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Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition)

Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition)

Titel: Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Court
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vor. In seinen eigenen Gedanken versunken, hielt der Elf seine schlafende Menschenfrau fest in den Armen, küsste dann und wann ihr Haar. Igraine erwachte, als sie bemerkte, wie das Pferd nun deutlich langsamer schritt und schließlich stehen blieb. Elathans Atem streifte ihr Ohr.
    "Wir sind da", sagte er. Sie spürte, wie seine langen Finger den Knoten hinter ihrem Kopf öffneten und sie von dem Tuch befreiten. Zunächst schmerzte das Licht in ihren Augen, und sie verdeckte sie mit einer Hand. Es dauerte eine Weile, bis die blinden Flecken aus ihrem Sichtfeld verschwanden, doch dann sah sie es.
    Sie standen am Rande einer dicht bewaldeten Schlucht. Der Abhang stürzte steil in die Wipfel der riesigen, alten Bäume, die von dort unten emporwuchsen. Igraine glaubte, dort Eichen zu erspähen, Hickorys, wilde Oliven und Zedern, eine üppige Bandbreite der Natur in ihrer prächtigsten Form. An der gegenüberliegenden Seite der Schlucht präsentierte sich der schroffe Abhang eines Berges, nur spärlich mit einigen einsamen Pinien bewachsen. Der graue, starre Fels stand in starkem Kontrast zu den Bäumen, die den Boden der Schlucht wie ein grüner Ozean bedeckten, ihre Blätter sanft im Wind wogend. Ein gewaltiger Wasserfall stürzte die bemooste Klippe hinab, strömte in einen Fluss und bahnte sich seinen Weg am Fuße des Felsens entlang. Das aufgewühlte Wasser spiegelte die blaugrünen Farben des Himmels und der umgebenden Bäume wider und ließ unten im Tal eine Vielfalt an Pflanzen gedeihen.
    Hoch über ihnen breitete ein Falke seine Schwingen aus und stürzte sich in die Schlucht hinab, getragen von den Winden, die ihn hierher gebracht hatten. Igraine glaubte, es sei derselbe, dessen Ruf sie schon auf dem Weg hierher gehört hatten. Er schien ihnen gefolgt zu sein.
    Die einsame Träne, die ihre Wange hinunterrollte, bemerkte sie gar nicht, bis Elathan sie mit dem Finger auffing und sanft wegwischte. Dann berührte er die salzige Feuchtigkeit mit den Lippen, schmeckte sie.
    "Gefällt dir meine Überraschung, liebliche Igraine?", fragte er. "Es ist ein bemerkenswerter Anblick, sogar für die Augen eines Unsterblichen. Ich habe in meinem langen Leben so viele wundersame Länder gesehen, doch keines davon war mit diesem Ort vergleichbar. Nie zuvor habe ich ihn jemandem gezeigt."
    Sie antwortete nicht, sondern wandte sich dem Prinzen zu, sah in seine bernsteinfarbenen Augen. Mit einem warmen und doch unergründlichen Ausdruck blieben sie an ihrem Gesicht haften. Es war erstaunlich, wie anders er sich nun verhielt. Er ähnelte kaum noch dem verbitterten, zynischen Krieger, den sie in den Höhlen kennengelernt hatte. Dieser Elathan war grüblerisch gewesen, gefährlich und auf finstere Art verführerisch. Er hatte nicht gelacht oder ihr Geschichten am Feuer erzählt, und sie hätte sich von ihm niemals vorstellen können, dass er einmal lachend mit ihr auf dem Waldboden herumrollen würde.
    Igraine fühlte Worte aus den Tiefen ihrer Seele emporsteigen, die danach verlangten, laut ausgesprochen zu werden. Doch sie wagte es nicht, die Grenze zu überschreiten, konnte ihm nicht verraten, dass sie ihn liebte. Sie war für ihn nur ein niederer Mensch. Seine Sklavin, deren Körper ihm gehörte, obwohl er sie ehrte und all ihre Bedürfnisse erfüllte. Es war unverkennbar, dass er sie begehrte und ihre Gesellschaft genoss. Doch in seiner Welt konnte sie ihm nie ebenbürtig sein.
    All ihre Sorgen waren vergessen, als Elathan seine Arme um sie schloss und sie zu sich drehte. Er vergrub seine Finger in ihren Locken, wie er es nun häufiger tat. Dann zog er sie an sich und brachte seinen Lippen nahe an ihre, ohne sie jedoch zu berühren. Dort hielt er inne, zögerte für einige Augenblicke.
    Igraine konnte nicht ahnen, was in Elathan vorging. Es war seltsam. Wann immer er tief die schönen Augen seiner Sterblichen sah, grün und lebendig wie das satte Tal vor ihnen, fühlte es sich an, als käme er nach Hause. Der Duft ihrer Haut verwirrte seine Sinne. Er wollte sie wieder haben, jetzt und hier zu Pferde. Es wäre so einfach gewesen, ihre Röcke anzuheben und sie auf seinen Schoß zu setzen. Er brauchte ihre Weichheit, ihre wundervolle Wärme, die ihn jedes Mal in ihrem Körper willkommen hieß, wenn sie sich vereinten. Doch sie war nicht für ihn bereit, nachdem er sie in den letzten Tagen so beansprucht hatte. Sie brauchte einige Zeit der Ruhe.
    Igraine seufzte, als die schlanken Finger des Prinzen ihre Schläfen streichelten.

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