeine, höher und höher, bis er in seine menschliche Gestalt floss – ein bisschen kleiner als seine Tierform, aber nicht viel. Der Bär Cormac hatte schwarzes Haar und blaue Augen und war ungefähr zwei Meter zehn groß. Er spuckte Blut, die Hände in die Hüften gestemmt, und genau wie Spike versuchte er, wieder zu Atem zu kommen.
    Spike reckte die Vorderpfoten in die Luft und nahm ebenfalls seine menschliche Gestalt an. Auch er war mit seinen eins fünfundneunzig ziemlich groß. Er hielt die Arme in Siegerpose erhoben, und das Geschrei und Geheul seiner Fans hallte durch die Nacht.
    Cormac kam durch den Ring zu ihm hinüber und nickte ihm zu. Über sein Halsband tanzten noch letzte Funken. „Guter Kampf“, sagte er mit rauer Stimme.
    Er streckte die Hand aus. Spike ergriff sie und widerstand der Versuchung, zu fest zuzudrücken. Cormac klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. Es war keinerlei Tücke in den Augen des Shifters zu erkennen, nur Respekt für Spikes Technik und Ausdauer.
    Das war das Problem mit Bären. Sie waren so schrecklich umgänglich, wenn sie nicht gerade versuchten, einen umzubringen.
    „Guter Kampf“, erwiderte Spike. Es gelang ihm, die Worte trotz des festen Händedrucks leichthin zu sagen, gerade so, als wäre nicht sein sehnlichster Wunsch, sich einfach in den Staub des Kampfrings fallen zu lassen und das Bewusstsein zu verlieren. Sich ein paar Liter Wasser die Kehle runterzukippen würde auch nicht schaden.
    Cormac drehte sich zu seinen Freunden um – dem Kodiakbär Ronan und seiner Familie –, und eine Frau mit einer Trinkflasche lief auf Spike zu.
    Er hatte die Flasche gegriffen und eine großzügige Portion Wasser in den Mund geschüttet, als ihm zwei Dinge klar wurden. Erstens: Die Frau, die ihm die Flasche gereicht hatte, war ein Mensch, und zweitens: Er hatte sie noch nie zuvor hier gesehen.
    Sie trug ihr schwarzes Haar in kurzen, wilden Locken. Blaue Augen erwiderten seinen Blick mit völliger Gelassenheit aus einem rundlichen Gesicht, das eher niedlich als hübsch war. Sie hatte Lippen, die jeden Mann – Mensch oder Wandler – zum Küssen verführten. Ihr üppiger Körper zeigte schöne Kurven, die sie unter einem Hemd, einem sexy geschnittenen Top und tief auf den Hüften sitzenden Jeans nicht gerade verbarg.
    Ob sie ein Shiftergroupie war? Vielleicht, doch sie hatte nicht den typischen besessenen Blick, trug auch kein nachgemachtes Halsband und hatte sich keine Schnurrhaare oder Ähnliches aufgemalt.
    Spike stand neben ihr mit nichts am Leib als seinen Tätowierungen, dem Schweiß und dem Blut des Kampfes. Dennoch hielt sie ihren Blick fest auf sein Gesicht gerichtet und schenkte seinem außerordentlich nackten Körper keine weitere Beachtung.
    Spike drehte die Flasche um, spritzte sich Wasser ins Gesicht und rieb sich mit der Hand über Wangen und Kinn. Eine Dusche wäre jetzt genau das Richtige.
    Er war erregt von dem Adrenalin, das trotz des Halsbandes noch immer in ihm tobte. Eine Runde im Bett wäre auch nicht schlecht, und hier war dieser kleine Leckerbissen, der ihm Wasser reichte und auf eine Texas-Cowgirl-Art richtig gut aussah.
    Nicht, dass sich Spike normalerweise für eine menschliche Frau entschieden hätte. Bei einer menschlichen Frau musste er zu vorsichtig im Bett sein, denn es konnte wild und gefährlich werden. Shifterfrauen waren härter im Nehmen und mehr an Shiftermänner und ihre Bedürfnisse gewöhnt.
    Aber da war etwas an dieser Frau, das ihm gefiel.
    „Wer bist du, Schätzchen?“, fragte er.
    „Ich bin Myka. Myka Thompson. Du kennst mich nicht, aber du kennst Jillian.“
    Jillian. Jillian. Wer verdammt noch mal war Jillian?
    „Du hast sie gekannt, sollte ich wohl sagen“, stellte sie richtig. „Zumindest für eine Nacht. Vor fünf Jahren. In einer Shifterbar. Du bist ein Shifter und sie ein Shiftergroupie ...“ Sie hielt mit einer unbestimmten Geste inne und legte die

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