Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition)
aufrichtete, stockte ihr der Atem bei dem spektakulären Anblick, der sich ihr bot.
Elathan sah gebannt zu, wie Igraines Augen sich vor Erstaunen weiteten. Eifrig nahm sie all die Wunder in sich auf, die diese Welt für sie bereithielt. Es schien, als würde er nie müde, ihre kindliche Begeisterung zu beobachten, wenn sie etwas Neues entdeckte. Es war ihm bereits zur Gewohnheit geworden, sie zu überraschen, ihr Dinge zu zeigen, deren Existenz sie niemals für möglich gehalten hatte. Das strahlende Lächeln auf ihrem Gesicht erfüllte sein Herz mit einem tiefen Frieden, den er seit sehr langer Zeit nicht mehr verspürt hatte. In all den Jahren im Exil war er des Lebens überdrüssig geworden, und sein Hunger nach Rache hatte die Oberhand über ihn gewonnen. Seine Seele war blind gewesen für jede Art von Schönheit. Niemals hätte er erwartet, diese ausgerechnet im Antlitz einer sterblichen Frau wiederzufinden.
Sie standen am Eingang einer riesenhaften Höhle, viel größer als die, in der Elathan immer gebadet hatte. Sie war enorm hoch und trug eine gewölbte Decke. Eine Reihe schwerer Säulen aus weiß glitzerndem Kristall entlang der Wände spiegelte das Licht wieder und ließ den Eindruck einer riesigen Kathedrale entstehen. Eine faszinierende Bandbreite an Gesteinsformen war zu erkennen - der Fuß eines Elefanten, eine Reihe funkelnder Wasserfälle, die aussahen, als seien sie im Sturz an den Wänden eingefroren, die zerbrechliche Gestalt einer Lilie auf dem Höhlenboden, wo einst ein Tümpel stehenden Wassers gewesen sein mochte.
Auf der anderen Seite endete die Höhle in einem Labyrinth aus Stalagmiten und Kalksäulen. Einige davon standen so nah beieinander, dass ein Erwachsener kaum hindurchgepasst hätte. Igraine ließ ihren Blick über die Schönheit schweifen, die sie umgab. Die Flamme in der Hand des Prinzen war erloschen, da ein magisches Licht die Höhle zu erhellen schien. Leise trat er hinter ihren Rücken und nahm sie in die Arme. Dem Palast ewig währenden Steins schenkte er gar keine Beachtung. Seine Blicke ruhten allein auf ihrem staunenden Gesicht.
"Es ist wunderschön", flüsterte Igraine, und ihre Hand suchte an ihrer Taille nach Elathans, die sich zärtlich um ihre Finger schloss. Sie spürte ihn hinter sich nicken, ohne sich bewusst zu sein, dass er sie mit undeutbarem Gesichtsausdruck ansah.
Die anmutigen, hohen Felsformationen umgaben einen gewaltigen See, der sich bis zur Rückseite der Höhle erstreckte. Es war kein See aus Wasser, sondern ein Krater, mit flüssigem Feuer gefüllt. Die geschmolzene Lava schlug Wellen und Blasen. Die Oberfläche war trügerisch glatt und tiefschwarz, wie ein Ei mit brüchiger Schale. Zwischen den Spalten glühten tiefrote Feuerbäche von tödlicher Hitze, die jedes lebende Wesen bedrohten, das ihnen zu nahe kam. Der Kontrast zur weißen Pracht der Kalksteine, gebadet im roten Leuchten der Lava, war atemberaubend.
"Man nennt sie die Halle der Könige ", sagte Elathan leise. "Die alten Legenden berichten von diesem Ort, doch seine Lage ist den meisten unbekannt. Viele aus meinem Volk glauben nicht einmal, dass er existiert. Nur der König Fearanns und sein Thronfolger kennen das Geheimnis – und jetzt auch du. Mein Vater brachte mich hierher, sobald er mich für alt genug hielt, ihm zu begegnen."
"Ihm?" wiederholte Igraine geistesabwesend, unfähig, ihre Augen von dem Feuersee abzuwenden. Die Luft war so warm, dass sie zu schwitzen begann. Schweißperlen liefen ihren Hals hinunter und sammelten sich zwischen ihren Brüsten. Eine feuchte Locke klebte an ihrer Schläfe, und sie strich sie zurück. Plötzlich hielt Elathans muskulöser Unterarm sie fester. Sie wurde an seinen Körper gepresst und spürte die Hitze seiner Haut, sogar durch die Schichten ihrer Elfenkleidung. Seine Männlichkeit verhärtete sich an ihrer Hüfte, und sie rieb sich leicht daran. Der Elf stöhnte kaum hörbar auf, bevor er ihr zur Strafe spielerisch in die Seite des Halses biss.
"Du solltest mittlerweile wissen, wie du dich in Gegenwart eines Prinzen zu benehmen hast", raunte er. "Wenn wir diese Höhle verlassen, werde ich es dir beibringen müssen. Ich wollte schon immer herausfinden, wie lange eine Menschenfrau dem Verlangen eines Elfen standhält. Wir werden sehen." Er pausierte mit einem Lächeln, das ihr erneute Freuden in seinen Armen versprach. Trotz der Hitze erschauerte Igraine vor Erregung. Aus Erfahrung wusste sie bereits, dass der Prinz seine Versprechen für
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