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Die Gefahr

Die Gefahr

Titel: Die Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Standort und Zweck geheim zu halten. Hieß sie zunächst High Point, so wurde sie später nach dem Quartier des Präsidenten in der Anlage Crystal Palace benannt, um in der Folge noch eine ganze Reihe weiterer Namen zu erhalten, die für die verschiedenen Behörden oft unterschiedliche Bedeutungen haben. Alles in allem wird die Anlage jedoch meist nur als Mount Weather bezeichnet.
    Der Ort ist so etwas wie ein Dinosaurier, der aus der Zeit des Kalten Krieges übrig geblieben ist. So wie Site R wurde Mount Weather errichtet, um hier einen Atomkrieg zu ü berleben – in einer Zeit, als die Interkontinentalraketen größer waren, eine geringere Sprengkraft hatten und bei weitem noch nicht so treffsicher waren wie heute. Zum Glück für die Leute, die im Falle eines Atomkriegs hier einquartiert werden sollten, bekam die Anlage nie die Gelegenheit, um sich in die Reihe jener Befestigungen einzureihen, die, so wie die Siegfried-Linie oder die Maginot-Linie, zwar gut gemeint waren, sich jedoch als militärisch sinnlos erwiesen. Nun sollte sie doch noch einen wichtigen Zweck erfüllen und zu der Grabstätte werden, die sie im Ernstfall ohnehin geworden wäre.
    Als sie sich dem Berg von Osten her näherten, sah Rapp die Autos, die die Serpentinenstraße herunterströmten wie Ameisen von einem Ameisenhaufen. Vier Transporthubschrauber hoben von der kleinen Startund Landebahn auf dem Gipfel ab, und ein weiterer Helikopter schraubte sich von dem Landeplatz am Osttor empor. Zwei Hauptstraßen führten in den unterirdischen Bunker, eine auf jeder Seite des Berges. Es herrschte auf beiden Straßen reger Verkehr vom Berg weg. Einige Nachzügler stiegen erst in ihre Wagen, doch der Großteil der Leute war bereits unterwegs und hatte die gefährdete Eineinhalb-Kilometer-Zone hinter sich gelassen.
    So wie General Flood versprochen hatte, wartete neben dem Hubschrauberlandeplatz bereits ein Pickup auf sie. Rapp blickte auf die Uhr: noch zwölf Minuten. Er riss die Bleidecke von der Kühlbox, um die Zeit zu überprüfen, und las 00 :12:26. Sie hatten also noch knapp zwölfeinhalb Minuten.
    Reimer hatte ihm mitgeteilt, dass man bei den Berechnungen davon ausgegangen war, dass die Bombe ins Zentrum der Anlage gebracht und anschließend mit einem Aufzug noch einmal dreißig Meter tiefer im Gestein versenkt werden sollte. Er versicherte Rapp, dass sie genug Zeit hätten, um das zu schaffen. Rapp konnte nur hoffen, dass Reimer recht hatte.
    Der CIA-Helikopter setzte in der Mitte des Landeplatzes auf. Rapp stieß die Tür auf und zog die Kühlbox an ihrem Griff bis zum Rand der Kabine. Die vier Männer von den Federal Protective Services kamen sogleich herbei, um ihm zu helfen. Wie Sargträger hoben sie die Kühlbox auf und luden sie auf den Pickup. Drei der Männer sprangen auf die Ladefläche, und der Gruppenführer setzte sich ans Lenkrad. Rapp sprang auf den Beifahrersitz, und im nächsten Augenblick brausten sie los.
    Der sonnige Nachmittag verschwand hinter ihnen, als sie in den langen Tunnel einfuhren. Der Fahrer wandte sich kurz Rapp zu. »Sie müssen der Mann sein, über den die Minister McClellan und Stokes seit zwanzig Minuten lästern.«
    »Das kann stimmen.«
    Der Tunnel wurde enger, und sie kamen zu einer Art Dekontaminierungsstation. Der Fahrer hupte, ließ aber den Fuß auf dem Gaspedal. »Wir müssen anfangen, die Türen zu schließen«, sagte er.
    Rapp blickte auf die Uhr und nickte. Es wurde langsam eng.
    »McClellan meint, Sie würden nur Ärger machen«, fuhr der Mann sichtlich amüsiert fort.
    Rapp lächelte und schüttelte den Kopf. »Na ja … Tatsache ist jedenfalls, dass McClellan keinen blassen Schimmer hat, darum weiß ich nicht, ob man auf sein Urteil allzu viel geben muss.«
    »Da würde ich Ihnen gar nicht widersprechen«, stimmte der Fahrer zu, während er einem zurückgelassenen Golf-Cart auswich, ehe er wieder Gas gab. »Was ist eigentlich in der Kühlbox?«
    Rapp blickte geradeaus, konnte aber immer noch kein Ende des Tunnels erkennen. »Sie haben es Ihnen nicht gesagt?«
    »Nö.«
    »Also gut, Lieutenant, wenn wir zum Aufzug kommen, sage ich es Ihnen, abgemacht?«
    »Nun, was immer da drin ist – es kann nichts Gutes sein. Da vorne ist schon der Aufzug.«
    Der Wagen wurde langsamer und hielt schließlich an. Alle stiegen aus, der Chef des Sicherheitsteams öffnete den Lastenaufzug, und Rapp half den anderen drei Männern, die den Behälter trugen. Sie stellten ihn in die Mitte des großen Aufzugs,

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